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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Name?“
    „Julia Lange.“
    „Es tut mir leid Frau Lange, aber ich habe hier keinen Termin für Sie, Sie müssen sich irren.“
    „Herr Mannstein erwartet mich.“
    „Dr. Mannstein hat gerade eine Patientin und keine Zeit für Sie. Aber Sie können hier gern bei mir einen Termin machen. Worum geht es denn?“
    Geringschätzend sah die Sprechstundenhilfe Julia von oben bis unten an, um zu erkennen, welchen körperlichen Mangel sie beseitigen lassen wollte.
    „Es ist rein Privat.“
    „Das kann ich mir nicht vorstellen, dass hätte mir Dr. Mannstein sicher mitgeteilt.“
    „Hören Sie, könnten Sie ihm bitte einfach sagen, dass ich hier bin.“
    „Ich sagte Ihnen doch bereits, dass er eine Patientin hat und ich ihn jetzt nicht stören darf. Aber wenn Sie wollen, dann setzten Sie sich doch ins Wartezimmer, ich rufe Sie dann auf, wenn Dr. Mannstein soweit ist.“
    „Karin“, Till war aus einem der hinteren Räume herausgetreten, „sag mir doch bitte gleich Bescheid, wenn …“
    Sein Gesichtsausdruck verändert sich, als er Julia sah. Mit einen breitem Grinsen kam er auf sie zu.
    „Da bist du ja schon.“ Er stellte sich neben Julia, ohne sie jedoch geküsst oder berührt zu haben. „Julia, das ist Karin …“
    „Wir haben uns bereits miteinander bekannt gemacht“, sagte Julia und lächelte Karin an, die sich keinen freundlichen Gesichtsausdruck abringen konnte. „Ich dachte, du hast gerade eine Patientin.“
    „Nein, ich wusste doch, dass du kommst. Sonst hätte ich dir das gesagt.“
    „Ich wusste schließlich nicht, wer Sie sind“, sagte Karin, die sich wieder ihrer Arbeit gewidmet hatte, „da könnte ja jeder kommen.“
    „Sie ist ein echter Terrier“, sagte Till, nahm Julias Hand und zog sie schnell hinter sich her in seine privaten Räume.
     
    --
     
    Jedes Mal, wenn Julia in die Praxis kam, wurde sie von Karin missbilligend in Empfang genommen. Teilweise tat sie so, als würde sie nicht wissen, wer Julia sei. Aber bereits in der zweiten Woche, ging Julia lediglich freundlich nickend am Anmeldetresen vorbei.
    Für Julia war es geradezu unheimlich, dass ihr Tills Gegenwart nicht zu viel wurde, obwohl sie ihn jeden Tag sah. Die Stunden, in denen sie von ihm getrennt war, kamen ihr endlos vor. Vollkommen planlos lief sie durch die Stadt oder saß am Fenster und starrte hinaus. Erst wenn er wieder bei ihr war, schien ihr Leben einen Sinn zu bekommen. Sie lebte ausschließlich für den Augenblick, wenn er sie in seine Arme nahm und sie liebte.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie es bewerkstelligen sollte am nächsten Tag zur Arbeit zu gehen und zu funktionieren wie zuvor. Zumal sie wusste, dass sich nun einiges ändern würde. Als Partnerin hatte sie wesentlich mehr Verantwortung und sie war sich nicht sicher, ob sie dem wirklich gewachsen war.
     
    „Sei tapfer”, sagte Till und küsste sie auf die Stirn, „ich bin es auch. Die letzten zwei Wochen waren wundervoll mit dir. Danke.“
    Er hatte einen Arm um sie gelegt, sie kuschelte sich an seine Brust und sog seinen Duft auf. Jedes Mal, wenn sie das tat, hätte sie über ihn herfallen können. Aber sie wusste, dass sie nicht pausenlos mit ihm schlafen konnte.
    „Wofür bedankst du dich?“, fragte sie.
    „Dafür, dass ich mit dir zusammen sein durfte.“
    „Ich muss mich viel eher bedanken. Das war der schönste Urlaub, den ich je hatte.“
    „Das lässt auf keine gute Qualität deiner Urlaube schließen.“
    „Das stimmt. Bisher war das nichts Besonderes. Aber mit dir ist es unglaublich schön.“
    „Dabei hatten wir ja nicht einmal gemeinsam Urlaub. Was glaubst du wie toll das erst wird.“
    Till fing an zu lachen. In seiner Gegenwart spürte sie grundsätzlich dieses starke Gefühl in sich, was sie glaubte, das absolute Glück zu sein. Was sonst hätte es sein sollen? Nach seinen Worten verstärkte sich ihre Zuneigung zu ihm noch einmal. Er sprach davon mit ihr Urlaub machen zu wollen.
    Noch immer traute sie sich nicht darüber nachzudenken, ob sie ein Paar waren, auch wenn sie sich wie eins verhielten.
    „Sag mal, sollten wir nicht mal über Aids sprechen?“, fragte sie plötzlich.
    Dieses Thema lag ihr auf der Seele, denn sie hasste es zwischen ihm und ihr ein Kondom zu spüren. Erst wenn sie darauf verzichten würden, wären sie ein richtiges Paar.
    „Ja, das sollten wir. Ich hasse Kondome. Aber es gibt ja noch andere Gründe ein Kondom zu gebrauchen.“
    „Ich verhüte. Du erinnerst dich vielleicht an

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