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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Wilson dieses Thema in einem seiner neueren Bücher unter dem Titel The Creation abhandelt. Der Untertitel lautet An Appeal to Save Life on Earth (Ein Aufruf zu Rettung des Lebens auf der Erde), ein Hinweis darauf, dass es hier um eine ethische Begründung des Umweltschutzes geht. Wilson sorgt sich, dass »wir einen falschen Weg eingeschlagen haben«, als wir anfingen, die Umwelt zu missbrauchen, sagt aber, es sei »nicht zu spät für einen Kurswechsel«. Er bietet »bewährte Vorschläge für Eltern und Lehrer«. Er präsentiert etwas, was er »ein überzeugendes moralisches Argument … für die Rettung der Schöpfung« nennt. Er empfiehlt einen »vorsichtigen Umgang mit Pestiziden«. Es wäre, so warnt er, »ein schwerer Fehler, auch nur eine einzige Art … aussterben zu lassen«. Er behauptet: »Die Zeit zu handeln … ist jetzt.« 17 Fragen Sie sich selbst, was von diesen Aussagen
einleuchtend ist, wenn wir nicht frei entscheiden können. Die Antwort lautet: gar nichts. Alles, was Wilson über die Umwelt schreibt – unsere Verantwortung für das Problem, seine Auforderung zum Umweltschutz, seine Empfehlungen für die Politik und das persönliche Verhalten, unsere Fähigkeit, seinen Rat anzunehmen und ihm zu folgen – , all das ergibt nur einen Sinn, wenn wir einen freien Willen haben.
    Man kann Wilson einfach als Heuchler abtun, der bewusst täuschen will, aber Kant führt uns in eine sehr viel interessantere Richtung. Die Tatsache, dass wir von der Moral nicht wegkommen, sei entscheidend, argumentiert er, weil Moral ihrem Wesen nach von der Annahme einer freien Entscheidung ausgeht. Wilsons eigene Analyse veranschaulicht das. Die Tatsache, dass Wilson denkt, wir sollten bestimmte Dinge tun, impliziert, dass wir die Möglichkeit haben, sie zu tun. Das gilt für jede Art von moralischen Ratschlägen. Wenn ich jemandem erkläre: »Du hättest die Wahrheit sagen sollen«, dann folgt daraus, dass diese Person die Wahrheit hätte sagen können. Wenn Sie Ihr Kind ermahnen: »Du darfst bei der Prüfung nicht pfuschen«, dann bedeutet dies, dass Ihr Kind das Pfuschen unterlassen kann. Kant schreibt zur Moral, wir sollten bessere Menschen werden, folglich müssten wir es auch können. Wenn wir verärgert oder empört über jemanden sind, der sich auf eine bestimmte Weise verhalten hat, dann ist unsere Reaktion nur sinnvoll, sofern sich die betreffende Person auch anders hätte verhalten können. Sogar Emotionen wie Reue und Bedauern sind unverständlich, wenn es keinen freien Willen gibt. Was wir getan haben, tut uns leid. Deshalb muss es so sein, dass wir auch anders hätten handeln können.
Aber wenn das alles stimmt, dann können sich Menschen zumindest gelegentlich und in einem gewissen Ausmaß frei entscheiden.
    Nun können wir das Argument von Laplace auf den Kopf stellen. Laplace hat die Meinung vertreten, weil wir nur materielle Objekte in einem gesetzmäßig funktionierenden Universum seien, könnten wir keinen freien Willen haben. Wie alle Argumente steht und fällt auch dieses mit seiner Voraussetzung. Wenn die Voraussetzung gültig und der Gedankengang logisch ist, dann folgt die Schlussfolgerung unvermeidlich. Umgekehrt, wenn die Schlussfolgerung falsch ist, dann muss die Voraussetzung ebenso falsch sein. Mit Kants Hilfe haben wir gesehen, dass der freie Wille existiert, und daraus folgt, dass wir nicht nur materielle Objekte in einem gesetzmäßig funktionierenden Universum sein können. Das verblüffende Fazit besagt, dass ein Teil der menschlichen Natur transzendent jenseits der physikalischen Gesetze wirkt, die über die Materie herrschen. 18
    Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Entdeckung? Wir haben die Diskussion mit der Frage begonnen, ob es Aspekte unseres Menschseins gibt, die nicht den materiellen Beschränkungen dieser Welt unterworfen sind. Wir haben jetzt zwei zentrale Eigenschaften der menschlichen Natur gefunden – Bewusstsein und freier Wille –, die sich nicht auf Materie reduzieren lassen und unabhängig von ihr zu sein scheinen. Noch erstaunlicher ist, dass es für das Bewusstsein und den freien Willen keine natürliche Erklärung gibt und sie anscheinend nicht den physikalischen Gesetzen unterworfen sind. Was durch physikalische Gesetze festgelegt ist, beispielsweise der menschliche Körper
und das menschliche Gehirn, ist vergänglich oder zerstörbar. Bewusstsein und freier Wille, die solchen Beschränkungen nicht unterliegen, sind es nicht. Bewusstsein und freier Wille

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