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Leben mit Hochsensibilitaet

Leben mit Hochsensibilitaet

Titel: Leben mit Hochsensibilitaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marletta-Hart Susan
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Augen, ich habe doch blaue Augen. Dann wurde ihm klar, dass es die Augen seiner Mutter waren, die er gezeichnet hatte. Wir schlossen daraus, dass wir bereits sehr früh, wahrscheinlich schon als Säuglinge, auf die Augen unserer Mütter geachtet und versuchten hatten, diese, so gut es ging, zu interpretieren.
2.2.5 Hören
    Radau, Lärm, das ist es vielleicht, worüber sich Hochsensible noch am meisten aufregen können. Der unentrinnbare Lärm, der uns täglich umgibt. Das gilt nicht nur für Stadtbewohner, die inmitten von Verkehrslärm, Polizeisirenen und Nachbarskindern wohnen, auch Bewohner ländlicher Gegenden können sich gewaltig stören an Rasenmähern, Landbaumaschinen und überfliegenden Flugzeugen. Glaubt man endlich einen friedlichen Augenblick zur Entspannung für sich gefunden zu haben, fangen die Nachbarn an zu lärmen oder ein Hund bellt ohne Ende. Was soll man dann noch zu einer Party sagen, auf der unzählige Gespräche durcheinander schwirren und meistens auch noch lautstarke Musik läuft.
    Ein Spaziergang – durch welche Stadt auch immer – wird mir jedes Mal vergällt durch die Straßengeräusche, vor denen ich mich nicht abschirmen kann. Jedes vorbeifahrende Auto empfinde ich als einen Anschlag auf mein Gehör. Im Laufe der Zeit habe ich mir einige Gehörschädigungen zugezogen mit der Folge, dass ich in stillen Momenten tatsächlich unnatürliche Geräusche im Ohr höre.
    Es ist leicht, sich von Ärger mitreißen zu lassen. Besser ist es natürlich, aktiv nach Lösungen zu suchen. Ein Paar Ohrstöpsel sind für mich nicht unzumutbar. Wenn es sein muss, gehe ich auch mit gelben Stöpseln in den Ohren in den Supermarkt. So bin ich sogar einmal ohne Kontaktlinsen und mit Ohrstöpseln Einkaufen gegangen. Was für eine Wonne, weniger zu hören und zu sehen. Es fühlte sich zwar etwas ungewohnt an, aber ich konnte deutlich besser in meinem Zentrum bleiben und fühlte mich danach weniger erschöpft als sonst.
    Sich selbst neu zu programmieren, ist ein Teil der Aufgabe, die einem die Hochsensibilität beschert. Julia schaffte es, ihre Irritation in eine positive Sichtweise zu transformieren, mit fast wunderlichen Folgen:
    „Ich leide stark unter Lärm in Form von Musik, lauten Stimmen und monotonen Geräuschen wie von Staubsaugern und Schleifmaschinen. Ich wohne in einer netten Nachbarschaft, in der viele Menschen recht dicht beieinander wohnen, darunter auch Kinder und Studenten. An sommerlichen Nachmittagen ist dort alles voller Geräusche. Ich sitze gerne im Garten oder drinnen mit offenen Terrassentüren. So möchte ich nachts auch schlafen. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich an der konkreten Tatsache des Lärmpegels nichts ändern kann. Ich musste das Problem also mit mir selbst klären.
    Ich begann, meinen Ärger über die Nachbarkinder näher zu betrachten. Ihre lauten Stimmen und ihr Geschrei erschienen mir durchdringend und Ärger ausdrückend. Weil ich diese Zuschreibung von Ärger als eine Form von Projektion ansah, entdeckte ich, dass ich auch gerne mal schreien und jemanden ärgern würde. Das zu erkennen half schon etwas. Ein zweiter Schritt war, dass ich mir zugestand, dass mir diese Kinder einfach nicht liegen. Ich begann, das als eine Sachinformation zu sehen und verurteilte diese Einstellung nicht. Seit einiger Zeit achte ich vor allem auf die Stunden der Stille. Ich bemerke, dass es viele solcher Stunden gibt und dass sie mir gut tun. Indem ich meine Aufmerksamkeit bewusst auf die Stille richte, kann ich auch lärmige Zeiten besser ertragen. Ich habe nun nicht mehr das Gefühl, dass mir die Stille weggenommen wird. Es scheint fast Magie zu sein (vielleicht haben sich andere beschwert?), aber es schallt weniger Lärm durch unsere Gärten als in den vorangegangenen Jahren.“ 9
2.2.6 Energien
    Energien sind Bestandteil von Menschen wie von Gegenständen, und sie bestimmen, bisweilen recht stark, einen Raum. Wenn du Energien wahrnehmen kannst – tatsächlich nimmt jeder sie war,doch wir sind uns dessen nicht alle bewusst –, besitzt du ein ausgezeichnetes Instrument, das dir im Leben weiterhelfen kann, beispielsweise beim Wählen zwischen Möglichkeiten oder Fällen von Entscheidungen – nicht nur bei großen Dingen, sondern auch bei Kleinigkeiten. Etwa bei der Frage, ob man sich in Gegenwart einer bestimmten Person wohl fühlt. Oder ob man sich in einem bestimmten Zimmer oder Raum wohl fühlt. Solche Fragen entscheidet man – öfter als es einem bewusst ist – aufgrund

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