Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Ihr Magen rumorte und gab eigenartige Geräusche von sich. Was zum Henker hatte er damit gemeint? Und warum hatte er ihr keine Telefonnummer hinterlassen? Wieso hatte sie bereits eine Antwort? War sie gestern so betrunken gewesen?
Ihr Magen gab erneut ein kräftiges Knurren, gefolgt von einem Gluckern von sich. Schnell lief sie ins Bad. Erschöpft saß sie auf der Toilette und überlegte noch immer, was er wohl gemeint haben könnte, als sie etwas auf ihrem Spiegel geschrieben sah. Er hatte mit einem ihrer Lidstrichstifte eine Nachricht hinterlassen.
‘Ich möchte dich gern wieder sehen. Bitte ruf mich an.’
Mit einer schönen Handschrift hatte er zusätzlich eine Telefonnummer hinterlassen.
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„Was soll das heißen, weiß nicht? Du bist total in den Kerl verknallt. Und so weit ich mich erinnere, hatte er uns gestern erzählt, dass er sich in dich verliebt hätte. Wo ist also das Problem?“, wollte Gitte wissen.
Sie nahm sich die Thermoskanne mit dem Kaffee und goss sich einen weiteren in ihren Becher.
„Es gibt kein Problem. Denke ich jedenfalls.“ Julia hielt kurz inne und sah verlegen auf ihren eigenen Kaffeebecher, der mittlerweile auch leer geworden war. „Ich bin einfach total ungeübt in solchen Dingen. Keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Dabei würde ich ihn am liebsten sofort anrufen und ihn fragen, wann wir uns wieder sehen werden. Ich vermisse ihn schon jetzt. Das ist mir noch nie passiert.“
„Mach, was dir dein Herz sagt. Das ist immer der beste Weg, auch wenn du Gefahr läufst enttäuscht zu werden. Wenigstens brauchst du dir hinterher keine Vorwürfe zu machen, dass du es nicht versucht hättest.“
22. Kapitel: Jetzt gleich
„Till Mannstein … “
„Hallo Till, hier ist Julia.“
„… ich bin zur Zeit nicht erreichbar. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht und ich rufe zurück.“
Julia war derart irritiert, dass sie auf einen Anrufbeantworter hereingefallen war, dass sie nicht darauf gefasst war auf sein Band zu sprechen.
„Äh ja … hallo … Danke für deine Nachricht … am Spiegel, meine ich. Ich wollte dir nur sagen, äh, ich meine, ich wollte dich fragen, was du so treibst. Ich meine, was du machst, natürlich. Wollen wir mal telefonieren? … Würd’ mich freuen. Ruf mich an. … Ach ja, hier ist Julia, hab ich das schon …
Ein Knacken in der Leitung signalisierte ihr, dass sie keine weitere Möglichkeit hatte die Nachricht zu beenden. Sie legte den Hörer auf und verzog ihr Gesicht.
Wie peinlich war das denn? Ihr wurde unerträglich heiß und der Schweiß brach ihr aus. Vor allem, als sie bemerkte, dass sie ihm keine Nummer hinterlassen hatte. Immerhin wusste sie nun, dass sie auf sein Band würde sprechen müssen und konnte sich besser vorbereiten. Zudem könnte sie nochmals seine Stimme hören.
„Till Mannstein.“
Julia legte sich in Gedanken ihre Worte zurecht, als ob sie das nicht ohnehin schon getan hatte, aber dieses Mal wollte sie auf gar keinen Fall stottern.
„Hallo?“, hörte sie seine Stimme.
„Hallo, Till, bist du das?“
„Ja, du hast mich doch angerufen.“
„Aber eben ging doch noch dein Band dran.“
„Ich komm grad vom einkaufen.“
„Ach so“, sagte sie und ihr war, als ob in ihrem Gehirn plötzlich ein Vakuum sei.
„Und, wie geht es dir?“
„Mir?“
„Ja, was machst du?“
„Ich telefoniere mit dir.“
„Ach was.“
„Ja ich wollte, ich meine …“
„Warum hast du mich denn angerufen?“
„Ich wollte dir meine Nummer geben, da ich das beim ersten Mal vergessen hatte auf dein Band zu sprechen.“
„Und du wolltest mir nur deine Nummer geben?“
„Nein, ich meine ja, das auch, aber eigentlich wollte ich wissen, was du so machst.“
„Den üblichen samstäglichen Wahnsinn. Einkaufen, putzen, Wäsche waschen und so ‘nen Kram eben, zu dem ich sonst nicht komme.“
„Klar, das muss ich auch noch alles machen.“
„Meine Zeit ist immer eher begrenzt, ich sollte mir dringend eine Putzfrau anschaffen.“
„Ja, gute Idee. Darüber habe ich auch schon nachgedacht.“
„Du wolltest mit mir doch sicher nicht über Putzfrauen sprechen, oder?“
„Nein.“
„Also, was kann ich für dich tun?“
Julia durchzog dieses feine Kribbeln, das sich von ihrem Bauch ausgehend über ihren Körper zog. Ihr war danach ihm zusagen, dass ihr durchaus einiges einfallen würde, dass er für sie tun könnte.
„Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich es sehr schön mit dir fand.“
„Ja, das
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