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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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brüllte die Frau, die noch immer puterrote alte Dame an, „ich weiß, Sie haben nicht so viel Zeit, da der Bestatter bereits draußen wartet.“
    Jetzt änderte sich die Farbe im Gesicht der alten Frau nochmals und man glaubte, sie würde jeden Moment zusammenbrechen.
    „Was ist denn in die gefahren?“, fragte Julia Steffen, der nur mit den Schultern zuckte und sich wieder Julia widmete.
    „Ja, ja, schon gut. Geht mich nix an. Aber ich finde es faszinierend, dass es bei euch so schnell geht. Ich könnte das nicht und Gitte wollte das zum Glück auch nicht. Meint ihr nicht, dass ihr es langsam angehen solltet?“
    „Was sollen wir angehen? Ich kenn Till doch kaum.“
    „Eben drum.“
    „Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?“
    Steffen kannte alle beide sehr gut und wusste, dass sie, trotz vieler Gemeinsamkeiten, im Grunde unterschiedliche Lebensmodelle anstrebten. Aber konnte er ihr das sagen? Und vielleicht irrte er sich auch und die beiden würden eine gemeinsame Zukunft haben. Wer konnte schon sagen, wie das Leben verlaufen wird? Menschen ändern sich. Vielleicht würden sich die beiden so sehr lieben, dass sie einen gemeinsamen Weg finden.
    „Ich möchte nur nicht, dass du verletzt wirst”, sagte er.
    „Steffen, gibt es da etwas, was du mir über Till mitteilen möchtest?“
    „Nein, wieso?“
    „Frag nicht so dämlich.“
    Wieder konnte sie ihren Einkaufswagen nach vorn bewegen und kam damit endlich der Erlösung aus dem Supermarkt zu kommen, mit Steffen nicht mehr reden zu müssen und nach Hause zu gehen, um sich mit Till erneut lieben zu können, näher.
    „Nein, ehrlich, da gibt es nichts. Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass Till ein netter Kerl ist. Er ist mein bester Freund, was sollte ich da schlecht über ihn reden?“
    Das stimmte ja auch. Till war ein guter Mensch. Zielstrebig, ehrgeizig und ein besonders guter Freund. Steffen merkte, wie es ihm unangenehm wurde dieses Gespräch weiter fortzuführen, da er ihr nicht sagen wollte, was er wirklich über Till wusste, und es Julia nicht hätte hören wollen und es ihr schon gar nicht gefallen hätte. Sie war so verliebt in ihn und Till in sie. Er konnte unmöglich dem im Vorfeld einen Riegel vorschieben. Alle beide hätten ihn dafür gehasst.
    „Ich werd’ mich dann auch mal meinen Einkäufen widmen.”
    „Feigling”, erwiderte Julia.
    Sie wusste, dass er ihr etwas verheimlichte, dafür kannte sie ihn mittlerweile viel zu gut. Dann musste sie eben selbst herausbekommen, was mit Till nicht stimmte. Dabei konnte sie sich nicht vorstellen, was das hätte sein können. Steffen wäre nicht mit ihm befreundet, wenn er ein schlechter Mensch gewesen wäre.
     
    Im Schlusssprung war sie aus der Dusche gekommen. Beinah hätte sie das Klingeln überhört, da sie gerade dabei war ihre Haare unter der Brause vom Schaum zu befreien. Mit einem Badelaken um ihren Körper gehüllt, rannte sie zur Tür, drückte den Summer und öffnete die Wohnungstür.
    Sie hörte, wie er zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hoch gerannt kam. Es verschlug ihr den Atem, als er vor ihr stand. Sie hatte vollkommen vergessen, wie gut er aussah. So viel Glück schien sie gar nicht verdient zu haben. Ganz sicher musste es sich um einen Irrtum handeln, dass ausgerechnet der schönste Mann auf Erden sich in sie verliebt hatte.
    „Hallo”, sagte er und seine Stimme vibrierte in ihr.
    „Hallo, schön, dass du kommen konntest.“
    Noch bevor er die Schwelle überschritten hatte, ließ sie das Badelaken fallen, woraufhin er ein kleines Paket in die Luft hielt.
    „Ich habe noch schnell was besorgt“, sagte er.
    „Was hast du noch vor?“
    „Wenn ich darf, dann bleibe ich den Nachmittag bei dir.“
    „Du darfst sogar zum Essen bleiben, wenn du das möchtest.“
    „Sicher, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir dazu kommen werden.“
    Breit grinste er und sein Ausdruck verzauberte sie. Dieser wunderschöne Mann, dachte sie, und hätte ihn einfach gern für immer angesehen. Er kam auf sie zu, drückte sie fest an sich, dass sie spüren konnte, wie sehr es ihn erregte. Langsam strich er über ihre nackte, noch feuchte Haut. Als er ihre Brüste berührte, fing sie an zu zucken und musste leise aufstöhnen.
    Mit Schwung hatte er die Tür hinter sich geschlossen, hob Julia auf, so wie er es in der letzten Nacht bereits getan hatte und trug sie in ihr Schlafzimmer. Sie fühlte sich klein und beinah hilflos in seiner Gegenwart, vor allem, da er sie mühelos anheben

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