leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)
Aber e r wollte zu Mischa. Franz ließ ihn los und Markus kra b belte unter Schmerzen zu Mischa, die sich wieder bewegte , sachte . Neben ihr war Christiane, weinend, schluchzend . „Ich will nachhause“, brach es erneut aus i h rem Mund heraus, als wäre sie nicht mächtig, ihre Wörter für sich zu behalten.
Mischa machte die Augen auf. „Mischa , sag was zu mir, Baby, sag was! “
„Isch li -iebe di .“
Hatte sie das wirklich gesagt ? Er hob ihren Kopf. Mischa machte ein s chmerzverzerrtes Gesicht und zitterte stark , als durchwühl t e sie ein eisiger Frost in dieser sonnengeb a deten Stunde . „Bitte, w -a- a s …“ , sta m melte sie.
„Mischa, Baby, alles wird gut“, sagte Markus zu ihr, ohne zu wissen, was geschehen war. Er hielt ihren Kopf fest, drückte ihn sich auf seine Brust und Mischa versuc h te mit ihren Armen ihn zu umarmen. Ihre Motorik funktionierte noch nicht. Sie wackelte wie eine betrunkene Robbe. M i schas Arme bewegten sich unkontrolliert , so als würden sie lose an ihr herunterhä n gen und nicht durch Sehnen, Fleisch und Knorpeln miteinander verbu n den sein.
„Kann mir einer sagen, was das hier soll? Ein schlechter Scherz!“, sagte Markus mit blinzel n den Augen und M i schas Kopf haltend .
„Wir wissen es nicht, wir sind einer nach dem anderen hier a ufgewacht. Christiane zuerst “, sagte Ian. Markus sah Christiane nicken , und sie sagte: „Ich weiß nichts, ich sah niemanden. Ich bin im Hotelzimmer eingeschlafen. Ich wollte nachhause. Ich wollte sogar am selben Abend nac h hause fahre n. Warum hab ich es nicht getan?“ , ex i stenzialisierte sie in die Runde.
Mischa gewann ein wenig mehr von ihren ursprüngl i chen Kräfte zurück und versuchte sich von der festen Umarmung Markus’ zu befreien . Markus reagierte und hielt sie mit seinen starken Händen , die wie eine Stütze ihren Hinterkopf hielten. Mischa hustete stark; jedoch nicht lang. Sachte legte er ihren Kopf zu Boden und ließ los . „Wie geht es dir?“ , seine Fragestellung klang ka f kaes k .
„Soweit ganz okay . Wo sind wir?“, hauchte sie schn aufend. Ihre Arme schmerzten sie am mei s ten und sie verzog ihre Mundwinkel bis ganz nach hinten . Ihr bleiches Antlitz erinnerte an eine P a rodie eines Dramas über eine Frau , die abgetrieben hatte .
Markus konnte ihre Frage nicht beantworten. „ Ich weiß es nicht, Baby! Das ist ja wohl … was tun wir hier?“
Ian ergriff das Wort: „Franz, Christiane und ich haben schon überlegt, ob wir etwas A uffälliges vor unserer En t führung bemerkt hätten , aber wir wissen nichts. Ich hab mit meiner Freundin telefoniert, Franz hat eine Folge Dr. House geschaut und Christiane ist in ihrem Hotelzimmer eing e schlafen. Wir waren alle sehr müde. Was habt ihr gemacht?“
„Ich war mit Mischa im Zimmer, wir haben miteinander gesprochen und sind eingeschlafen, bei einem Glas Wei ß wein.“
Christiane, zuerst sprach sie leise, wurde dann aber i m mer lauter und hysterischer: „Wir waren alle müde, wir sind einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Ich möchte nachha u se.“ Sie stand auf, stützte sich mit einer Hand am Knie ab und rief: „Ich möchte nachhause! “
Mischa versuchte sich ohne fremde Hilfe aufzusetzen; auch sie verzog ihr Gesicht vor Schmerzen und hätte am liebsten geschrieen. Sie schaffte es ! Jede einzelne Bew e gung tat ihr weh, besonders ihr Rücken. Sie stand. Ve r suchte zu gehen und h um pelte , da ihre Beine sie nicht tragen konnten . Sie fiel fast über ihre eigenen Beine, hielt aber gerade noch das Gleichgewicht und stand. Einfach nur stehen! Ihr erster Gedanke war der, dass wohl nichts gebr o chen war .
„Hat jemand was gesehen? Irgendetwas , das verdächtig sein könnte?“, schnaufte sie mit letzter Kraft, ehe sie sich an der Schulter von Markus , der hockte, abstützte n konnte . Niemand sagte etwas. „Das kann nicht sein, i r gendje mand musste etwas gesehen haben! “
„Wir hatten Augenbinden auf, wir konnten nichts sehen“, sagte Ian. Christiane war rücklings wieder auf den Boden geplumpst und weinte. Sie weinte und hielt ihre Hände vor ihr Gesicht. Wäre sie nur zuhause – bei ihrem Mann und ihren Kindern – geblieben, hier war sie nutzlos, aber zuhause, da wurde sie gebraucht. Zwei von ihren Kindern machten sie doch bald zur Oma , sie wurde def i nitiv gebraucht .
„Hör auf zu heulen, wir kommen so nicht weiter“, sign a lisierte Franz. Markus nickte.
„Ich möchte nur zu meinen Kindern und, u-n-d zu
Weitere Kostenlose Bücher