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Leben nach der Schule

Leben nach der Schule

Titel: Leben nach der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regine Rompa
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folgen darauf Mahnungen oder sogar Anwaltsschreiben. Selbstverständlich wird der zu bezahlende Betrag mit jeder Mahnung erhöht: Die Firma versucht, Druck auszuüben. Es kommt vor, dass die Betrügerfirmen mit Anwälten oder Inkassobüros zusammenarbeiten. Lass dich davon also nicht aus dem Konzept bringen, denn selbst hinter einem Inkassobüro steckt nur eine Firma, die jeder gründen kann, und kein öffentliches Amt.
    Du musst erst wieder reagieren, wenn dich ein amtlicher Mahnbescheid erreichen sollte. Dieser kommt direkt von einem Gericht und enthält ein Widerspruchsformular. Das Formular solltest du unbedingt innerhalb von 14 Tagen ausfüllen und zurücksenden, um der Geldforderung zu widersprechen. Reagierst du auf den Mahnbescheid nicht, kann das später gegen dich verwendet werden. Unterstützung bekommst du auch in solchen Fällen bei der Verbraucherzentrale.

    Leonard erfährt bei seinem Besuch bei der Verbraucherzentrale seines Bundeslandes, dass SMS wie die, die er auf dem Schulhof erhalten hat, ohne sein Einverständnis zur Verwendung seiner Rufnummer verboten sind. Ihm wird geraten, zunächst bei seinem Mobilfunkprovider Einspruch gegen das Entgelt für den Betrugsanruf zu erheben. Per Einschreiben Rückschein verschickt er dazu einen Brief, in dem er erklärt, warum er die Kosten nicht übernimmt. Die SMS, die er damals in der Schule bekommen hat, hat er glücklicherweise nicht gelöscht. Sie könnte noch als Beweismittel interessant werden. Die Verbraucherzentrale kümmert sich darum, die Betrügerfirma ausfindig zu machen und ihr endgültig das Handwerk zu legen.
    Checkliste: Bereiche, in denen die Verbraucherzentrale hilft
Kreditrecht
Schuldner- und Insolvenzverfahren
Bank und Geldanlage
Versicherungen
Patientenrecht
Gesundheitsdienstleistungen
Reiserecht
Baufinanzierung
Energie
Ernährung
Haushalt
Freizeit
Telekommunikation

19 | Die Macht des Wortes: Schriftliche Kommunikation
    Briefe sind romantisch und schön. Man kann sie jahrelang aufbewahren und besondere Erinnerungen mit ihnen verbinden. Doch auch in unschönen Situationen hat die schriftliche Kommunikation entscheidende Vorteile. Erstens lässt sich ein Brief per Einschreiben verschicken, sodass der Empfänger sich später nicht herausreden kann, dass er von allem nichts gewusst hat. Zweitens gibt dir ein Brief Zeit zur Reaktion. Du kannst genau überlegen, was du schreiben willst und in Ruhe umformulieren, während das beim persönlichen Gespräch oder am Telefon eher seltsam wirken würde. Ein dritter Vorteil: Am Telefon hat der Geschäftsführer einer Firma vielleicht keine Lust, sich die Beschwerden eines Jugendlichen anzuhören. Per Brief hat er allerdings keine Ahnung, mit wem er es zu tun hat.
    Genügend Gründe also, sich die grundlegenden Konventionen der Schriftsprache anzueignen, um, wenn es einmal nötig ist, einen Brief verfassen zu können, der gleichzeitig unangreifbar, überlegen und absolut deutlich ist.
    Beschwerdebrief verfassen: Sie spinnen wohl
    »Sehr geehrte Damen und Herren«
, beginnt ein offizieller Brief, wenn du keinen konkreten Ansprechpartner für die Anrede kennst. Auch wenn du keinen deiner Briefpartner verehrst, spricht einiges dafür, so zu beginnen. Du zeigst, dass du dieKonventionen kennst. Wer weiß, wie die Dinge laufen und sachlich reagieren kann, weiß sich auch zu helfen und ist dadurch eine potenzielle Gefahr für seine Gegner. Außerdem liegt dir nicht daran zu provozieren, weil du damit verzögernde Trotzreaktionen in Kauf nehmen müsstest. Noch besser, wenn du die Person direkt ansprechen kannst.
»Sehr geehrter Herr Maier, sehr geehrte Frau Müller«
sind Anreden, die der genannten Person zeigen, dass sie für ihre Reaktion auf den Brief persönlich einstehen muss.
    Nach der Anrede steht ein Komma; im Anschluss geht es in der nächsten Zeile mit einem kleinen Anfangsbuchstaben weiter. Hier schilderst du dein Anliegen.
    Dazu ein Beispielfall: Thomas ist mit dem Bus zu seiner Oma gefahren und hat dabei seinen Schülerausweis vergessen. Leider taucht ein Kontrolleur auf. »Wer keinen Schülerausweis hat, der ist auch kein Schüler«, meint er knallhart und grinst. »Klar«, sagt Thomas noch, »und wer keinen Personalausweis hat, der ist auch keine Person.« Der Kontrolleur regt sich auf, dass ihn jemand auf den Arm nimmt, der gerade mal halb so alt ist wie er, und stellt Thomas einen Strafzettel fürs Schwarzfahren aus. Wenn Thomas den Zettel zusammen mit seinem Schülerausweis innerhalb einer

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