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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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total logisch war, dass noch nichts gekommen war. Es war totaler Quatsch gewesen, mich den ganzen Tag so verrückt zu machen.
    Ich stapfte nach oben, ohne Grnllllls geheiltem Befehl, was auch immer zu machen, Beachtung zu schenken. Raquel hatte mich die letzten zwei Wochen nicht gebraucht (ich hatte so den Verdacht, dass sie wegen der Sache mit dem Über-Vamp ein schlechtes Gewissen hatte, dem ich schließlich nur im Zusammenhang mit einem ihrer Aufträge über den Weg gelaufen war), also hatte ich meine Schichten im Diner wieder aufgestockt. Obwohl noch immer ungewöhnlich viele neue Paranormale in die Stadt kamen, hatte ich zumindest keine Feen mehr gesehen und Nona entging weiterhin meinen Versuchen, sie bei irgendwelchen verdächtigen Aktivitäten zu erwischen.
    Heute allerdings hatte ich Besseres zu tun. Meine Pläne beinhalteten den Weg in mein Zimmer, wo ich für mehrere Stunden zu schmollen gedachte.
    Ich ließ mich aufs Bett plumpsen und versuchte, mit meinem finsteren Blick ein Loch in die Decke zu starren. Eigentlich war es ganz gut, dass ich heute keinen Brief bekommen hatte. Wenn die mich ablehnen wollten, würden sie dafür bestimmt nicht so lange brauchen. Diese schönen dicken Aufnahmepäckchen hingegen brauchten wahrscheinlich ihre Zeit, bis sie zusammengestellt waren. Da wurde doch sicher jeder Zettel, jede Broschüre mit extra viel Liebe und Aufmerksamkeit dazugelegt.
    Ich würde angenommen werden. Ich musste angenommen werden. Aber warum, warum nur konnten sie es mir nicht endlich sagen und mich von meinem Leid erlösen?
    Mein Kommunikator piepste gedämpft von seinem Ehrenplatz in meiner Sockenschublade aus. Schockiert stellte ich fest, wie lange ich das mit dem Schmollen durchgehalten hatte – es wurde schon dunkel. Gierig auf alles, wirklich alles, was mich aus dem Uni-Fegefeuer erlösen würde, pfefferte ich meine Socken durchs Zimmer und kramte den Kommunikator darunter hervor. Die Nachricht lautete: Vampirjob, sofort, Ja oder Nein.
    Okay, vielleicht gab es doch noch Schlimmeres als Warten. Blöde Vampire. Trotzdem, irgendwer musste es ja machen. Hastig tippte ich ein Ja ein und hatte kaum meine Halskette abgenommen und Tasey an meinem Gürtel befestigt, als an der Wand ein Licht aufblitzte und Jack mir die Hand entgegenstreckte.
    Ich griff danach, bevor die Pforte sich wieder schloss, und er zog mich hinein. »Hallöchen, Evie. Schönen Tag gehabt?«
    Ich zog ein finsteres Gesicht. »Nein. Bringen wir’s einfach hinter uns. Und wenn du mich wieder in einen Fluss fallen lässt, dann schwöre ich, diesmal gehst du mit baden.«
    Er lachte, dieser Idiot, und wir eilten gemeinsam durch die Dunkelheit. Ich versuchte, meine Wut und Genervtheit im Zaum zu halten und nicht daran zu denken, dass ich gleich wieder einem Vampir gegenüberstehen würde. Ich würde mich nicht dazu verlocken lassen, noch einen Paranormalen auszusaugen. Nie wieder. Mit Lend war alles wieder im Lot und mir ging es auch besser. Die meiste Zeit fühlte ich mich nicht mehr so komisch. Gut, diese Windböe folgte mir immer noch und ich verbrachte mehr Zeit als gewöhnlich im Badezimmer und schien neuerdings zu spüren, ob ein Gewässer in der Nähe war, aber diese neue, zappelige Energie war einfach bloß Stress. Und mehr nicht. Von Über-Vamp hatte ich anscheinend gar nicht so viel mitgenommen und je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir, dass ich richtig gehandelt hatte.
    Dennoch machte mich der Gedanke an ein Zusammentreffen mit einem weiteren Vampir nervös.
    Wir landeten in einer dunklen, schmalen Gasse zwischen zwei bunt gestrichenen Holzgebäuden. »Bitte sehr, sogar ganz ohne abrupten Sturz in den Tod!« Jack klang viel zu zufrieden mit sich selbst. Am Ende der Gasse erklang lautes Geschrei – was nicht ungewöhnlich war, angesichts der Tatsache, dass wir uns auf einer Art schäbigem Jahrmarkt befanden, voller Horden von Menschen und dunklen Ecken. Na, vamptastisch.
    Ich überprüfte, ob ich Tasey griffbereit hatte. »Bleib du hier, ich bin gleich wieder da. Sollte nicht lange dauern.«
    Ich wollte schon los in Richtung Jahrmarkt marschieren, aber Jack hielt mich am Arm zurück. »Du weißt schon noch, dass du keine Fußfesseln mehr aktivieren kannst, oder? Das macht nämlich mich zur anderen Hälfte unseres dynamischen Einsack-und-Markier-Duos.«
    Ich unterdrückte eine zickige Entgegnung; es war ja schließlich nicht seine Schuld, dass ich so unter Strom stand. »Na schön. Dann versuch, mit mir

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