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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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schien ihn zu erregen. Noch immer kniete er vor ihr und vergrub sein Gesicht unter ihrem Bauch in ihrer Unterhose. Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und ihr unglaublich heiß wurde.
    Robert bearbeitete mit seinen Händen ihren Rücken und versuchte, dabei immer noch vor ihr kniend und mit dem Gesicht in ihrem Unterleib, ihren BH zu öffnen. Oh nein, dachte sie, es wäre besser, wenn sie liegen würde. Sie hatte Angst ihn mit ihren Brüsten zu erschlagen, sollte er ihren BH aufbekommen. Vorsichtig drückte sie ihn von sich.
    „Lass uns ins Schlafzimmer gehen”, sagte sie zu ihm.
     
    „Mach das Licht an”, sagte er.
    „Nein, lieber nicht.“
    Das war wirklich das allerletzte, was sie wollte. Es war so schon schlimm genug. Sie konnte unmöglich die ganze Zeit die Luft anhalten, was sie getan hätte, wenn er sie genauer hätte sehen können.
    „Warum nicht?“
    „Ich möchte es nicht.”
    „Ich würde dich gern genauer sehen. Du bist so schön.“
    Auf einmal brach ihr der Schweiß aus.
    „Du spinnst.”
    Wenn er nicht gleich damit aufhörte, dann würde ihr Verstand wieder bestens funktionieren. Das wollte sie nicht, sie wollte endlich Sex.
    „Komm her”, hauchte sie ihn an und versuchte sich lasziv auf ihrem Bett zu räkeln.
    Dieser Einladung folgte er brav und ließ sich nicht länger bitten. Keine Sekunde hatte sie darüber nachgedacht ein Kondom zu besorgen und war sehr überrascht, als er eins aus seiner Hosentasche zog. Hatte er das alles geplant? Es war ihr egal. Hauptsache, sie würde ihn gleich in sich spüren. Sie war so ausgehungert nach Nähe. Auf ein weiteres Vorspiel verzichtete er. Beide waren mehr als bereit mit dem anderen zu schlafen. Etwas umständlich fingerte er das Kondom aus der Verpackung. Sie half ihm es anzulegen, was ihn unglaublich erregte.
    Julia hatte keine Ahnung, dass auch er vollkommen ausgehungert war und eine halbe Ewigkeit keinen Sex gehabt hatte. Sie wäre bei der Qualität des Sex’ auch nie darauf gekommen. Robert wusste genau, was zu tun war. Er war sehr routiniert, was sie dazu veranlasste sich ihm völlig hinzugeben und endlich nicht mehr daran zu denken, den Bauch einzuziehen und ansatzweise eine gute Figur abzugeben.
    Nach einer Stunde war sie bereits zwei Mal gekommen und hätte sich gern weiter entspannt, indem sie einfach einschlief. Aber er wurde nicht müde und rockerte weiter auf ihr herum. Langsam wurde es ihr lästig, auch wenn sie ausgehungert gewesen war, nun war sie satt und zufrieden. Als er endlich von ihr abließ, schlief sie sofort ein. Es war ihr komplett egal, ob er bleiben oder gehen würde. Hauptsache, sie konnte endlich Ruhe finden.
     
    Am nächsten morgen fühlte sich Julia, als ob in der Nacht eine Dampfwalze mehrfach über sie herüber gerollt war. Ihre Knochen taten weh und ihre Muskeln schmerzten. Zwischen ihren Beinen spürte sie ein Brennen. Sie fühlte sich leicht mitgenommen. Und doch war es ein schönes Gefühl. Sie hatte endlich Sex gehabt. Und der war sogar recht gut gewesen. Für einen kurzen Moment fühlte sie sich begehrt und nicht mehr so unattraktiv. Sie öffnete die Augen und sah Robert neben sich im Bett liegen.
    Augenblicklich war sie erfüllt von Schuldgefühlen und der Frage, was in sie gefahren war und wie es nun weitergehen sollte. Um jedoch weiter darüber nachdenken zu können, dass sie mit der letzten Nacht ihre Karriere zerstört hatte, war sie viel zu kaputt. Mühsam quälte sie sich aus dem Bett. Robert schlief noch immer. Er sah recht friedlich aus, wie er in ihrem Bett lag. Unterm Strich war es doch recht angenehm mit ihm gewesen. Und jetzt, bei Tageslicht, sah er nackt gar nicht mal so übel aus. Dafür, dass er schon Mitte vierzig war, recht passabel. Aber was sollte das mit ihm geben? Noch immer hatte sie keinerlei Empfindung für ihn. War sie so gefühlskalt? Warum konnte sie nicht lieben?
    Sie schlich auf die Toilette. Während sie nackt vor dem Spiegel stand und sich ihre Zahnbürste in den Mund schob, sah sie sich an. Normalerweise vermied sie es sich nackt anzusehen. Es deprimierte sie. Was es jetzt auch tat. Wieso hatte Robert behauptet, dass sie schön sei? Hatte er keine Augen im Kopf? Wie konnte man diesen Körper schön finden?
    Ganz plötzlich fing sie an zu weinen und sie fühlte sich grauenvoll. Nachdem sie fertig war, zog sie sich einen Bademantel an. Unter keinen Umständen wollte sie, dass Robert sie noch einmal nackt sah und schon gar nicht bei Tageslicht. Sie versuchte sich

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