Leben nach der Schule
Selbst wenn sich dabei herausstellt, dass der angedachte Beruf doch nichts für dich ist, weißt du schon mehr als die Studenten, die einfach mal drauflos studieren und diese Erfahrung erst Jahre später – und umso schmerzhafter – machen.
Ein zweiter Vorteil ist, dass du deine Seminare gezielter auswählen kannst. Natürlich ist es trotzdem wichtig, dass du einfach deinen Interessen folgst und dich in Seminare setzt, die du spannend findest. Doch manchmal wirst du mit für deinen Beruf wichtigen Seminaren extra punkten können und später zusätzliche Erfahrungen gesammelt haben, auf die du zurückgreifen kannst.
Drittens wirst du mit dem ungefähren Ziel vor Augen nicht verzweifeln, wenn zwischen dir und dem Traumjob noch die schwere Statistikprüfung liegt. Manch anderer Student, dessen Planung mit dem Studienabschluss endet, wird sich bei solchen Schwierigkeiten überlegen, das Studium abzubrechen. Du dagegen wirst weniger schnell dazu neigen, dein Studiuminfrage zu stellen, weil es für dich schließlich zusätzlich zum Selbstzweck auch ein Schritt in einem größeren Plan ist. Last but not least macht es auch einfach mehr Spaß, wenn du einen Sinn in dem entdecken kannst, was du tust. So kannst du dich neben dem Weg zusätzlich auch auf ein Ziel freuen, das mit der Zeit immer näherrücken wird.
Hast du ein Studienfach entdeckt, das dich tatsächlich begeistert, kommt der nächste Schritt. Welche Studienabschlüsse lassen sich damit anstreben? Dabei ist zunächst ein Unterschied wichtig: Einen Hochschulabschluss kannst du an Universitäten, Fachhochschulen, Technischen oder Kunsthochschulen erreichen, an Berufsakademien jedoch nicht.
Wer an der Berufsakademie studiert, befindet sich quasi zwischen einem Studium und einer Ausbildung und nimmt an einem Qualifikationsprozess teil, bei dem er einerseits wie die Azubis in einem Betrieb ausgebildet wird, andererseits an der BA in Klassengemeinschaften lernt. Im Gegensatz zur Uni ist diese Art der Ausbildung schulähnlicher organisiert, denn du sitzt meistens mit denselben Personen in einer weitgehend fest gebildeten Klasse und folgst einem Stundenplan. In der Uni stellst du dir diesen zumindest teilweise selbst zusammen und bist dadurch immer mit wechselnden Leuten unterwegs.
Ob sich ein Hochschulabschluss oder ein Abschluss an einer Berufsakademie besser für dich eignet, liegt vor allem an deinem Studienziel. Bei den meisten Studienfächern wird ohnehin gleich klar sein, ob du dafür an eine Uni, FH oder Berufsakademie gehst.
Allgemein lässt sich feststellen, dass du an Universitäten theoretischer ausgebildet wirst, während an Fachhochschulen die Praxis und der unmittelbare Berufsbezug im Vordergrund stehen. Allerdings lässt sich hier gerade in den letzten Jahren ein Trend zur Annäherung feststellen. Rein vom Verdienst her liegen Uniabsolventen im Gesamtdurchschnitt noch ein Stückvor den Kollegen an der Fachhochschule und Fachhochschulabsolventen noch ein Stück vor B A-Absolventen , wobei Letztere allerdings den Vorteil haben, dass sie durch den dualen Bildungsweg, also das aufgeteilte Lernen in Betrieb und Schule, schon während des Studiums Geld verdienen. Je nach Fachbereich können diese Verdienstabstufungen allerdings auch anders ausfallen.
Wenn du dein Studium an einer Uni oder FH beginnst, wirst du dich normalerweise für einen Bachelorstudiengang einschreiben. Doch Bachelor ist nicht gleich Bachelor. So gibt es in den Naturwissenschaften den Bachelor of Science, bei dem du nur ein einziges Fach studierst, in den Geistes- und Sozialwissenschaften erringst du dagegen mit zwei Fächern – einem Haupt- und einem Nebenfach oder zwei Hauptfächern – den Bachelor of Arts. Auch Berufsakademien verleihen den Bachelor als staatliche Abschlussbezeichnung, mit der du allerdings keinen akademischen Grad erringst. Alle Bachelorarten dauern in der Regel sechs Semester, also drei Jahre, können sich aber gerade, wenn du Auslandssemester einplanst, auf sieben bis acht Semester ausdehnen. Mit dem Bachelor kannst du direkt ins Berufsleben einsteigen. Alternativ kannst du noch den Master dranhängen, denn ein Bachelor-Grad ist oft die Voraussetzung fürs Masterstudium.
Neben dem Bachelor gibt es jedoch noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise das Lehramtsstudium . Möchtest du Lehrer oder Lehrerin am Gymnasium werden, schreibst du dich an einer Uni für die gewünschten Fächer in ein Lehramtsstudium ein. Achtung: Hier gibt es bestimmte Regeln zu
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