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leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

Titel: leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Haring-Sedler
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meinem Mann “, sagte sie , heulte bitt e re Tränen und ve r gaß den Schmerz des Aufpralls auf ihrem Gesäß .
    Mischa, die ihr Gleichgewicht wiedere r langt hatte, kam zu Christia ne und konstatierte : „Alles wird gut, wir scha f fen das, wir kommen schon dahinter, was pas siert ist “ , sie nickte mit geröteten Augen. „Wir Opfer halten zusa m men“, röchelte sie, „wir finden einen Weg“, sie machte eine lange Pause, blickte in die Sonne, „hier raus.“
    Ian tra nk aus dem Bach Wasser. Es war g lasklar und er betrachtete sich im hellen Sonnenlicht. Dann zog er seine Jacke aus. Alle hatten sie ihre Jacken an und er konnte sich nicht erinnern, dass er sie angezogen hatte. Die Atmung verlangsamte sich, der Druck auf der Brust ließ nach und Erleichterung bereitete s ich im gesamten Organismus aus.
    „Sind wir umgezogen worden?“, fragte er in die Runde.
    „Nein, aber die Jacke hatte ich auch nicht an, als ich mit dir im Bett saß“, sagte Markus .
    Mischa nickte, auch sie hatte eine Sommerj acke an.
    „Schmuck!“, rief Chrisiane. „Mein Schmuc k, er ist weg! Diese Wahnsinnigen haben mir meinen Ehering abg e nommen. “
    Mi s cha griff sich an den Hals und musste feststellen, dass ihr Kettchen, an dem ein kleines Herzchen baumelte , weg war. Es war ein Geschenk ihrer Mutter gewesen . „Verlier ni e mals dein Herz“, hatte sie damals zu ihr gesagt, als sie den Anhänger geschenkt b e kommen hatte. Mein Herz, dachte Mischa leise für sich, als sie plötzlich die Hand von Markus auf ihrer Schulter spürte . Jetzt drückte Mischa die Hand von Markus ebenso und wie es V erliebte eben mac h ten, versuchte einer nach dem anderen die Hand des Liebe n den neckischer und fester zu halten. Sie zeigte ihm damit wie dan k bar sie war, dass er hier war, bei ihr .
    „Hatte das Herz eine wichtige Bedeutung für dich?“
    Mischa nickte leicht verkrampft . Die Erinnerung en an die Kette, die wie schwere Goldanhänger zu tragen waren, keimten wieder auf . Ihre Mutter hatte nur gemeint , als Mischa die Halskette umgehängt bekam , dass sie ihre Tochter zu einer starken Frau erzogen hätte, die ihr Herz niemals an fal sche Kerle verschenkt . Mischa dachte an ihre Scheidung und ihr kam vor, dass die Ti n te auf dem Scheidungspapier noch nicht mal trocken war und sie hatte schon den nächsten ke n nen gelernt.
    Wie kam ihre Mutter auf den Gedan ken, ihrer eigenen Tochter einen Radar anerzogen zu h a ben, der sie vor all den schlechten und schrecklichen Männern warnte . Zugegeben, hil f reich wäre er schon gewesen. Aber k altherzig oder gar männerfeindlich war sie ja nicht gerade erzogen worden. Mischas Mutter erzählte im Zuge des Schenkungsaktes die Geschichte von i h rem Vater, der nicht für die Familie da war . Und damit Mischa nicht dasselbe Schicksal widerfa h ren sollte, sollte sie ihr Herz steht’s im Auge behalten. „Es ist ein zerbrechliches, kleines Stück Gold“, hatte ihre Mutter gesagt und Mischa fand die Umschreibung poetisch, wenngleich traurig . Sie nickte, d a mals wie heute.
    Auch Ian berührte seine Finger, ein Silberring fehlte ihm. Mehr hatte er an Schmuck nicht d a bei gehabt , es war sein Verlobungsring gewesen. Kurzatmigkeit. Er schluckte heftig den angesamme l ten Speichel hinunter und am liebsten hätte er geheult , aber er beherrschte sich. Der Geda n ke an einen schrecklichen Albtraum, der ihn gefangen hatte, tauchte von neuem auf. Aufwachen , Ian, au f wachen, dachte er sich. – E r wachte nicht auf.
    „Leute, das ist nicht normal, oder?“, sagte Franz und alle starrten ihn an. „Was starrt ihr so?“, fragte er verwundert , denn auch Christiane, die aufgelöster denn je von ihrem wundersch ö nen Ehering sprach, hatte ihn a n gestarrt.
    „W-ir wis-sen, d-as s hie-r w-as fau-l i -s-t!“, schluchzte Christi a ne, und sprach schluchzend we i ter, „wa-s ist mi-i-t de-m Ruck-sack, k-ein-er v-o-on eu-ch spr-i-i-cht v-on de-m Ruck-sack?“
    Franz meinte, er dachte , er würde einem von uns geh ö ren, auch Mischa war noch zu verwirrt gewesen, um übe r haupt klar denken zu können , geschweige denn an einen Rucksack . Ian war still, er ging zu dem Rucksack, der n e ben Mischa und Markus – wahrscheinlich – hingelegt worden war. Er öffnete ihn.
    „Okay , was finde ich hier ? “, sagte er offenkundig . Er ö ffnete die erste Schna ll e des Rucksacks und sagte we i ter: „Wie bei einer Bestandsaufnahme:
    5 Taschenlampen
    5 Kompasse
    5 Dosen mit Proviant.
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