Leben nach der Schule
eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen, die ihre Ehrenamtlichen schützt. Erkundige dich, ob deine Organisation so etwas hat. Ansonsten kannst du deine Privathaftpflicht bei der Versicherungsgesellschaft auch auf dein Ehrenamt ausdehnen.
Colleen Rafferty, 19,
ist Tierrechtsaktivistin
Mir waren Tiere schon immer sehr wichtig und ich war seit einigen Jahren Vegetarierin, als ich zu den Menschen für Tierrechte Würzburg ging. Ich bin eigentlich sehr schüchtern, doch schon nach dem ersten Treffen war ich froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Denn mir standen nicht nur zwei Jahre voller interessanter und aufregender Aktivitäten bevor, sondern auch viele Bekanntschaften mit netten und gleichgesinnten Menschen. Neben Infoständen, Demos und Mahnwachen haben wir nämlich auch vegane Spieleabende veranstaltet.
Vor einem halben Jahr bin ich dann umgezogen und habe in meiner neuen Stadt gemeinsam mit acht weiteren VeganerInnen eine neue Tierrechtsgruppe gegründet und auch schon einiges auf die Beine gestellt.
Der Tierrechtsaktivismus ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und er bereichert mich in vielerlei Hinsicht. So gibt es mir immer wieder ein gutes Gefühl, etwas Positives in die Welt einbringen zu können. Ich kann dadurch aktiv handeln, Ideen in die Tat umsetzen, meiner Kreativität freien Lauf lassen und somit dem Gefühl der Hilflosigkeit entgegenwirken, das einen angesichts der Missstände, die in unserer Gesellschaft herrschen, allzu oft überkommen mag. Doch können auch die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen verbessert werden, was einen sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Bereich weiterbringen kann.
In unserer Gesellschaft werden Tiere leider immer noch abgewertet, was zu millionenfachem Leid führt. Deshalb ist mir der Tierrechtsaktivismus besonders wichtig.
Oftmals tauchen Zweifel auf, ob man als Einzelperson denn wirklich so viel bewirken kann. Hierzu möchte ich euch zweiSachen ans Herz legen. Zum einen bestimmt bekanntermaßen die Nachfrage das Angebot; so retten VegetarierInnen beispielsweise schon durchschnittlich 90 Tiere pro Jahr. Zum anderen diesen schönen Spruch von George Bernard Shaw:
»Die besten Reformer, die die Welt je gesehen hat, sind die, die bei sich selbst anfangen.«
Auswahl deiner Möglichkeiten
Vielleicht hast du jetzt eine erste Vorstellung davon, wo du aktiv werden möchtest. Wenn es in einem schon bestehenden Verein ist, wird sich vor Ort klären, welche Aufgaben du dort übernehmen kannst. Gerade wenn du allerdings dein eigenes Projekt auf die Beine stellst, kann es hilfreich sein, wenn du eine erprobte Aufgabenteilung kennst.
Typische Funktionen in einem ehrenamtlichen Projekt sind:
Arbeitskreismitglieder/Aktive in Projekten
Arbeitskreisleiter/Projektleiter
Vorstand
Öffentlichkeitsarbeit
Büroverantwortlicher
Kassenprüfer
Zuständiger für Neumitglieder
Fundraiser
Webmaster
Die Arbeitskreismitglieder nehmen die zentrale Funktion in der Vereinsorganisation ein. Sie setzen Projekte um undübernehmen notwendige Aufgaben. Damit klar ist, wer wofür zuständig ist, verteilen sich die Mitglieder dazu meist auf die Projekte, die umgesetzt werden sollen, und bilden Arbeitskreise.
Der Arbeitskreis- oder Projektleiter ist dafür verantwortlich, dass die Umsetzung reibungslos klappt. Natürlich fasst er beim Projekt selbst auch mit an, hat aber darüber hinaus die Verantwortung für die Organisation. Er stimmt sich dabei regelmäßig mit dem Vorstand ab.
Der Vorstand eines Vereins moderiert die Mitgliedertreffen und sorgt dafür, dass die Mitglieder motiviert sind. Dazu gehört es auch, dass er sich bei einem Mitglied bedankt, wenn es etwas Besonderes für den Verein geleistet hat. Außerdem repräsentiert er den Verein nach außen, z. B. vor der Presse.
Auch in der Öffentlichkeitsarbeit sind Mitglieder aktiv, die sich um die Darstellung des Vereins nach außen kümmern. Sie erstellen beispielsweise das Vereinsprogramm, Flyer und Werbeposter für Vorträge oder andere Veranstaltungen im Verein. Außerdem können sie eine Mitgliederzeitung herausgeben, die dafür sorgt, dass sich die Mitglieder mit dem Verein identifizieren und zu Aktionen motiviert werden. Dort können beispielsweise Interviews mit Mitgliedern geführt werden, die von aktuellen Projekten erzählen, Aufrufe zur Mithilfe getätigt und auf zukünftige Aktionen aufmerksam gemacht werden. Wer dann Fragen zu einer Aktion hat, meldet sich telefonisch oder per Mail beim
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