Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Zukunft zu quälen. Sie machte sich auf den Weg um die Alster und legte sich danach so lange in die Wanne, bis ihre Finger drohten sich aufzulösen. Je mehr sich der Tag allerdings dem Ende neigte, desto mehr erhöhte sich ihr Herzschlag. Eindeutig konnte sie nicht länger ignorieren, was am nächsten Tag unwiederbringlich auf sie warten würde. Sie ging davon aus, dass die Partner der Kanzlei nicht erfreut über ihre Affäre wären und sie daher mit Sicherheit ihre Kündigung auf dem Tisch vorfinden würde.
„Schön, dass du wieder da bist”, sagte Robert, als er sie am Montagmorgen auf dem Flur vor ihrem Büro antraf. Dabei tätschelte er ihr freundschaftlich die Schulter, so wie er es immer getan hatte. Julia schaute verlegen in die Runde der ankommenden Kollegen, die sich geschäftig daran machten an ihren Arbeitsplatz zu kommen.
„In einer halben Stunde bei mir zur Lagebesprechung”, ordnete Robert an.
Er war absolut professionell. Wenn Julia es nicht besser gewusst hätte, sie hätte angenommen, sich das intime Treffen eingebildet zu haben. Wie gut, dass sie nicht in ihn verleibt war. Es hätte sie wahnsinnig gemacht, von ihm behandelt zu werden wie immer. Mit einem frischen Kaffee ging sie in seinen Konferenzraum. Dort saßen bereits einige ihrer Kollegen. Wie jeden Montagmorgen ging man die einzelnen Fälle durch. Da Julia drei Wochen abwesend gewesen war, brauchte sie lange, um sich einen Überblick zu verschaffen. Diese Arbeit würde sie noch den Rest des Tages beschäftigen.
Robert hatte alle angetrieben, sich schnell und präzise über den Stand der Dinge zu äußern, denn Zeit sei Geld und so war die Besprechung nach einer Stunde vorbei. Alle standen geschäftig auf und wollten den Raum verlassen.
„Du nicht, Julia”, sagte Robert.
Daran war nichts Außergewöhnliches. Trotzdem war Julia nervös. Aber niemand scherte sich darum, alle waren mit sich selbst beschäftigt, um möglichst schnell an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Julia packte ihre Sachen zusammen und ging mit Robert in sein Büro. Kaum war sie allein mit ihm, teilte er seiner Sekretärin mit, dass er die nächste halbe Stunde auf keinen Fall gestört werden wollte.
Vor Julias Urlaub, hätte sie dem keinerlei Bedeutung beigemessen. Alle wussten, dass Julia und Robert eng zusammen arbeiteten und so manchen schweren Fall gemeinsam bewältigt hatten. Da kam es oft vor, dass sie allein in seinem Büro saßen. Nun war auf einmal alles anders und Julia wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Sie stand verlegen an seinem Schreibtisch. Er kam direkt auf sie zu und küsste sie direkt auf ihren Mund. Eigenartiger Weise fing sofort ihr Herz an schneller zu schlagen.
„Robert”, mahnte sie, „hatten wir nicht gesagt, dass wir das nicht machen?“
Eigentlich sollte das keine Frage sein, sondern eher eine Feststellung.
„Nein”, er grinste sie breit an, „ich hatte gesagt, dass ich dich nicht kompromittieren würde. Und das tue ich auch nicht.“
Er legte einen Arm um ihre Taille und küsste sie auf ihren Hals. Zu ihrem erstaunen erregte es sie ungemein.
„Au Mann, Julia, ich habe dich so sehr vermisst.“
Er grub seinen Kopf zwischen ihre Brüste und ein kribbeln huschte durch ihren Körper.
„Robert”, sie versuchte ihre Erregung zu unterdrücken, „wenn jetzt jemand herein kommt?“
„Du weißt, dass das nicht passieren wird. Vorher wird Frau Menke anrufen, um zu fragen, ob sie uns stören darf.“
Das stimmte, so war es auch in der Vergangenheit und Julia hatte noch nie darüber nachgedacht, wie es wohl auf die Kollegen wirken musste, wenn sie Stunden lang in Roberts Büro hinter verschlossener Tür war. Auf einmal kam ihr in den Sinn, was alle von ihr glauben könnten. Aber dann dachte sie daran, wie Roberts Frau eines Abends aufgetaucht war. Sie erinnerte sich genau an den mitleidigen Blick, als sie sah, wie Julia gebaut war. Niemand glaubte, dass sie eine Affäre haben könnte.
Plötzlich entspannte sich Julia und dachte, denen werde ich es noch zeigen. Schlang ihre Arme um Roberts Hals und fing an ihn leidenschaftlich zu küssen.
Nach einer halben Stunde, zog sich Julia ihre Bluse ordentlich an und legte ein letztes Mal ihre Hand auf Roberts prall gefüllte Hose. Es tat ihr leid, dass sie ihm keine Erleichterung verschaffen konnte, aber sie traute sich selbst nicht zu von ihm genommen zu werden und leise dabei zu bleiben. Ihn zu befriedigen und selbst nicht auf ihre Kosten zu kommen, daran verschwendete sie
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