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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Staatsgeheimnissen!«
    »Okay, na gut. Dann war er eben ein Spion.«
    »Ich bin trotzdem immer noch der Meinung, dass wir uns den Film hätten ansehen sollen. Ein paar schöne Explosionen hätten dir gutgetan. So was entspannt nach einem harten Tag.«
    »Ist ja wohl nicht meine Schuld, dass ich ohne Begleitung eines Erwachsenen nicht reingelassen wurde und du deinen Führerschein im Auto hast liegen lassen.«
    Lend verdrehte die Augen. Silberne Strähnen durchzogen plötzlich sein beinahe schwarzes Haar und ich lachte und verpasste ihm einen Schubs.
    »Hör auf, das ist ja gruselig. Und außerdem, wenn du so tust, als wärst du alt, um mich ins Kino zu schmuggeln, wie eklig ist das bitte schön, wenn wir dann anfangen rumzuknutschen? Weg mit dem Grau.«
    »Von mir aus.« Sein Haar kringelte sich zu Korkenzieherlocken und verfärbte sich kupferrot.
    Ich lachte. »Hör auf! Nachher sieht dich noch jemand.«
    Der Ausdruck in seinen Augen wurde ernster und seine Haare nahmen wieder ihr normales Aussehen an. »Bist du sicher, dass ich nicht doch bleiben soll? Ich kann meine Vorlesungen morgen sausen lassen, wenn’s dir nicht gut geht.«
    »Das musst du echt nicht.« Lend verpasste nie eine Vorlesung, und obwohl ich geschmeichelt war, dass er meinetwegen bereit war zu schwänzen, und das Angebot wirklich sehr verlockend klang … hätte ich doch ein zu schlechtes Gewissen.
    Er seufzte. »Ich muss wegen Bio tatsächlich noch mal ins Labor. Aber mit dir ist wirklich alles in Ordnung? Keine Schmerzen nach deinem Sturz? Keine komischen Nebenwirkungen von diesem Sylphen?«
    »Alles okay.«
    »Na gut. Dann sehen wir uns am Samstag.«
    »Nicht Freitagabend?« Wie ich den jammernden Tonfall hasste, der sich in meine Stimme geschlichen hatte. Nein, so eine Freundin wollte ich auf keinen Fall sein, keine von diesen anhänglichen Quengelliesen, die ohne ihren Freund nichts mit sich anzufangen wussten. Auch wenn sie vollkommen berechtigterweise nichts anderes wollten, als jede einzelne Minute ihres Lebens mit ihm zu verbringen. Nein. So ein Mädchen war ich nicht.
    »Ich stecke mitten in einer Gruppenarbeit zur Wirbeltieranatomie und das war der einzige Labortermin, den wir kriegen konnten. Ich bezweifle, dass wir so früh fertig werden, dass ich überhaupt zu einer einigermaßen sinnvollen Zeit hier sein könnte, aber wenn ich danach brav im Wohnheim bleibe, wo es keine hübschen, witzigen Ablenkungen gibt, schaffe ich bestimmt alle meine Hausaufgaben und gehöre dann das ganze Wochenende lang nur dir. Also, direkt am Samstagmorgen, versprochen.«
    Er beugte sich vor und gab mir einen Kuss. Ich wünschte, er könnte sein Cover ablegen und mich als er selbst küssen, als er selbst mit mir reden. Aber das war keine gute Idee, falls jemand vorbeikam und mich mit einer so gut wie unsichtbaren Silhouette knutschen sah. Das war wohl der Nachteil, wenn man einen Freund hatte, der halb Mensch und halb Wassergeist war.
    Er löste sich wesentlich früher wieder von mir, als ich es mir gewünscht hätte (aber seien wir ehrlich, das wären wahrscheinlich auch gleich mehrere Stunden gewesen – ich bekam nie genug davon, ihn zu küssen), stieg aus dem Wagen und hielt mir die Tür auf. In der Sekunde, als ich ausstieg, hüllte mich eine eigenartige Kälte ein. Die Härchen an meinen Armen stellten sich auf. Ohne Rücksicht auf meine blauen Flecken drückte ich mich erschaudernd an Lend.
    »Mach’s nicht, okay?«, flüsterte er.
    »Was denn?«
    »Wieder für die IBKP arbeiten. Mach’s … mach’s einfach nicht.«
    Ich sah hoch in sein Gesicht. »Aber wenn ich dabei doch was Gutes tun kann?«
    »Du tust schon genug Gutes, indem du einfach bist, wie du bist. Ich mache mir Sorgen, dass dir was passiert.«
    Ich runzelte die Stirn und murmelte etwas Unverbindliches, was er jedoch, seinem Lächeln nach zu urteilen, als Zustimmung auffasste. »Wir sehen uns Samstag.« Er küsste mich noch einmal und wartete, bis ich die Stufen hochgegangen war, dann stieg er wieder ins Auto und fuhr davon.
    Fernbeziehungen? Sind Mist. Aber total.
    Seufzend betrat ich das hell erleuchtete Diner. David hatte das On the Hoof vor zehn Jahren als Basis für seine Operation Paranormalen-Tarnung gekauft. Der Laden bot Jobs für Paranormale in Not und einen Treffpunkt für alle, die sich nicht aus den Augen verlieren wollten. Die Einrichtung war in einem fröhlichen, etwas abgerockten Fünfzigerjahrestil gehalten. Nona, die Geschäftsführerin, winkte mir zu. Ihr Cover einer

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