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leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

Titel: leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Haring-Sedler
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atmete schwer die eingeatmete Luft aus.
    „Haben wir gestern noch gefeiert, und ich weiß nichts davon?“, fragte Ian besorgt.
    Das undankbare und trotzige Kind schüttelte wieder den Kopf und wischte sich mit den Han d fläche n den Rotz aus dem Gesicht . Ian sah erschrocken Franz an und der wackelte nur mit den Schu l tern. Was war hier los?
    „ Und die anderen ?“, fragte Ian eingeschüchtert, da er die Situation nicht fassen konnte . Franz deutete mit seinem Kopf , das er sich umdrehen und vergewissern konnte, was mit den anderen war. Dann zuckten seine Schultern erneut. Ian drehte sich um und sah Mischa und Markus an . „Die wachen sicherlich gemeinsam auf, so unzertrennlich wie die sind“, sagte Franz spö t tisch.
    „Hat jemand ein Handy dabei?“, fragte Ian besorgt , denn er hatte seines im Hotelzimmer gela s sen und wenn sie nicht zufällig eine beschissene Party veranstaltet hatten, von der er noch immer nichts wusste, weil er sich an diese beschissene Party nicht erinnern konnte, lag sein noch b e schisseneres Handy im allerbeschissensten Hotelzimmer.
    „Muss im Hotelzimmer liegen“ , hörte er von Franz. – „Gleich wie meines“, antwortete er en t täuscht.
    Beide Männer blickten fragend Christiane an. Diese aber schüttelte wieder nur den Kopf.
    „Weiß irgendjemand irgendwas?“, fragte Ian verzweifelt und dachte sich, dass Christiane außer ihren fetten Schädel wohl sonst nichts mehr schütteln könne .
    „Was meinst du?“
    „Gehen wir jeder für sich die letzte n Erinnerung en durch . Es ist wohl unvorstellbar, dass man uns alle gemeinsam entführt und niemand was gesehen oder g e hört hat?“
    Franz sah nachdenklich in den Himmel, er zwinkerte mi t den Augen und sagte: „ Ich bin auf mein Zimmer gegangen, hab den Fer nseher eingeschaltet und sah mir eine Folge von Dr. Ho u se an. Bin ziemlich schnell eingeschlafen, ganz ohne Wunderpillen . Ich kann normalerweise in fremden Betten schwer einschlafen , ist aber gestern gut gegangen .“
    „Gut “ , sagte Ian. „ Ich hab mit meiner Freundin telef o niert, deshalb weiß ich auch so genau, wo ich mein Handy hingelegt habe , es liegt auf dem Nachtkästchen, verdammt . Ich bin ziemlich schnell eingeschlafen. Ich brauche nie viel Schlaf und bin selten so müde gewesen, so wie gestern A bend. “
    Bei beiden schien der sprachliche Apparat wieder be s tens zu funktionieren. Christiane allerdings musste sich konzentrieren. „Ich w -w ollte a - b -b - reisen“, kam ihr über die Lippen gestottert . „Ich wollte wah r haftig abreisen. Warum habe ich es nicht getan?“
    „Weil du plötzlich müde wurdest, stimmt’s?“, hatte Ian zu ihr gesagt, und umarmte sie . Er wol l te sie nicht nochmals ihren Kopf schütteln sehen . Sie hielt sich an ihm fest, krallte sich an seinen jungen Körper und weinte wieder bittere Tränen. Sie schluchzte: „Ich wollte a b reisen, ich wollte weg.“
    Ian begann ebenso zu weinen und hielt Christiane fest in seinen Armen ; obwohl der Druck auf seiner Brust das Atmen noch immer erschwerte, waren die Emotionen überwältigender . Er dac h te an seine Freundin, sie und er sollten Eltern werden , er musste wieder zu ihr nach H ause. F a bienne brauchte ihn, er brauchte seine Freundin; sie hatten noch so viele Pläne , zusammen mit ihr alt werden, zusammen zwei Kinder zeugen, zusammen das Leben geni e ßen .
    Franz saß a bseits und zitterte nur. Ihm war kalt . Kurz ging ihm sein Training durch den Kopf, das er heute wohl nicht zu seiner Zufriedenheit absolvieren würde können. In diesem A u genblick sah er, wie sich die Hand von Markus bewegte. Eine schwache Kopfbewegung M i schas folg te darauf .
    „Sie wachen auf“, sagte Franz und das Wort gemeinsam verkniff er sich .
    Christiane atmete laut und schwer . Auch Ian. Sie ließen von einander los und robbten sich zu ihren Freunden, die bald aufwachen würden . Gott sei dank sind sie nicht tot, dachte Ian. Christ i ane und Franz dachten wohl ähnlich.
    „Mischa“, flüsterte Christiane nach wenigen Sekunden leise. „Erschreck dich nicht.“
    Mischa gab keinen Wortlaut von sich. Sie hechelte in stoßartigen Atemzügen und bewegte nur ihren Kopf. Ihr Körper schien wie gelähmt dazuliegen.
    Markus drehte sich auf die Seite , stöhnte laut und machte Schnalzgeräusche, als wäre er ein Fisch, der ve r suchte eine Fischin zu küssen.
    Franz ging zu Markus und hauchte diesem ins Ohr : „Mann, alles gut, versuch dich nur nicht zu stark zu bewegen.“ Franz

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