Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
es ist mir auch komplett egal. Das ist wohl eher ihr Problem. Schönen Tag noch”, sagte Julia und wollte gerade die Tür wieder schließen.
„Ihretwegen sitze ich nun mit meiner Tochter auf der Straße. Alles war gut, bis sie gekommen sind”, schrie die Frau.
Plötzlich war Julia klar, dass es sich bei der Fremden um Monika handeln musste.
„Beruhigen Sie sich bitte wieder”, sagte Julia, „was wollen Sie eigentlich von mir?“
„Ich wollte, dass Sie sehen, was sie angerichtet haben. Ich bin auch ein Mensch. Ich bin nicht nur ein Phantom, dem man einfach so den Mann ausspannen kann.“
„Ich habe ihren Mann nicht ausgespannt. Robert und ich sind schon sehr lange befreundet. Abgesehen davon, haben Sie ihn doch mit ihrem Ex betrogen. Gehen Sie doch wieder zu dem zurück und nerven den weiter. Ich habe jetzt keine Zeit mehr.“
Julia hatte die Tür bereits in der Hand und wollte sie nun endlich schließen, als Monika diese unwirsch wieder aufdrückte.
„Das lasse ich mir nicht bieten. Wie kommen Sie darauf, so mit mir zu reden?“, schrie Monika noch etwas lauter als zuvor.
„Sie gehen jetzt besser. Ich habe Ihnen nichts zu sagen und kann nur zu gut verstehen, weshalb Robert sich von Ihnen getrennt hat.“
„Das ist doch wohl die Höhe”, schrie Monika weiter.
„Lassen Sie die Tür los”, forderte Julia sie auf und rüttelte an der Tür, sodass sich Monika anfing zu bewegen.
„Auf keinen Fall”, Monika wurde immer lauter und ihr Gesicht verfärbte sich.
„Sie verschwinden hier ganz schnell. Sonst passiert was.”
Wie aus dem Nichts stand plötzlich Steffen hinter Monika, die sich erschrocken umdrehte. Sofort war sie ruhig. Mit wütendem Blick sah sie Julia noch einmal an, dann rannte sie wie eine Furie die Treppe hinunter.
„Was war das denn?“, wollte Steffen wissen.
„Das war Monika, die Exfreundin von Robert.“
„Ach, hat der sich endlich getrennt. Das wurde aber auch Zeit. Da bist du jetzt bestimmt glücklich.“
„Ich habe es eben erst erfahren”, sagte Julia, „ komm doch rein, willst du einen Kaffee?“
„Also”, sagte Steffen, mit einem Kaffeebecher in der Hand, „was ist los?“
„Ich habe keine Ahnung. Ich habe Robert seit eurer Hochzeit nicht mehr gesehen.“
„Aber warum nicht? Hast du dich von ihm getrennt oder was?“
„Nicht so ganz.“
„Wie kann man sich nicht so ganz trennen?“
„Ich habe ihn einfach nicht mehr gesehen oder mit ihm gesprochen. Nachdem was auf eurer Hochzeit los war, wollte ich ein wenig Abstand. Ich muss mich entscheiden, was ich nun will.“
„Julia, sei doch nicht blöd. Dieses ganze Theater. Wen von den beiden liebst du denn nun?“
„Irgendwie beide. Darum kann ich mich nicht entscheiden. Ich weiß nicht, was besser für mich wäre.“
„Ich kann es dir nicht sagen. Hast du eine Positiv-Negativ-Liste gemacht?“
„Ja sicher. Robert kenne ich schon so lange und er war mir immer ein guter Freund. Till hingegen liebe ich, wie keinen anderen, nicht einmal Robert liebe ich so, dabei liebe ich den auch, aber eben anders. Aber unterm Strich kann ich keinem von beiden wirklich vertrauen.“
„Da stimmt wohl leider. Till hat außerdem Kinder, die würdest du auch nehmen müssen.“
„Ich weiß. Aber Robert hat auch welche. Von daher gibt sich das nichts.“
„Nur das Roberts Kinder bereits groß sind und Tills sind noch Babys.“
„Dafür ist Robert fünfzehn Jahre älter als ich und Till nur zwei.“
„Aber Robert kennt dich sehr gut. Die Jahre mit ihm kannst du nicht einfach wegwerfen.“
„Du bist eine wirklich große Hilfe”, sagte sie. „Erzähl mir lieber von Till, das erleichtert mir vielleicht meine Entscheidung.“
„Was soll ich dir erzählen, was du nicht schon weißt?“
„Wie geht es mit seiner Ehe?“
„Du hast sie selbst gesehen und weißt, dass Till mit Karin nicht glücklich werden konnte.“
„Und hat er sie verlassen?“
„Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen kann?“
„Du bist mein Freund und du musst alles tun, um mir zu helfen.“
„Aber wird dich das am Ende glücklich machen?“
„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“
„Auf deiner … oder … wie soll ich es sagen? Ich würde dazu gern keine Meinung haben.“
„Aber du hast doch bereits eine.“
Steffen nickte mit dem Kopf und trank einen Schluck Kaffee.
„Also los, sag schon, hat Till sich inzwischen getrennt?“
„Als ob das so schnell gehen würde.“
„Steffen!“
„Ja, du meine Güte, ja, er
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