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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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denn? Außerdem wollte ich Arianna nicht allein lassen. Sie hatten recht. Ich hatte Nona gegenüber wahrscheinlich einfach überreagiert. Es waren die Feen, die hier Unfrieden stifteten, nicht sie.
    Trotzdem, ich merkte, wenn mich jemand anlog. Und für diesen fiesen kleinen Gnom würde ich nie wieder den Müll rausbringen.

Vamptastisch
    Ich würde noch verrückt werden. Wenn man sich schon so früh bewarb, wieso konnte man dann nicht auch früh Antwort bekommen? Anfang Dezember, na toll! Jetzt mal im Ernst, wie lange dauerte es denn, ein paar Zeugnisse, Testergebnisse und sinnlose Aufsätze durchzusehen? Bilder eines Papierstapels, der, mit meiner gesamten Zukunft mittendrin, einfach so auf jemandes Schreibtisch herumlag, folterten mich, während im Hintergrund meine Lehrer über irgendwelches unwichtiges Zeug schwafelten.
    Als die Lehrer endlich entschieden, dass mein Kopf ausreichend mit Hypotenusen, chemischen Verbindungen und Metaphern vollgestopft war, entließen sie mich in die Freiheit. Meiner neuen Gewohnheit folgend, bettelte ich Carlee an, mich nach Hause zu fahren, damit ich früher am Briefkasten sein konnte. Kopfschüttelnd sah sie zu, wie ich nervös in meinem Sitz auf und ab hüpfte.
    »Wenn die Anfang Dezember gesagt haben, dann ist mit Sicherheit noch nichts da. Der ganze Kram kommt wahrscheinlich sowieso eher zu spät als zu früh.«
    »Ich weiß.« Sie hatte ja recht. Ich wusste, dass sie recht hatte. Aber ich konnte mich einfach nicht beruhigen, bis ich sicher war, dass sie recht hatte. Zum ersten Mal nicht durch Carlees unberechenbaren, flotten Fahrstil in Angst und Schrecken versetzt, sah ich zu, wie die Bäume vor dem Fenster vorbeiflogen. Schneller, schneller!
    »Außerdem, so lange wartest du doch noch gar nicht. Meine Cousine hat bestimmt erst nach, na, bestimmt vier Monaten Bescheid von der Vincennes bekommen.«
    Ich seufzte tief. »Kommt mir aber schon vor wie ’ne Ewigkeit.« Ich hatte so lange Geduld gehabt – wirklich, eine Engelsgeduld –, nachdem ich meine Bewerbung abgeschickt hatte. Der Angriff des Über-Vamps und meine Versuche, nach unserer kleinen nächtlichen Unterhaltung mit einer komplett teilnahmslosen Arianna zu reden, waren nur Ablenkungsmanöver gewesen (nicht unbedingt angenehme), und ich hatte mir wirklich Mühe gegeben, mich auf andere Sachen zu konzentrieren. Trotzdem hielt ich die Warterei so langsam nicht mehr aus. Wie sollte ich an irgendwas anderes denken? Über Zombies und ihre Hygieneprobleme konnte man sagen, was man wollte, aber wenn die einen umbrachten, ging es wenigstens schnell. Im Gegensatz zu Hochschulannahmekommissionen. Die scheinen die Folter gern so weit wie möglich in die Länge zu ziehen.
    »Und, hast du in letzter Zeit mal was von Jack gehört?«
    Ich wand mich unbehaglich auf meinem Sitz und zwang mich, an etwas anderes als an die Georgetown zu denken. Carlee mochte sich zwar nicht daran erinnern, wie der Über-Vamp sie an Halloween durch die Gegend geschleudert hatte, aber sie wusste definitiv noch, dass sie mit Jack geflirtet hatte, als gäbe es kein Morgen.
    »Nein, der ist mal wieder spurlos von der Erdoberfläche verschwunden. Das macht er manchmal.«
    »Oh.« Sie nickte, aber sie wirkte enttäuscht. Ich wünschte, ich würde irgendeinen netten, normalen Jungen kennen, den ich ihr vorstellen könnte, zur Wiedergutmachung dafür, dass ich Jack auf sie losgelassen hatte. Aber ich kannte nur einen einzigen netten Jungen, und der war alles andere als normal. Und außerdem meiner.
    Wir hielten vor dem Diner und ich purzelte beinahe aus dem Auto, als ich der leidgeprüften Carlee ein knappes »Tschüss« zukeuchte und auf den Briefkasten zustürmte. Ich wusste, dass es total irrational war, aber heute hatte ich so ein Gefühl. Meine Erwartungen hatten sich den ganzen Nachmittag über aufgebaut und mittlerweile stand ich kurz vor dem Explodieren. Es waren nur noch zwei Wochen bis zu dem Datum, das sie uns genannt hatten. Außerdem war es Dienstag, was bedeutete, dass sie die Unterlagen am Montag in die Post gegeben haben konnten, und wenn sie jetzt da waren, würde ich Lend anrufen und er würde früher nach Hause kommen, damit wir feiern und unsere gemeinsame Zukunft planen konnten und Der Briefkasten war leer.
    Ich ließ eine Reihe Flüche vom Stapel, gegen die sogar der raue Umgangston in der Jungsumkleide einpacken konnte, und rundete das Ganze mit einem nachdrücklichen Tritt gegen den Briefkastenpfahl ab. Das Schlimmste war ja, dass es

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