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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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schöner gewesen. Aber Gitte war eine hoffnungslose Romantikerin. Zumindest seitdem sie mit Steffen zusammen war.
    Julia selbst wollte von Romantik nichts hören. Ihr war alles vergangen, was sie an ein glückliches Leben mit einem Mann denken ließ. Jedes Mal, wenn sie es doch wagte einen klitzekleinen Gedanken zuzulassen, fing sie an zu weinen. Ihr Leben war sinnlos geworden.
    Sie saß in ihrer Küche und starrte in den Dauerregen. Regentropfen platschten an ihr Fenster und hinterließen wilde Muster. Wenn sie daran dachte, was sie alles für die Liebe eines Mannes aufgegeben hatte, wurde ihr schlecht.
    Zudem machte Robert sie wahnsinnig, da er sich einfach nicht von Monika trennen wollte. Ein Ultimatum hatte sie ihm dann doch gesetzt: Sollte er sie nicht zur Hochzeit begleiten, dann bräuchte er sich nie wieder bei ihr blicken zu lassen.
    Er beteuerte, dass er selbstverständlich kommen würde. Julia war sich jedoch nicht sicher, ob Monika nicht in letzter Minute einen Weg finden würde und einen Familienausflug plante, die er so sehr liebte.
    In den letzten Tagen ihres Urlaubs hatte er sich jedenfalls nicht bei ihr blicken lassen. Er meinte, er hätte einfach zu viel zu tun und er müsste einiges wegschaffen, um sie dann auch ganz sicher zur Hochzeit begleiten zu können. Aber Julia glaubte ihm kein Wort. Dabei wusste sie durchaus, wie viel Arbeit er hatte.
    Das Klingeln ihres Telefons riss sie aus ihren Gedanken. Sie griff nach dem Telefon und sah auf das Display. Ihr war danach das Klingeln zu ignorieren.
    „Was willst du schon wieder?“, sagte sie, da sie dachte, er würde sie ohnehin nicht aufgeben.
    „Ich kann dich nicht vergessen.“
    „Das macht ja nichts. Ich versuche es zumindest.“
    „Aber neulich, die Nacht kannst du unmöglich einfach so abhaken.“
    „Doch, Till, das kann ich. Lass es einfach gut sein. Es wird nicht funktionieren.“
    „Wie kannst du so hart sein?“
    „Du vergisst, dass du dich von mir getrennt hast.“
    „Nein, das werde ich nie vergessen und mir nie verzeihen, dass ich so ein Trottel war.“
    „Ich würde ja sagen, Einsicht ist der beste Weg zur Besserung, aber in diesem Fall kannst du dir diese in deinen Hintern schieben. Lass mich einfach in Ruhe.“
    „Julia, das meinst du doch nicht so.“
    „Till, ich lege jetzt auf.“
    Ohne darauf zu warten, ob er ihr noch etwas sagen wollte, hatte sie den Hörer aufgelegt. Sie wusste, was jetzt passieren würde und ging ins Schlafzimmer, legte sich in ihr Bett und fing an zu weinen.
     
    „Du bist die schönste Braut, die ich je gesehen habe“, sagte Julia, als sie am Dienstagmorgen vor Gittes Tür stand, um die beiden abzuholen.
    „Dabei ist das ja nicht mal das richtige Kleid. Warte ab, wie hinreißend ich am Freitag aussehe.“
    Gitte fing an zu lachen.
    „Ist sie nicht einfach die beste Frau, die sich ein Mann wünschen kann?“, sagte Steffen, der hinter Gitte getreten war.
    „Ja, das ist sie“, sagte Julia. „Wir sollten nun langsam mal losfahren.“
    „Ja, ja, keine Hektik. Wir haben noch über eine Stunde Zeit“, sagte Gitte und zog sich ihren Mantel an. „Wie gut, dass es jetzt endlich aufgehört hat zu regnen.“
    „Na ja, wenn Engel heiraten“, sagte Julia.
    „Seit wann bist du romantisch?“, wollte Steffen wissen und fing an zu lachen. „Wo steckt Robert eigentlich?“
    „Er ist noch in der Kanzlei und meinte, er käme dann direkt, wenn er es schafft, er hat einen dringenden Fall. So ist das leider mit wichtigen Anwälten.“
    Julia versuchte sich ein Lächeln abzuringen, dabei war ihr eher zum heulen zumute. Sollte Robert tatsächlich nicht erscheinen, müsste sie ihn verlassen, wovor sie eigenartigerweise Angst hatte.
     
    Eine halbe Stunde später kamen sie beim Standesamt an. Im Vorraum warteten bereits die Familien ungeduldig auf das Brautpaar. Von Weiten sah Julia einen Kinderwagen. Und Till. Er stand mit seiner Tochter auf dem Arm am Fenster und schaute hinaus. Direkt neben ihm stand seine Frau.
    In Julia zog sich alles zusammen. Tief atmete sie ein und aus. Sie war sich nicht sicher, ob sie dem gewachsen war.
    „Bist du bereit?“, fragte Steffen und für einen Moment glaubte Julia, die Frage würde ihr gelten.
    Gitte nickte stumm und strahlte so glücklich, wie Julia sie nie zuvor gesehen hatte. Für einige Sekunden entspannte sie sich. Allerdings nur so lange, bis sie Till begrüßen musste.
     
    „Du kennst meine Frau?“, sagte Till, nachdem er versucht hatte Julia auf die Wange zu

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