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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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seiner Brust. Er hatte ja keine Ahnung. »Du kannst doch nichts dafür. Danke, dass du … mich gerettet hast.«
    Er blieb bis zwei oder drei Uhr morgens. Irgendwann hörte ich auf zu weinen und nachdem er noch einmal meine Halswunde untersucht und mir das Versprechen abgenommen hatte, ihn anzurufen, wenn ich noch irgendetwas brauchte, fuhr er schließlich zurück zur Uni und zu seinem Labortermin am frühen Morgen.
    Ich lag im Bett, immer noch in meinem blöden Kostüm, erschöpft, aber unfähig, meine Gedanken davon abzuhalten, sich wütend im Kreis zu drehen. Natürlich war es eine Fee gewesen, die Über-Vamp auf mich losgelassen hatte. Offenbar ließen sie jetzt, da ich gefährlich war, andere Paranormale ihre Drecksarbeit erledigen. Typisch Feen – hinterhältig und faul zugleich. Es war ganz allein ihre Schuld, dass ich die Kontrolle verloren und den Vampir beinahe ganz ausgesaugt hatte. Ihre Schuld, nicht meine.
    Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich eingeschlafen war, bis ich Vivian neben mir auf einem grasbewachsenen Hügel sitzen sah.
    »Was ist denn jetzt wieder los?«
    Erschrocken sah ich sie an und biss mir auf die Unterlippe. Seit der Sache mit dem Sylphen hatte ich nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie war diejenige, die am ehesten verstehen würde, was ich durchmachte, wie schlecht es mir mit dem ging, was ich getan hatte, aber auch, wie richtig es auf eine andere Weise war.
    Abgesehen davon war sie so ziemlich die Letzte auf diesem Planeten, mit der ich darüber reden sollte. Denn wenn ich es tat, gab ich zu, dass ich genauso schwach war wie sie. Nein, ich war nicht so wie sie. Ich hatte mich nur verteidigt!
    Andererseits war es aber auch nicht ihre Schuld, oder? »Die Feen sind daran schuld. An allem. Du solltest gar nicht hier sein, nicht so.«
    Nachdenklich kniff sie die Augen zusammen, dann blickte sie auf das Gras hinunter, auf dem sie saß, und rupfte ein paar Halme aus dem Boden. »Ich habe meine Entscheidungen selbst getroffen, Evie. Es waren die falschen.«
    »Aber die Feen haben dich doch dazu gezwungen! Sie haben dich ausgetrickst!« Die Feen waren daran schuld, dass alles so verfahren war, daran, dass Lish tot war, daran, dass ich nicht glücklich sein konnte.
    Sie seufzte. »Hör zu. Ich hab getan, was ich getan habe. Und das kann ich nicht wiedergutmachen. Keine Fee hat mich gezwungen, diese Paranormalen zu töten. Es hat mir gefallen.« Ich öffnete den Mund, um ihr zu widersprechen, aber sie legte die Hand auf meine. »Nein. Ich weiß, du versuchst, mir zu verzeihen, aber du darfst es nicht rationalisieren. Das bist du deinen Freunden schuldig. Ich habe sie nicht getötet, weil die Feen das wollten – sondern weil ich verzweifelt und einsam war und weil ich es wollte. Ich dachte, ich würde ihnen damit einen Gefallen tun, aber vor allem fand ich’s toll, wie ich mich danach gefühlt habe. Und das ist das Schlimmste daran. Es ging immer, immer nur um mich. Und wenn du mich nicht aufgehalten hättest, würde ich es wahrscheinlich immer noch tun.«
    Ihre Worte hingen schwer zwischen uns in der Luft. Eine hässliche Dunkelheit, kalt und leer, sickerte in meine traurige, kleine Seele. Ich wollte, dass sie den Feen die Schuld gab. Warum musste sie jetzt mit diesem ganzen Kram anfangen, den ich doch nur vergessen wollte? Und warum, verpiept noch mal, schaffte sie es mit ihren Geständnissen, dass ich mich schuldig fühlte?
    »Aber die Feen«, beharrte ich und ein weinerlicher Unterton schlich sich in meine Stimme. »Die haben doch dein Leben ruiniert. Und in meinem richten sie auch nichts als Chaos an. Ohne sie könnten wir – dann wäre alles anders. Leichter.«
    Vivian stieß ein harsches Lachen aus, das mich zusammenzucken ließ. »Scheiß auf die Feen – die können mir jetzt nichts mehr anhaben. Okay, ich ihnen leider auch nicht. Wenn ich könnte, würde ich jede einzelne von ihnen töten für das, was sie uns angetan haben. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es ohne sie keine von uns beiden überhaupt geben würde. Ist wahrscheinlich schon das Beste, dass ich hier im Traumland festsitze, sonst hätte ich wahrscheinlich immer noch alle Hände voll mit irgendwelchen Seelen zu tun. Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Sie grinste verschlagen und stieß mich mit dem Ellbogen an. Ich lachte gequält, aber in Wirklichkeit wünschte ich mir nichts mehr, als in dieser Nacht normal schlafen zu können, ohne Gespräche, von denen mir der Kopf schwirrte und mein Herz sich verkrampfte.
    Ich

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