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Leben nach der Schule

Leben nach der Schule

Titel: Leben nach der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regine Rompa
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Fitnessvertrag, Zeitschriftenabo müssen gezahlt werden, auch wenn nicht telefoniert wird, die Steppstunden langweilen und man schonlängst zu alt für die Teeniezeitung ist. Bei allen Verpflichtungen unbedingt die Vertragsbedingungen lesen und z. B. eine Erinnerung im Handy einrichten, wann die Kündigung rausgeschickt werden muss. Egal um welchen Vertrag es geht: Niemals sofort unterschreiben, sondern immer mit nach Hause nehmen, überlegen ob die Anschaffung wirklich wichtig ist und eventuell auch mit jemand anderem besprechen. Von jedem Vertrag unbedingt eine Kopie machen!
    Verträge im Netz
    Bei Vertragsabschlüssen im Internet oder der Eingabe von persönlichen Daten immer die Bestellung bzw. Belehrung aufheben und einen Screenshot der Seite machen. Bei Kostenfallen hast du dann einen Beweis und kannst dich an die Verbraucherzentrale wenden. Wichtig: Immer die AGBs lesen!
    Blaue, grüne, gelbe und weiße Briefe öffnen!
    Leider sieht man Briefen von außen nicht an, ob sie »richtig« oder »falsch« sind, deswegen alle Post öffnen. Rechnungen sind nicht erledigt, wenn du sie wegwirfst. Hol dir Hilfe bei unklaren Rechnungen und wende dich an eine Schuldnerberatungsstelle, wenn du nicht bezahlen kannst. Deine zuständige Schuldnerberatung findest du auf www.meine-schulden.de .

    Weitere Finanztipps, Haushaltspläne u. v. m. auf www.cashlessmuenchen.de

    Neben dem Kreditkauf auf Raten, der oft im Versandhandel angeboten wird, lassen sich Kreditkäufe auch über eineBank abwickeln, die dir das Geld direkt leiht. Wenn du eine Anschaffung planst, die auf diese Weise finanziert werden soll, lass dich auf jeden Fall vorher gut beraten und gehe nur zu vertrauenswürdigen Banken. Vergleiche außerdem den effektiven Jahreszins und nimm den Kredit nur auf, wenn du dir zu hundert Prozent sicher bist, dass du dadurch keine finanziellen Schwierigkeiten bekommst.
    Bevor du etwas auf Kredit kaufst, solltest du dir klarmachen, dass du dich damit über kurz oder lang verschuldest. Damit du am Ende nicht bei »Raus aus den Schulden« im TV landest, gilt es genau zu prüfen, wie die Finanzierung funktioniert. Immer wieder hört man in den Medien von Kreditvergaben an Personen, bei denen schon voraussehbar hätte sein müssen, dass sie das Darlehen nicht werden zurückzahlen können. Übrigens: Auch nach Vertragsabschluss sichert dir das Kreditrecht ein vierzehntägiges Widerrufsrecht zu. Falls du es dir anders überlegen solltest … Denn ganz allgemein – und unabhängig vom Thema Schulden – ist es wichtig, bewusst zu konsumieren.

    HANNA PODDIG, 24,
    Vollzeitaktivistin und Buchautorin von »Radikal mutig«, lebt fast ohne Geld

    »Du könntest echt was aus dir machen«, sagen mir Leute. Und dann denke ich immer an die »Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral«. Das ist eine Geschichte, in der es darum geht, dass ein Mann einem Fischer einreden will, dass er reich werden und ganz viel Geld verdienen könnte, würde er nicht faul in der Sonne liegen. Den Fischer beeindruckt das wenig, denn er kann sich nichts Schöneres vorstellen, als ein Leben zu leben, in dem er manchmal aufs Meer hinausfährt und ansonsten vielZeit hat, sich in der Sonne auszuruhen und die Welt zu genießen.
    Klar will ich was schaffen in meinem Leben. Ich habe Lust auf ein schönes Leben, auf nette Menschen, spannende Projekte. Aber dafür brauche ich doch kein Geld und ich muss dafür auch bestimmt nicht acht Stunden am Tag in einer Fabrik oder einem Büro an Dingen arbeiten, die mich gar nicht so richtig interessieren. Ein Lehrer sagte mal in der Schule zu mir, ich solle möglichst schnell studieren und mir dann einen Job suchen, bei dem ich möglichst viel verdiene, damit ich möglichst viel in die Rentenkassen einzahlen kann, damit ich irgendwann eine Rente bekomme, von der ich wenigstens überleben kann. Das fand ich gnadenlos absurd und mir war klar: Es muss etwas anderes im Leben geben, als nur das Zuarbeiten auf die Zeit meiner Rente. Ich will mein Leben leben und selbst gestalten. Klingt realitätsfern und ideologisch? Ich lebe fast ohne Geld – ich schenke, teile, bastle selber, was ich brauche. Ich halte mich an Orten auf, die als Freiräume gedacht sind – Menschen können dorthin kommen und an eigenen Projekten arbeiten. Und vielleicht finde ich dort andere Leute, die auch Lust darauf haben, mit mir gemeinsam etwas gegen Atomkraft zu unternehmen und am nächsten Tag brechen wir auf und stoppen einen Atommülltransport. Weil wir für eine

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