Leben mit Hochsensibilitaet
Heimatlosigkeit, der Entfremdung ihrer eigenen Familie gegenüber. Sie schrieb als Kind in ihr Tagebuch: „Es ist, als gehörte ich nicht in diese Familie.“ Sylvia wurde dadurch geprägt, dass sie als schwieriges verrücktes Kind galt. Sie floh vor den Spannungen, die zwischen ihren Eltern herrschten, indem sie sich in Drogen stürzte.
Doch in jeder Familie gibt es irgendein Problem. Streit zwischen Eltern ist nicht ungewöhnlich. Auch Eltern, die eine Beziehung zueinander haben, die auf Harmonie und gegenseitigem Respekt basiert, können Meinungsverschiedenheiten haben. Diese können sichtbar oder hinter verschlossenen Türen ausgefochten werden. Kinder können durch solche Meinungsverschiedenheiten auch etwas lernen – beispielsweise, dass es nicht falsch ist, seine Gefühle zu zeigen. Es kommt darauf an, wie solch ein Streit ausgefochten wird. Und ob schließlich Friede und Respekt zurückkehren. Auch ein hochsensibles Kind kann und muss negative Erfahrungen machen, um selbstbewusster und selbstsicherer in die Welt hinaus zugehen. Leidet aber eines der Elternteile oder beide wirklich unter den Familienstrukturen, dann leidet das hochsensible Kind ebenfalls.
Es ist wichtig zu verstehen, dass hochsensible Kinder das Potential haben, sich zu wunderbar starken, selbstbewussten und talentierten Erwachsenen zu entwickeln. Ihre Kreativität, Intuition und Sorgfalt werden ihnen ihr ganzes Leben lang helfen. Hochsensible Kinder begeben sich meistens nicht in dumme, gefährliche Situationen. Sie sind eifrig und kooperativ. Sie haben ein reiches Gefühlsleben und Mitgefühl für andere. Wenn wir hochsensiblen Kindern ihren Wesenskern lassen und ihnen die passende Betreuung und Erziehung angedeihen lassen, dann können sie ihre guten Eigenschaften auf eine positive Art entwickeln.
Weise Eltern streben nach nichts
und erreichen dennoch immer ihr Ziel.
Sie sind da,
aber sie mischen sich nicht ein.
Sie reden,
aber sie predigen nicht.
Sie lassen ihre Kinder los,
aber sie verlieren sie nicht. 37
5.6 Tipps
Schaffe Ruhe in der Umgebung eines hochsensiblen Kindes. Betrachte euer Zusammensein als Meditation. Sei im Hier und Jetzt. Genieße es, und versuche weniger zu wollen und zu erwarten. Achte darauf, wann es dem Kind zu viel wird.
Respektiere das Bedürfnis an Privatsphäre eines hochsensiblen Kindes.
Wähle bewusst die Schule für dein Kind aus. Bedenke, dass hochsensible Kinder eine inspirierende und respektvolleErziehung benötigen. Überlege zusammen mit deinem Kind, wo es sich am wohlsten fühlen wird.
Berücksichtige die Menge dessen, was dein Kind verkraften kann. Die meisten Kinder brauchen nicht immer noch mehr. Deine Aufgabe ist es, Dinge zu mindern, zu klären und zu vereinfachen.
Sorge gut für dich selbst. Auch du brauchst klare Grenzen. Höre deinem Kind zu, aber auch deiner inneren Stimme. Sei klar und eindeutig in dem, was du ihm erlaubst und was nicht. Vergiss nicht, dass Regeln auch konsequent eingehalten werden müssen.
Sei liebevoll und aufrichtig in der Kommunikation mit deinem Kind. Heuchele nicht und lass deine Missgeschicke ebenso gut ein Vorbild sein wie dein Erfolg. Probleme, die die volle Aufmerksamkeit bekommen, sind häufig keine Probleme mehr.
Sei positiv und aufmerksam im Umfeld deines Kindes. Hochsensible Kinder sind subtil und schätzen Aufmerksamkeit. Lass diese Qualität nicht untergehen im Wirbel der täglichen Aktivitäten und Verpflichtungen. Bedenke, dass jede Handlung, jedes Wort durch ein hochsensibles Kind bemerkt wird und Folgen haben kann.
Fülle das Leben dieser Kinder nicht mit deinen Plänen, sondern ermutige sie, die Welt selbst zu entdecken. Wenn sie ängstlich sind, bringe ihnen bei, dass alles gut ist, so wie es ist. Schaue auf ihre Äußerungen von Freude und Neugierde. Kinder zeigen dir, dass das Wunder im Alltäglichen liegt.
Lehre dein Kind Entspannungsübungen und massiere es, wenn es verspannt ist. Im Kopf passiert so viel, im Rücken und im Bauch sitzt der meiste Stress, die Füße sind eine Verbindung mit der Erde. Du kannst sanfte Massagen fürden Kopf geben, den Rücken und die Füße. Das ist besonders gut vor dem Zubettgehen.
Lehre dein Kind, dass Gefühle geäußert werden dürfen. Sei hierin ein Vorbild und heuchle so wenig wie möglich, was deine wirklichen Gefühle angeht. Es gibt Schmusekarten und Schmusebücher auf dem Büchermarkt, die deinem Kind helfen können zu lernen, mit Gefühlen umzugehen.
Alle Kinder müssen sich bewegen, um zu lernen
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