Lebe lieber innovativ
ihrem Highschoolabschluss gehörte sie zu den Klassenbesten und erhielt ein Stipendium für ein Studium in Yale . Quyen schloss ihr Wirtschaftsstudium mit einem MBA ab, wurde Betriebswirtin und Leiterin von ICAN , zu deutsch: »Ich kann«, einer gemeinnützigen Organisation zur Unterstützung der vietnamesischen Minderheit. ICAN hilft vietnamesischen Einwanderern, kulturelle Unterschiede zu überbrücken, damit sie sich in ihrem neuen Heimatland erfolgreich integrieren können. Quyen bietet nunmehr die Dienstleistungen an, die sie bei ihrer Ankunft in der neuen Heimat auch selbst gern in Anspruch genommen hätte.
Als junges Mädchen hatte Quyen keine Ahnung, was sie später beruflich machen wollte, fest stand für sie nur, dass sie sich aus der Armut befreien wollte. Heute meint sie, man müsse nur mit Zeit und harter Arbeit buchstäblich selbst den Tisch decken – dann werde sicherlich etwas Ansprechendes auf dem eigenen Teller landen. Quyen erklärt, sie habe Folgendes
gelernt: »Man kann sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, indem man sich auf seine Ziele konzentriert und unglaublich hart daran arbeitet.«
Ganz ähnlich klingt die Geschichte von Quincy Delight Jones III, auch bekannt als QD3, ein erfolgreicher Musiker und Filmproduzent, der schon mit bekannten Künstlern wie Tupac Shakur, LL Cool J und Ice Cube 1 zusammengearbeitet hat. Da er der Sohn der Musiklegende Quincy Jones ist, könnte man glauben, dass QD3 immer ein schönes Leben hatte. Doch das ist nicht der Fall. Als er noch klein war, ließen sich seine Eltern scheiden und die Mutter nahm ihn mit in ihr Heimatland Schweden, wo sie am Rande der Armutsgrenze lebten. Die Mutter pflegte einen unkonventionellen Lebenswandel und kämpfte mit ihrer Drogenabhängigkeit. Sie legte keinen besonderen Wert darauf, dass QD3 zur Schule ging, und kam häufig erst in den frühen Morgenstunden vom Feiern nach Hause.
Als QD3 im Teenageralter den Breakdance kennen lernte, war er sofort Feuer und Flamme. Er begann, auf den Straßen von Stockholm aufzutreten, und sammelte in einem Hut Spenden von Passanten. Er übte Tag und Nacht die Bewegungsabläufe für den Tanz und wurde immer besser. Durch einen »Glücksfall« entdeckte ihn ein Scout der Firma Levi’s und fragte, ob er Lust hätte, mit auf Tour zu gehen. QD3 ergriff diese Chance augenblicklich.
Da er nun einen Fuß in der Tür hatte, arbeitete QD3 weiterhin so viel er konnte. Neben dem Tanzen komponierte er Rhythmus-Sequenzen für Rap-Künstler. Und dann bot sich ihm eine Riesenchance: Er wurde gebeten, den Soundtrack für einen Film über die Stockholmer Rapper-Szene zu schreiben. Für einen Titel daraus, den Song Next Time , den er im
Alter von 16 Jahren geschrieben hatte, erhielt er seine erste Goldene Schallplatte. Dann produzierte QD3 einen Dokumentarfilm über Tupac Shakur – die DVD verkaufte sich mehr als 300.000 Mal und brachte ihm dreifaches Platin ein.
Genau wie Quyen fühlte sich QD3 dazu angetrieben, sich selbst aus der Armut zu befreien, wirtschaftlich unabhängig zu sein und schließlich zu den Besten der Welt aufzusteigen. Er »entfachte das Feuer in seinem Herzen«, um sich zu motivieren, und als es brannte, stürmte er mit unglaublichem Engagement und Einsatz weiter voran. Sowohl Quyen als auch QD3 stellten sich mit all ihrer Kraft – der körperlichen, geistigen und emotionalen – den Problemen entgegen, die ihnen begegneten. So zeigen sie, dass harte Arbeit und Hingabe die Schlüssel sind, mit denen wir das Glück in unsere Richtung locken können. Doch die harte Arbeit ist nur ein Hebel, den wir dazu betätigen müssen, denn wir haben noch viel mehr Werkzeuge in unserem Repertoire, die buchstäblich magnetische Wirkung auf das Glück ausüben. Und ich bin sicher, dass sowohl Quyen als auch QD3 sie benutzten.
Richard Wiseman von der englischen University of Hertfordshire hat Forschungen zum Phänomen Glück angestellt. Er kam zu dem Ergebnis, dass alle »glücklichen« Menschen bestimmte Eigenschaften haben, die sie mehr Glück haben lassen als andere. Zunächst einmal profitieren glückliche Menschen von Zufallsereignissen. Statt mit eingeschaltetem Tempomat durchs Leben zu manövrieren, achten sie darauf, was um sie herum passiert, und können so bestimmte Situationen besser nutzen. Sie sind generell aufmerksamer und achten auf Veränderungen in ihrem Umfeld: auf die Ankündigung einer besonderen Veranstaltung an ihrem Wohnort, auf den
Zuzug eines neuen Nachbarn oder ihnen
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