Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
ich dir begegnen durfte, auch wenn mich das völlig aus der Bahn wirft.“
„Mich doch auch. Ich kann nur noch an dich denken. Das hab ich noch nie erlebt. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.“
Till fing an zu lachen.
„Ehrlich, du bist umwerfend. Und ich liebe deine direkte Art.“
„Okay, dann werde ich dir jetzt mal direkt sagen, dass ich keine Ahnung habe, was ich kochen soll, der Kühlschrank quillt über, aber ich habe keine Idee, was ich daraus machen soll.“
„Kein Problem, ich kann kochen.“
Während Julia diverse Lebensmittel auf die Arbeitsplatte legte, öffnete Till eine Flasche Wein. Gemeinsam überlegten sie, was sie aus den eingekauften Zutaten kochen würden, als es an der Tür klingelte. Mit einem Glas Rotwein in der Hand ging Julia zur Tür und hoffte, dass nicht Robert auf die Idee gekommen war, sich nochmals mit ihr unterhalten zu wollen.
„Immerhin, du lebst noch“, sagte Gitte und lachte.
„Wir hatten befürchtet, dass ihr euch wieder an die Gurgel gehen könntet und wollten sicher gehen, dass es euch gut geht“, sagte Steffen, der zwei Flaschen Wein in der Hand hielt. „Wir stören euch doch nicht?“
„Du siehst doch, dass sie was an hat und vor allem ein Glas Wein in der Hand.“
„Wir dachten, wir könnten zusammen was essen“, sagte Steffen und war an Julia vorbei in die Wohnung getreten.
„Kommt doch rein, wir sitzen in der Küche.“
Julia schloss die Tür und ging hinter ihren Freunden den Flur entlang.
„Till, du solltest dir schnell deine Hose wieder anziehen, wir bekommen Besuch.“
Till war gerade dabei Zwiebeln zu schneiden, als sie die Küche betraten.
„Sehr witzig, mein Freund“, sagte er zu Steffen und zwinkerte ihm zu.
„Allein essen macht dick“, sagte Steffen.
„Wir waren ja nicht allein“ erwiderte Julia.
„Mensch, ihr habt doch mit uns gerechnet, bei der Menge Lebensmittel, die hier rum liegen“, scherzte Gitte und schenkte sich einen Wein ein.
Während Till und Julia kochten, saßen Gitte und Steffen am Küchentisch und tranken Wein. Die Stimmung war entspannt, die Vier unterhielten sich, als würden sie sich ewig kennen. Was im Prinzip auch stimmte, sah man davon ab, dass Julia und Till sich erst kennenlernen wollten. Aber so, wie sie miteinander umgingen, hätte man annehmen können, sie seien schon lange ein Paar.
Sie harmonierten in ihren Handgriffen, als ob sie nie etwas anderes getan hätten, verstanden sich teilweise blind, Till reichte ihr Gewürze, ohne, dass sie danach gefragt hatte. Zwischendurch hielt er inne, beugte sich zu ihr herunter, um sie zu küssen.
Alles war ganz normal. Hier trafen sich zwei Paare zum Essen. Plauderten ungezwungen und lachten, dass es Julia beinah unheimlich wurde. Das war doch eben nicht normal. Sie kannte diesen Mann überhaupt nicht und doch kam es ihr vor, als würde sie ihn gut kennen. Er war ihr vertraut wie ein Mensch, mit dem sie seit früher Jugend befreundet war.
23. Kapitel: Kondom
„Wie soll ich es nur ohne dich aushalten?“
Julia saß neben Till auf dem Sofa und hatte sich eng an ihn geschmiegt. Seit einer dreiviertel Stunde versuchte sie dem Krimi im Fernsehen zu folgen, war jedoch nicht in der Lage an etwas anderes zu denken, als daran, dass ihr Urlaub nun zu Ende war und sie am nächsten Tag wieder ins Büro gehen musste.
Die letzten zwei Wochen waren wunderbar gewesen. Auch wenn Till jeden Tag wie gewohnt in der Praxis seiner Arbeit nachgehen musste, sahen sie sich in jeder freien Minute. Wenn es seine Zeit erlaubte, trafen sie sich zum Mittagessen. Julia fuhr in seine Praxis und ließ sich alles von ihm zeigen, inklusive seiner privaten Räume, die er grundsätzlich verschlossen hielt und nicht einmal seine Sprechstundenhilfen diese betreten durften.
Kaum hatte er die Tür hinter ihnen geschlossen, war er an sie herangetreten, zog sie eng an sich und küsste sie voller Leidenschaft. Keine fünf Minuten später, hatte er ein Kondom aus einer Schublade gezogen und sich über sie hergemacht. Seither trug sie ausschließlich Röcke oder Kleider, ließ teilweise ihre Unterwäsche im Schrank, was ihn wiederum maßlos erregte, wenn sie ihm am Telefon davon erzählte, kurz bevor sie zu ihm kam.
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„Ich habe eine Verabredung mit Herrn Mannstein“, sagte Julia zu einer Sprechstundenhilfe, die sie gelangweilt angesehen hatte.
„Sie meinen Dr. Mannstein.“
„Meinetwegen, ja mit dem habe ich einen Termin.“
„Wie ist denn ihr
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