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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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unterscheidet, oder Welten, die ihren eigenen Gesetzen folgen und ihre eigene Existenzweise haben, nicht mehr als unwissenschaftlich belächeln.
    Der Astronom Owen Gingerich denkt in diesem Zusammenhang über die christliche Vorstellung des Himmels nach. »Christen malen sich schon lange einen Himmel aus, zu dem sie keinen körperlichen Kontakt haben, nicht den Himmel über der Erde, sondern den empyreischen Himmel. Das ist ein völlig anderer Ort, wo es nichts Böses und kein Leiden gibt und dessen Bewohner niemals altern. Er kann also kein umgestaltetes Bild unserer gegenwärtigen Welt sein, denn die Umgestaltung würde den innersten Kern unseres physikalischen Wissens treffen. Die Regeln unseres Kosmos aufzuheben wäre dasselbe, als würden wir in einem anderen Universum leben.« 18 Gingerich geht es um Folgendes: Wäre unser Universum das einzige, dann würde die christliche Vorstellung des Himmels unmöglich erscheinen, oder sie wäre nur dann möglich, wenn man sich auf ein Wunder beruft. Gibt es jedoch multiple Universen, dann ist es durchaus denkbar, dass eines davon genauso funktioniert, wie wir uns den christlichen Himmel vorstellen. »Es ist nicht automatisch absurd, sich andere Orte mit ungewohnten physikalischen Gesetzen vorzustellen. « Der Himmel wird damit zu einer realen Möglichkeit unter der vorhandenen Vielfalt von Gesetzen, die in multiplen Universen herrschen. Ganz gewiss steht er nicht im Widerspruch zu irgendwelchen Erkenntnissen der modernen
Naturwissenschaft. Die Schönheit von Gingerichs Szenario liegt darin, dass es den wissenschaftlichen Fluchtweg nutzt. Viele Wissenschaftler haben diese Denkrichtung eingeschlagen, um der Begegnung mit Gott aus dem Weg zu gehen, und ausgerechnet dabei haben sie plausible Szenarios für Jenseitswelten wie Himmel und Hölle entworfen.
    Was hat die moderne Physik also über die östlichen und westlichen Vorstellungen eines Lebens nach dem Tod zu sagen? In Newtons Zeit war ihr Urteil eindeutig negativ. Heute ist die Situation jedoch völlig anders. Die moderne Physik hat unseren Horizont erweitert und zeigt uns nun, wie das Leben nach dem Tod innerhalb des vorgegebenen Rahmens der physikalischen Realität möglich ist. Der materialistische Einwand hat sich als Blindgänger erwiesen; ja, die moderne Physik stellt sogar den Materialismus selbst in Frage. In einem entscheidenden Bereich und manchmal gegen die Absichten der Wissenschaftler hat die moderne Wissenschaft sich nicht als Feind der religiös Gläubigen, sondern als ein unerwarteter Verbündeter erwiesen.

Kapitel 6
Unbestreitbare Teleologie
    Der Plan der Evolution
     
    Die Naturgesetze sind nicht nur zugunsten
des Lebens, sondern auch zugunsten von Geist
eingestellt. Geist ist auf fundamentale Weise in
den Naturgesetzen inbegriffen. 1
    Paul Davies, Das fünfte Wunder
     
     
    Nachdem wir gesehen haben, dass es in der Physik nichts gibt, was gegen ein Leben nach dem Tod spricht, wenden wir uns nun der Frage zu, ob dasselbe auch für die Biologie gilt. Und ich will sogar noch weiter gehen: Für unsere Untersuchung über das Leben nach dem Tod wäre es wichtig, wenn wir in der Natur eine Art von Plan entdecken könnten. Das Prinzip der Feinabstimmung könnte in der Physik für einen solchen Plan sprechen, aber jetzt suchen wir nach einem Entwurf in der Biologie, einer Blaupause für die Entwicklung des Lebens und idealerweise für das menschliche Leben. Dabei geht es uns nicht nur um irgendein Konzept, sondern um ein Konzept, das uns eine Fortentwicklung vom Vergänglichen zum Unvergänglichen zeigt. Ein Plan, nach dem sich so etwas wie leblose Materie zu so etwas wie Bewusstsein oder Geist entwickelt, wäre eine feine Sache. Noch haben wir die Eigenschaften
von Bewusstsein und Geist nicht genauer untersucht, aber an dieser Stelle genügt es zu sagen, dass sie sich von denen des Körpers unterscheiden. Wenn man das bezweifelt, dann braucht man sich bloß einmal zu fragen, wie viel der Geist wiegt. Was sind die Dimensionen – Länge, Breite und Höhe – eines Bewusstseins? Es gibt keine Antworten auf diese Fragen; und das sagt uns, dass Bewusstsein und Geist andere Eigenschaften haben als ein Körper. Möglicherweise sorgen diese Eigenschaften dafür, dass Bewusstsein und Geist den Tod des Körpers überleben.
    Die Idee eines Plans nennt man »Teleologie«. Wir sprechen hier von natürlicher Teleologie, einem Plan, der »auf ein Ziel hinstrebend« (griechisch téleios ) in die Natur eingebaut ist.

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