Leben mit Hochsensibilitaet
sich nach und nach aufbauender Prozess – doch er liefert dir schließlich reichlich Ertrag.
3.3.6 Zusammenfassung
Weil Hochsensible so empfindlich sind und gleichzeitig – aufgrund ihrer Hochsensibilität – häufig sehr zuverlässige und hart arbeitende Arbeitnehmer sind, können sie sich durch ihre Arbeit leicht selbst entfremden.
Im Arbeitsleben werden hohe Anforderungen gestellt. Der Arbeitsdruck nimmt stetig zu. Hochsensible leiden darunter am meisten. Für sie ist die Gefahr von Burn-out, Depression, Überspannung und anderen Krankheiten durch Arbeitsdruck besonders hoch.
Für das Wohlbefinden von Hochsensiblen sind Zeit und Raum (Umgebungsfaktoren) ausschlaggebend. Ein großer Teil der Arbeitszufriedenheit wird bestimmt von: Tageseinteilung, Arbeitsdruck, Geräuschen, Licht, Energieatmosphäre des Arbeitszimmers, Kollegen, Art der Zusammenarbeit.
Die eigene Berufung ist für einen Hochsensiblen oft auch seine Gabe. Hochsensible brauchen bisweilen etwas mehr Energie und Zeit, um ihre Berufung zu finden und sie in die Tat umzusetzen.
Der Weg, den jemand zurücklegt, um den zu ihm passenden Beruf zu finden, hat auch einen Wert. Er macht aus diesem Menschen einen guten Fachmann mit entsprechendem Erfahrungshintergrund.
Hochsensible denken mehr und intensiver über Dinge nach als andere Menschen. Dies ist eine Fähigkeit, die ihnen hilft, ihren Weg im Leben zu finden.
Die ursprüngliche Rolle von Hochsensiblen war die von priesterlichen Ratgebern des Königs (siehe Kapitel 1 ). Mit vorausschauendem Blick dienten sie den Herrschern durch ihren weisen Rat. Im Unterrichtswesen, im Gesundheitswesen, in Wissenschaft und Kunst trifft man auf relativ viele Hochsensible.
Auf der Suche nach seiner Berufung muss ein Hochsensibler sowohl geerdet als auch spirituell sein. Wenn er jedoch vor den praktischen Problemen flieht, wird er daran zerbrechen. Gerade das Ordnen seiner Finanzen und das Sorgen für seine Grundbedürfnisse hilft dem Hochsensiblen, seine Berufung zu finden.
3.4 Übungen und Tipps
Suche in deiner Wohnung einen stressfreien Ort, der ganz und gar für dich allein da ist. Wenn du solch einen Ort nicht findest, wird es höchste Zeit, ihn zu schaffen! Vielleicht musst du endlich lernen, etwas zu fordern (was du vielleicht noch schwierig findest, oder?). Das sollte ein Ort sein, an dem Ruhe und Ordnung herrschen. Du kannst dort Dingeplatzieren, die für dich wertvoll sind. Aromatische Duftstoffe, Räucherstäbchen und angenehme Musik machen diesen Ort zu etwas Besonderem und grenzen ihn ab. Dazu gehört auch, dass andere nicht ungebeten dort hinein kommen. Du bestimmst, wen du einlässt und wann.
Lebe dein tägliches Leben auf eine Art, in der du dich nicht verlierst. Übe dich darin, dich wiederzufinden. Versuche auch im Zusammensein mit anderen, in deinem Zentrum zu bleiben. Der Bereich im Bauch unter dem Bauchnabel ist ein guter Ort, wohin du in Gedanken gehen kannst, während du mit jemandem zusammen bist oder mit ihm redest. Du kannst auch deine Hand auf diesen Bereich legen, um ihn dir besser bewusst zu machen. Atme aufmerksam.
Ziehe dich um, wenn du nach Hause kommst. Nimm vielleicht eine Dusche und lass alle Energie, die nicht zu dir selbst gehört, von dir abfließen. Du hast den ganzen lieben langen Tag negative Eindrücke und Energien aufgenommen, die du wieder loswerden musst. Dusche deswegen lieber abends als morgens. Dadurch verhinderst du, dass du die Energie des Tages mit in den Schlaf nimmst. Die Wärme des Wassers hilft dir auch, dich gut zu entspannen, wodurch du zusätzlich eine bessere Nachtruhe hast.
Gähnen, niesen und aufstoßen sind Äußerungen von Entladung. Du wirst dadurch negative Energie von anderen los. Sei dir dessen bewusst, wenn du gähnst. Du gähnst nicht, weil du so müde bist, sondern weil dein Körper versucht, etwas loszuwerden, sich von Spannung zu befreien.
Bei der Arbeit, oder auch zu Hause, wenn du mit einem Partner zusammen wohnst, kann es sein, dass du unter der Energie leidest, die andere mit sich führen. Deren Stimmungen und (unausgesprochene) Gefühle können massiveAuswirkungen auf dich haben. Du kannst dann plötzlich angespannt oder traurig werden, ohne dass diese Emotion eigentlich von dir stammt. Je stärker du aber in deinem eigenen Zentrum verankert bist, je positiver du im Leben stehst und je besser du berücksichtigst, was du wirklich nötig hast, desto weniger wirst du unter diesen Dingen leiden. Du wirst vielleicht noch ab und zu
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