Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
konnte. Auf der anderen Seite aber, war das Gefühl der Geborgenheit unbeschreiblich schön. Noch nie fühlte sie sich dermaßen sicher in der Gegenwart eines Mannes. In diesem Moment wusste sie, dass er alles tun würde, damit es ihr gut ginge.
In den nächsten zwei Stunden tat er nichts anderes und liebte sie auf eine Weise, wie Julia es noch nie erlebte hatte. In der letzten Nacht hatte er bereits bewiesen, dass er ein guter Liebhaber war. Was er ihr nun schenkte, ging über alles hinaus, was sie von Sex erwarten konnte.
Seine Hände auf ihrer Haut zu spüren, lösten tief in ihrem Inneren etwas aus, was sie sich nicht erklären konnte. Das ging soweit, dass sie anfing zu weinen. Für einen Moment hielt er inne, küsste sie liebevoll auf ihren Mund und strich mit seinen Händen über ihre Haare.
„Hab ich dir wehgetan?“
Sie schüttelte lediglich mit dem Kopf, unfähig ihm zu sagen, was in ihr vorging, da sie es selbst nicht einzuschätzen wusste.
„Was ist es dann?“
Er drückte sie fester an sich.
„Ich mag dich wirklich sehr“, sagte er mit sanfter Stimme. „Ich würde dir nie etwas antun, was dich zum weinen bringt. Ich hoffe, du weißt das. Was ich gestern getan habe, tut mir wahnsinnig leid, ehrlich. Kannst du mir das denn nicht verzeihen?“
„Das ist es doch gar nicht. Ich habe dir schon längst vergeben.“
„Was ist es denn dann?“
„Ich bin so unglaublich glücklich.“
Tatsächlich erfüllte sie das vollkommene Glücksgefühl. Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas Derartiges erlebt. Als ob sie eben erst erfahren hatte, was Glück überhaupt bedeutet.
„Darum musst du doch nicht weinen.“
„Doch, das muss ich.“
Sie fing an zu schluchzen und Tränen rannen aus ihren Augen. Anstatt sie weiterhin zu trösten, fing er an sie leidenschaftlich zu küssen, woraufhin sie ihre Tränen vergaß.
Erschöpft, aber über alle Maßen befriedigt, lag sie in seinen Armen. Sie sog seinen Duft auf, als ob sie ihn in ihren Lungen hätte konservieren können. Er war aufgestanden, um das Kondom zu entsorgen und als er zurück in ihr Bett kam, war sie bereits eingeschlafen.
Eine halbe Stunde später erwachte sie, als sie in ihrem Rücken etwas spürte. Seine Arme umschlangen sie und er presste seinen Körper eng an ihren und sie war froh, dass er eine große Packung Kondome mitgebracht hatte.
„Was machen wir hier eigentlich?“, fragte sie, als sie am frühen Abend in der Küche saßen.
„Wir lieben uns.“
„Und dann?“
„Sollten wir jetzt etwas essen.“
„Ja, schon klar du Witzbold, das meinte ich aber nicht.“
„Worauf möchtest du denn hinaus?“
„Wie geht es jetzt weiter? Wollen wir uns nur auf dieser Ebene lieben?“
„Ich glaube, du hörst mir nie richtig zu, denn dann wüsstest du die Antwort bereits.“
„Hör zu, Till, ich bin nicht so geübt in diesen Dingen.“
„Okay, was genau ist jetzt also dein Problem?“
„Meinst du nicht“, sagte Julia und sah verlegen auf die Tischplatte. „dass wir uns zu wenig kennen?“
„Dann müssen wir uns eben kennenlernen. Wo liegt da das Problem. Das passiert täglich tausend Mal.“
„Ich habe überhaupt keine Erfahrung auf diesem Gebiet.“
„Im Kennenlernen? Wie kann man denn darin keine Erfahrung haben?“
„Das meine ich nicht.“
„Worum geht es dann? Ich versteh dich nicht.“
„Es ist mir ein wenig peinlich, aber ich habe mich in dich verliebt“, sagte sie und spürte, wie Hitze in ihr aufstieg.
Wahrscheinlich würde er sofort nicht nur ihre Küche verlassen.
„Was ist daran bitte peinlich? Das ist doch wunderbar und macht mich sehr glücklich.“
„Mich auch, aber ich weiß nicht, wie man damit umgeht.“
„Wie meinst du das?“
„Ich weiß nicht, wie das geht.“
„Wie, du weißt nicht wie das geht?“
„Ich habe mich noch nie verliebt.“
„Quatsch, du spinnst.“
„Nein ehrlich, ich weiß nicht wie das ist.“
„Soll das heißen, ich bin der erste Mann, in den du verliebt bist?“
„Das genau sagte ich gerade.“
„Dann warst du quasi noch Jungfrau?“
„Wenn du es so sehen willst, ja. In dem Bereich bin ich absoluter Anfänger. Also sei liebevoll mit mir und vor allem nachsichtig.“
„Du bist einmalig, weißt du das? So jemand wie dich habe ich noch nie getroffen.“
„Warum sagen mir das immer alle? Ich bin ganz normal, wie alle andere auch.“
„Nein, das bist du nicht und das ist auch gut so. Du bist ein ganz besonderer Mensch. Und ich bin sehr froh, dass
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