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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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sich nicht schützen konnten.
    Raquel ignorierte ihn einfach. »Deine Aufgaben wären unkompliziert und ungefährlich. Und, wie ich bereits sagte, es liegt vollkommen bei dir, ob du sie annimmst.«
    »Aber wie soll das überhaupt gehen? Ich muss doch zur Schule.« So langweilig es dort war, ich brauchte gute Noten. Schließlich musste ich wie Lend an der Georgetown angenommen werden.
    »Dann passen wir uns eben deinem Stundenplan an.«
    »Das klingt aber verdächtig so, als müssten wir uns dabei auf die Feenpfade verlassen.«
    Lend knallte die Haustür hinter sich zu; Sorge verfinsterte sein Gesicht. »Sie ist nicht gekommen.«
    David schüttelte den Kopf. »Manchmal ist das eben so. Nimm es nicht persönlich.« Interessant – wusste Lend etwa gar nichts davon, dass Cresseda nicht mehr auftauchte, wenn David sie rief? Raquel warf erst Lend und dann David einen scharfen Blick zu; es war offensichtlich, dass auch in ihrem Kopf die Rädchen ratterten, aber ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung.
    Lend rieb sich mit der Hand übers Gesicht und sah dann Raquel an. »Was machen Sie überhaupt hier?«
    »Ich wollte Evie um Hilfe bei ein paar Projekten bitten. Und dich auch, wenn du einverstanden bist.«
    David richtete sich kerzengerade auf und Lend presste die Kiefer aufeinander. Sogar sein Cover wogte leicht vor kaum unterdrückter Wut. »Sind wir nicht.«
    Antwortete er jetzt für mich? Sosehr ich ihn liebte, aber das ging ja wohl gar nicht. »Lend, kann ich kurz mal mit dir sprechen?«
    Er zog die Augenbrauen hoch und folgte mir dann in die Küche. Das fröhliche Gelb der Wände schaffte es heute nicht, mich aufzuheitern. Lend ergriff meine Hand, zog mich an sich und fragte mit noch stärker gerunzelter Stirn als zuvor: »Du willst doch nicht allen Ernstes zusagen, oder? Gut, ich war derjenige, den sie in eine Zelle gesperrt haben, aber du warst dort genauso eine Gefangene. Wie kannst du nach allem, was du über sie erfahren hast, überhaupt noch darüber nachdenken? Und kommt es dir nicht auch ein kleines bisschen verdächtig vor, dass wir hier überhaupt keine Probleme hatten, bis Raquel aufgetaucht ist?«
    Zorn flammte in meiner Brust auf. Na schön, ich hatte zwar für einen kurzen Moment dasselbe gedacht, aber das war immerhin Raquel, von der er so sprach. Meine Raquel. »So etwas würde sie nie tun. Sie hat sich genauso viele Sorgen gemacht wie du. Und außerdem, was mache ich denn schon hier? In die Schule gehen, dann im Diner arbeiten und nebenbei die Tage bis zum Wochenende runterzählen. Als ich bei der IBKP war, hab ich wenigstens ein paar Menschen geholfen!«
    »Ja genau, Menschen hast du geholfen! Aber wie vielen Paranormalen hast du dafür wehgetan?«
    Tränen brannten in meinen Augen. Er verstand es einfach nicht. Für ihn war die IBKP abgrundtief böse. Aber sie hatten mich aufgenommen, sich um mich gekümmert. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wo ich ohne sie gelandet wäre.
    »Und wie vielen Paranormalen helfe ich jetzt, bitte schön? Die IBKP hat sich verändert. Jetzt könnte ich auch den Paranormalen helfen, zum Beispiel frischgebackenen Werwölfen, die nicht wissen, wie ihnen geschieht, oder diese Trollkolonie – ich könnte sie suchen und überreden, sich in einer anderen Gegend anzusiedeln, bevor sie Probleme bekommen!«
    Lend schüttelte den Kopf. »Das können wir mit meinem Dad auch machen.«
    »Können wir nicht! Wir haben überhaupt nicht die Mittel dazu!«
    »Wie zum Beispiel Feen?«
    Wie unfair von ihm, meine Vergangenheit gegen mich zu verwenden. Eigentlich war ich mir noch gar nicht sicher gewesen, ob ich wirklich für Raquel arbeiten wollte, aber aus irgendeinem Grund trieb mich sein Protest genau in diese Richtung. Tja, er hatte gut lachen, er ging aufs College und stellte die Weichen für seine Zukunft und so weiter. Eine Zukunft, die unendlich sein würde, auch wenn er es noch nicht wusste. Aber ich, ich saß hier fest, zu Tode gelangweilt und einsam, und brannte langsam aus, nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen.
    Ich suchte gerade fieberhaft nach einer Retourkutsche, als an der Wand der strahlende Umriss einer Feenpforte erschien.

Sesam, öffne dich
    Ungläubig erstarrt blinzelte ich in das Licht. Seit der Nacht mit Vivian und Reth hatte ich keine Feenpforte mehr gesehen. Und ich hatte gehofft, dabei würde es auch bleiben.
    Lend hingegen war alles andere als erstarrt. Er stürzte auf die andere Seite der Küche und schnappte sich eine der gusseisernen Pfannen,

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