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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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beobachteten. Jetzt verzogen sich ihre Gesichter zu einem völlig identischen schelmischen Lächeln. Einem irgendwie boshaften Lächeln …
    »Vielleicht sind es aber auch nicht die Feen allein«, sagte ich. Ein Verdacht keimte in mir auf. Ich stand auf und marschierte geradewegs nach hinten in Richtung Küche. Grnlllll sprang mir in den Weg und versuchte, mich unter aufgeregtem Gegrummel aufzuhalten, aber ich stieg über sie hinweg und stürmte durch die Tür.
    Dort stand Nona, über eine große, kunstvoll geschnitzte Holzschale gebeugt.
    Und redete mit ihr.
    »… unter unserer Obhut. Fahrt mit der Versammlung fort. Wenn die Zeit reif ist, wird alles bereit sein, und –«
    Dann blickte sie auf und erschrak, als sie mich sah. »Mit wem redest du da?«, fragte ich misstrauisch und stürzte auf sie zu. Bevor ich die Schale jedoch erreichen konnte, wedelte sie einmal mit der Hand darüber, und als ich mich darüberbeugte, sah ich nichts als gekräuseltes Wasser. »Was machst du da?«
    Ihre wunderschönen Lippen verzogen sich zu dem Lächeln, das mich so wahnsinnig machte. »Nichts, mein Kind.«
    »Lügnerin!«, rief ich. Ich hörte, wie sich hinter mir die Tür öffnete.
    »Gibt’s hier ein Problem?«, wollte David wissen.
    »Ja, sie!« Wütend deutete ich mit dem Zeigefinger auf den Baumgeist. »Sie lügt! Hat sich gerade noch mit dem Eimer Wasser da unterhalten. Irgendwas ist hier faul, aber sie sagt mir nicht, was. Zuerst trifft sie sich heimlich mit Reth und dann kommen diese ganzen komischen neuen Paranormalen in die Stadt, und die beobachten mich! Ich weiß, dass sie mich beobachten!« Wieder funkelte ich sie zornig an. »Du steckst doch mit den Feen unter einer Decke, oder etwa nicht?«
    Nonas Gesicht war nun vollkommen ernst. »Nein, mein Kind. Das tue ich nicht. Die Feen sind keine Freunde meiner Rasse. Und ich verspreche dir, was ich dir schon so oft versprochen habe – du bist hier in Sicherheit. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt, solange du unter meiner Obhut stehst.«
    »Ich stehe überhaupt nicht unter deiner Obhut!«
    »Evie«, mischte sich David mit ruhiger Stimme ein und legte mir die Hand auf die Schulter. An meiner anderen Seite hatte sich schützend Lend aufgebaut. »Ich kenne Nona nun schon sehr lange. Und Huldras können gar nicht lügen. Sie will dir nichts tun.«
    »Bitte entschuldigt mich«, sagte Nona, nahm ihre Schale und trug sie zur Hintertür hinaus.
    Ich schäumte vor Wut. »Woher willst du wissen, ob sie lügen können oder nicht? Und außerdem, was macht sie eigentlich hier? Warum sollte ein Baumgeist Geschäftsführerin in einem Imbiss werden wollen?«
    David zuckte mit den Schultern. »Viele Elementargeister und Paranormale mischen sich gern hin und wieder unter Menschen. Ich glaube, sie finden es amüsant.« Dachte er so etwa auch über Cressedas Beziehung zu ihm? Dass sie sich nur ein bisschen mit ihm amüsiert hatte? Dann kapierte ich absolut nicht, wie er mit einem solchen Schmerz, einer solchen Zurückweisung leben konnte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kaufe ich ihr nicht ab.« Mein Kopf tat weh. Mein Hals tat weh. Mein Gehirn tat weh. Heute tat mein ganzes Leben weh.
    »Aber wenn Nona dir etwas Böses tun oder dich an die Feen ausliefern wollte, hätte sie das dann nicht schon längst getan?«, fragte Lend. »Ich meine, du bist doch jetzt schon seit Monaten hier. Ich weiß, es ist jede Menge seltsames Zeug passiert, aber ich glaube wirklich nicht, dass Nona dahintersteckt.«
    Ich seufzte. Vermutlich hatte er recht. »Aber was ist mit diesen ganzen glotzenden Paranormalen? Die starren mich die ganze Zeit an!«
    »Na ja, du bist auch nicht gerade zum Weggucken, weißt du.«
    »Haha.«
    »Nein, im Ernst, die sind wahrscheinlich einfach neugierig. Die meisten von denen wissen nicht, was du bist, aber sie wissen, dass du weißt, was sie sind. Das ist nun mal nicht alltäglich. Da sind sie neugierig, ist doch klar.«
    »Wenn du meinst«, murrte ich. Vielleicht war ich wirklich paranoid.
    Lend legte die Arme um mich und lehnte die Stirn an meine. »Ob du’s glaubst oder nicht, ich mache mir mehr Sorgen um deine Sicherheit als du. Und wenn du wirklich Angst hast, dann holen wir dich hier raus. Du könntest wieder bei meinem Dad wohnen. Stimmt’s?«
    David nickte. »Natürlich, wenn es dir dann besser geht.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht wieder bei David einziehen, wenn Lend nicht dort war. Klar, ich mochte ihn, aber hallo, wie komisch wäre das

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