leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)
sprach aus Erfahrung, er hätte nicht geglaubt, dass ihm seine Glieder jemals wi e der solche Schmerzen bereiten würden.
„Hilfe“, sagte Markus .
Mischa bewegte sich nun nicht mehr. Christiane hielt i h re Wange an Mischas Mund und spürte deutlich ihren Atem. Sie nahm ihr die Augenbinde ab, auch sie hatte Striemen von der zu fest umgeschnallten Augenbinde an den Schläfen . Ihr Haar sah zerdr ückt und dr e ckig aus .
„Was passiert hier nur mit uns?“, stammelte Christiane verzweifelt und eine Träne quoll wieder aus i h rem Auge und f iel auf Mischas Gesicht.
„Mmm“, schnurrte Markus leise und legte sich jetzt auf seinen Bauch. Wieder: „Mmm“, mac h te er und ein deu t lich quälendes Ausatmen folgte. „ Markus ?“, sagte Franz. „ Markus , hörst du mich?“
„Was tust du hier?“, fragte er und bemerkte, da ss er auf etwas H ärterem zu schlafen schien, als er in Erinnerung hatte.
Markus spürte jeden einzelnen Knochen, er versuchte sich zu strecken, doch es bereitete ihm zuviel Kraft. Er hörte die Stimme von Franz und war sich sicher, er würde sich diese Stimme nur einbilden. Was war? Was tat er? Was macht er hier? Mischa!
Markus schob seine Hand instinktiv vor sein Gesicht, er schlief oft auf seiner Hand und spürte dort etwas, das vorher nicht da war. – Es versperrte ihm die Sicht.
„Ich bin eingeschlafen“, sagte er. In der Hoffnung M i scha würde es hören . War er doch beim Versuch mit jemandem zu schlafen noch nie eingeschlafen. Er dachte an Sex und bekam eine Erektion. „Mischa?“, sagte er leise. In der Hoffnung die Sti m me von Franz würde verschwinden. Aber sie verschwand nicht, er hörte ihn wieder: „Mann, Mann, Mann, ich weiß ja nicht wie du reagierst, wenn du au f wachst.“
Jetzt war sich Markus sicher, er hatte mit Franz geschlafen. Aber wie war er bloß in dessen Zimmer gekom men? Black-out der übelsten Sort e. Wie damals bei der Matura oder beim Dok t o rat. „So zulaufen lass ich mich nie wieder “, sagte er schwer atmend . „Hab ich dir we h getan?“, kam ihm dann über die Lippen . Da er wusste, dass sein langer Schwanz Schmerzen im analen Bereich verursachen konnte.
„Mischa?“ E r sagte wieder und wieder ihren Namen. Es konnte nicht Franz sein , mit dem er geschlafen hatte. Vielleicht hatte Mischa auch nur eine tiefere Stimme bekommen. Möglicherwe i se hatte er ihr seinen Schwanz nur zu tief in die Kehle gesteckt, bis zu den Stimmbändern, das kön n te den plötzlichen Tonfall ihrer Stimme schon erklären .
„Ich bin’s , Franz.“
Er hatte sich nicht geirrt.
„Haben wir miteinander geschlafen?“, fragte er zögerlich .
„Nein, Gott bewahre“, hörte er in einem lauten Ton . Franz versummte, als er die extreme R e gung zwischen den Beinen von Markus erblickte. Franz errötete ganz leicht.
Eine menschendurchdringende Erleichterung war in Markus’ Stimme zu hören und er atmete ganz leicht aus. Dennoch erklärte es jetzt noch immer die Situation nicht. Was versperrte ihm da die Sicht und was tat Franz wirklich im Zimmer? Langsam zerrte er die zu fest geschnürte A u genbinde von seinem Kopf und sah Christiane , dann Ian – mit extrem roten Augen – und danach Franz , der neben ihm am Boden hockte . Di e se r klopfte dem hüstelnden Markus auf den Rücken . Er versuchte aufzustehen. Er richtete sich auf, er bäumte sich auf . Seine Knochen knackten laut, steif waren seine Glieder – sein Penis war schon wieder erschlafft. E r ta u melte im Kreis . Wo war er? Was war hier los? Mischa lag am Boden, er fiel fast auf sie sie, dann stürzte er um. Fra nz wol l te ihm zu Hilfe eilen, wurde aber von ihm zur Seite gest o ßen . „Was machst du da?“
Markus robbte sich weg, weg von ihnen , was taten sie in ihrem Hotelz … , er brach seine G e danken ab. Mischas Zimmer, er war in ihrem Zimmer gewesen, wo war er jetzt? Grün zw i schen seinen Fingern, heller Himmel, Vo gelgezwitscher.
Er hörte immer wieder er solle sich beruhigen, er solle sich konzentrieren. Er kotzte. Es war nichts in seinem Magen, er kotz t e Speichel.
„Ich hab auch gekotzt“, hörte er sagen.
Christiane schluchzte, er hörte aber nicht , was sie sagte. Seine Ohren fielen zu. Es schüttelte ihn. Mischa, was war mit Mischa, sie lag am Boden. Wieder schüttelte es ihn , eiskalt war ihm . Franz kam wi e der auf ihn zu, und wollte helfen . „Beruhige dich“, sagte er . „Wir wissen auch nicht mehr.“
Markus spürte die festen Hände, sie hielten ihn jetzt .
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