Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Fall”, er wurde lauter, „spinnst du? Ich bekomme echt Ärger, wenn du gehst.“
„Wieso?“
„Das fragst du noch? Du bist eine der Besten, die lässt man nicht gehen.“
„Warum hast du dann mit mir geschlafen?“
„Hab ich dir doch gesagt. Ich hab mich in dich verliebt.“
Zur Bekräftigung drückte er ihre Hand etwas fester.
„Robert”, sie versuchte es ihm nochmals zu erklären, „ich habe mich aber nicht in dich verliebt.“
„Bist du sicher? Sah gestern Nacht nicht danach aus?“
„Ja, Robert, ich bin sicher. Das gestern war nur Sex. Aber der war super.“
Irritiert sah er sie an.
„Ich glaub dir kein Wort.“
„Es ist aber so. Tut mir leid. Du bist ein guter Freund, aber mehr kann ich nicht für dich empfinden.“
„Warum denn nicht?“
„Ich weiß es nicht. Ich fühle nichts. Es liegt nicht an dir. Ich glaube, ich bin unfähig zu lieben. Ulli habe ich auch nicht geliebt. Eigentlich habe ich noch nie einen Mann geliebt.“
„Ehrlich? Stehst du mehr auf Frauen?“
„Nein”, sagte sie energisch, „auf keinen Fall bin ich lesbisch.“
„Das wäre mir auch komisch vorgekommen, nach der letzten Nacht”, er sah sie viel sagend an, was sie veranlasste den Teint zu ändern.
„Und nun?“ Jetzt war er es der fragte.
„Eben, das wollte ich doch die ganze Zeit schon von dir wissen. Was machen wir denn jetzt?“
„Ich habe mich in dich verliebt und dabei bleibt es. Nur zu gern würde ich es mit dir versuchen, auch wenn du nicht das gleiche für mich empfindest, wie ich für dich. Du gibst mir so viel und bereicherst mein Leben.“
Das war eindeutig zu viel des Guten. Am liebsten hätte sie ihn vor die Tür gesetzt.
„Ich kann nicht schon wieder eine Beziehung eingehen mit einem Mann, den ich nicht liebe. Das schaffe ich nicht noch einmal.“
„Lass es doch einfach auf uns zu kommen. Wenn es passiert, dann passiert es eben. Ich will dich nicht bedrängen. Abgesehen davon bin ich ja auch noch verheiratet. In der Kanzlei wird es niemand erfahren, das verspreche ich dir. Das bleibt unser Geheimnis. Ich werde nichts tun, was dich kompromittieren könnte.“
„Okay, darauf kann ich mich glaub’ ich einlassen.“
Sie war erleichtert über den Ausgang dieses Gespräches. Obgleich sie nicht sicher war, wie sie das durchführen sollten. Über kurz oder lang würden die Kollegen sicher merken, dass sich zwischen ihnen etwas verändert hatte, davon war Julia überzeugt.
„Aber jetzt”, sagte er, „könnten wir doch noch mal Sex haben, oder?“
10. Kapitel: Veränderungen
„Was hast du getan? Ist das dein ernst?“
Gitte konnte nicht fassen, was ihr Julia am Sonntagmorgen erzählte, als sie selbst gerade nach Hause gekommen war und einen Zettel an ihrer Tür vorgefunden hatte, dass Julia dringend mit ihr sprechen müsste.
„Ja“, auf einmal schämte sich Julia.
„Das ist ja phantastisch. Und wer war der Glückliche?“
Bisher hatte Julia lediglich davon berichtet, dass sie Sex gehabt hatte.
„Robert.“
„Etwa der Robert?“
„Ja, genau der.“
„Und, war er gut?“
„Sag mal, hast du mir nicht richtig zu gehört? Ich hatte Sex mit meinem Chef.“
„Ja und? War er gut, der Sex und der Mann?“
Julia nickte.
„Ja, er war gut, also beides. Aber ich komme um, vor schlechtem Gewissen.“
„Das verstehe ich nicht. Wenn der Sex gut war, dann ist doch alles in Ordnung.“
„Nein, nichts ist in Ordnung. Nicht nur, dass ich mit meinem Chef geschlafen habe, er ist zudem noch verheiratet. Ich bin die andere Frau, verstehst du das denn nicht?“
„Aber wenn mit seiner Ehe alles bestens wäre, dann hätte er ja wohl kaum mit dir geschlafen.“
„Das mag zwar so sein. Aber ich hätte mich trotzdem nicht mit ihm einlassen dürfen. Was wird denn aus meinem Job? Das ist alles eine riesengroße Katastrophe.“
Julias Gedanken kreisten wild in ihrem Kopf. Dabei war der Gedanke an den Sex durchaus angenehm. Sie konnte ihn noch immer spüren. Er war erst am späten Nachmittag des gestrigen Tages gegangen und in der Zwischenzeit hatte er sie drei Mal geliebt. Dann waren ihm die Kondome ausgegangen und er meinte, er müsste nun leider gehen. Selbst bei Tageslicht schien Robert sie begehrenswert zu finden. Sie musste zugeben, dass er eine gute Figur machte und ihr gefiel, dass ein Mann sie wollte. Obwohl sie in keiner Weise nachempfinden konnte, was Robert in ihrer Gegenwart erregte.
Julia beschloss sich nicht weiter mit dem Gedanken an ihre verpfuschte
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