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Leben mit Hochsensibilitaet

Leben mit Hochsensibilitaet

Titel: Leben mit Hochsensibilitaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marletta-Hart Susan
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auf ungesunde Weise in intoleranter Rationalität und sensationslüsterner Emotionalität aus. Diesen zwei Extremen fehlt das Gegengewicht von Sanftmut und Freundlichkeit. Diese Extreme müssen und können durch die Prinzipien, in denen wir uns hervortun, überbrückt werden: durch Versöhnung, durch Kommunikation, durch Einfühlungsvermögen, Ganzheit und Verbindung. „Seine Belastungsgrenzen zu erhöhen“, bedeutet, sich selbst zum Narren zu halten.
    Auf deiner Suche nach Ganzheit und Einklang wirst du auf deinem Weg nach und nach jene Schrittfolgen finden, die dich am besten voranbringen. Die meisten Hochsensiblen, die es schaffen, in Frieden und Harmonie mit ihrem Wesenskern zu leben, werden zu Vorbildern für andere und inspirieren diejenigen, die diesen verbindenden Kontakt noch nicht gefunden haben. Dass du dafür eine Wegstrecke zurücklegen musst, ist eine Realität, die es zu akzeptieren gilt. Du wirst früh genug erfahren, dass Zeit und Geduld nötig sind, um nach außen wirksam werden zu lassen, was du in dir hast, oder wie Ramon es ausdrückt: „Der Korken sitzt noch auf der Sektflasche. Viel ist in mir, aber es kommt noch nicht heraus.“ Wenn der Korken einmal herausgezogen ist, strömt es reichlich. Und dann kannst du auch andere an deiner Lebensfreude teilhaben lassen. Auch die weniger Sensiblen kannst du inspirieren und ermutigen. Die Kraft, die du hast, ist anders als die Kraft der Mehrheit. Doch sie istmindestens ebenso stark. Deine Kraft ist die Kraft der Sanftmut.
    Kraft und Sanftmut sind deine Art, dich zu öffnen, ohne dich aussichtslos in etwas zu verlieren. Hochsensible haben die Fähigkeit, jenseits der abgesteckten Pfade zu denken. Sie können sich sozusagen aus einer Situation herausziehen und diese dann aus einigem Abstand betrachten. Obwohl sie die Gabe haben, sich betroffen zu fühlen, können sie auch die entgegengesetzte Fähigkeit einsetzen und die Dinge unbeteiligt und unparteiisch betrachten. Als Seher haben sie die Gabe vorauszuschauen, Gefahren adäquat einzuschätzen und weise Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn sie das Gefühl haben, in einen Kampf gezogen zu werden, in dem sie sich für das verteidigen müssen, was sie sind, dann können sie den Blick der Weisheit einsetzen: sich von der Identifikation mit der Situation und dem Problem lösen. Bevor deine Emotionen zum übermächtigen Chaos werden, kannst du dich freundlich für die Erfahrung bedanken und loslassen. Erinnere dich dann, dass für einen Kampf zwei Menschen nötig sind. Lass dich nicht aus deiner Deckung locken. Die meisten Menschen haben die Neigung, in schwierigen Situationen die Konfrontationen zu suchen. Wenn du den Fehde-Handschuh aufnimmst, ist Streit unvermeidlich. Du kannst deshalb besser einen Schritt zurück treten, tief durchatmen, dich entspannen und deine Würde behalten. Eine Hand allein kann nicht klatschen. Der andere wird dann gezwungen sein, zu passen.
4.4 Schöpferische Tätigkeit,
die Kunst der Kreativität
    Ein großer Teil der täglichen Kopfarbeit in unserer Kultur besteht aus seriellen oder analytischen Denkabläufen. Wenn A passiert, folgt daraus B. Immer und überall. Das ist nützlich für logische und strategische Planungen. Die meisten Menschen, vor allem die Bürokraten und Realisten, sind dieser Denkweise stark verhaftet. Im Geschäftsleben spricht man von zielgerichtetem Management. Auch andere Gesellschaftskreise haben sich davon inspirieren lassen, sodass zum Beispiel unsere Schulen inzwischen wie Unternehmen geführt werden, mit Zielvorgaben und Effizienzerwägungen. Serielles Denken ist nützlich, wenn man Pläne macht. Ein Problem oder eine Situation wird dadurch in logische Teilbereiche unterteilt, so dass die Kausalbeziehungen zwischen den Teilbereichen verstanden werden und Vorhersagen gemacht werden können. Was man mit dieser Art des Denkens nicht kann, ist angemessen auf unerwartete Geschehnisse reagieren. Serielles Denken bietet keinen Raum für verschiedene Facetten oder für Unsicherheit. Es geht um Ja oder Nein, dies oder das. Das ist in bestimmten Bereichen sehr effizient – doch es funktioniert eben nur innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen.
    Dem entgegen steht das assoziative Denken, welches die Grundlage unserer emotionalen Fähigkeiten bildet. Es verbindet Gefühle und es verbindet Erfahrungen – auf dieser Basis verbinden wir dann konkret zum Beispiel die Erinnerung an einen Apfel mit dem Gefühl des Hungers, und die Erinnerung an einen gefährlichen Hund

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