Lebensbilder I (German Edition)
Vereinsbuchhandlung.)
Novellenbukett. Gesammelt und zum Besten des Verfassers (i. e. Schiff) herausgegeben von Fr. Wilibald Wulff. (Hamburg, 1858. a) Der Fibelphilosoph. b) Das Tollhaus, c) Teufel Weltis (=Das Margaretenfest.)
Regina oder das Haus Todtenstein. Historische Novelle. (Altona, Verlagsbureau, 1858. Norddeutsche Volksbibliothek, 1. Band.)
Die englische Revolution im Jahre 1687. (Norddeutsche Volksbibliothek, 2. Band. Altona, 1858, Verlagsbureau.)
Die Aristokraten. (Hamburg. Verlag von I. F. Richter, 1860. Eine Episode daraus: »Reform«. 1859, Nr. 112 – 117; 118 – 139. 2. Auflage unter dem Titel »Damenphilosophie«, Hamburg, 1865.)
Der Hamburger Michel. (Broschüre gegen den Verleger I. F. Ritter.) Zu haben in allen Buch- und Zeitungsläden. 1860. Hauptexpedition: I. F. Kaysers (Conrad Kayser) Buch- und Notendruckerei.
Die Reitpeitsche. (Freie Phantasie von einem Augenzeugen. »Der Nordstern«, 1860, Nr. 50.)
Polemik gegen den Verleger Richter, (ib. Nr. 61 und 62.)
Rezension neuer Pianofortemusik. (ib. Nr. 63.)
Die Oper für das Pianoforte. (ib. Nr. 66.)
Musikalische Aphorismen, (ib. Nr. 80.)
Gedichte. (Mitgeteilt von Hermann Landau in »Stammbuchblätter«, Seite 125, »Neuer Deutscher Hausschatz«. Seite 1121 ff.)
Israelitische Novellen von Dr. Hermann Schiff, L. Kompert und anderen. Band I: Das verkaufte Skelett. (Vorher unter dem Titel »Der gespenstische Rabbi«. »Nordstern«, 1860, Nr. 58 ff. und 1864 unter dem Titel »Nußknacker junior oder das verkaufte Skelett« im »Orion« von A. Strodtmann. 4. Band, S. 483 ff. und 563 ff.) Dazu ein Anhang: Corollarium I, Karl Gutzkows jüngste Tat. Band IV: Die wilde Rabbizin. Novelle. (Vorher in der »Reform«, 1858, Nr. 76 – 84.) Nebst Anhang: Schabbesschmuh der Familie Absatz. Humoristisch-politische Gespräche aus den Jahren 1850 – 51. Band VI: Das koschere Haus.
Selbstbekenntnisse eines Gesinnungsflohes. (Novelle. Hamburg, I. P. Fr. E. Richter, 1866.)
Heinrich Heine und der Neuisraelitismus. (Corollaria III: Briefe an Adolf Strodtmann. Hamburg und Leipzig, Jean Paul Fr. E. Richter, 1866.)
Das Mondstück. (Kaprice. Hamburg, Richter, 1866.)
Eine Reihe kleinerer, manchmal nur mit Chiffern gezeichneter und Schiff nicht ganz zuverlässig angehöriger Beiträge zum »Gesellschafter« und »Freimütigen« wurde in dieses Verzeichnis nicht aufgenommen. Doch scheinen die Theaterkritiken im »Gesellschafter« von ihm zu stammen, wenn man nämlich einem ausfälligen Briefe des Schauspielers Karl Seydelmann (abgedruckt in »Briefe an Wolfgang Menzel«. Für die Literaturarchiv-Gesellschaft hggb. von Heinrich Meisner und Erich Schmidt, Berlin 1908, Seite 243) glauben will, der sich heftig gegen Schiffs Besprechungen wendet.
Erster Teil
I. Das Elendsfell
An einem Oktobertage des Jahres 1830 erschien ein Jüngling im Palais Royal und stieg geradeswegs die Treppe des Spielhauses in Nr. 39 hinan.
»Ihren Hut! wenn's beliebt, mein Herr!« rief im Vorzimmer eine trockne, mürrische Stimme, und eine bleiche, ältliche Gestalt erhob sich plötzlich hinter einer Barrikade von Hüten und Mützen.
Man muß seinen Hut abgeben, sobald man ein Spielhaus betritt. Weshalb? Gilt es, der verderblichen Macht, mit der man sich einlassen will, ein Unterpfand zu reichen? oder soll die Ehrerbietung gegen die Plünderer befördert werden, daß man in bloßem Haupte vor sie hintritt? oder will man dem, der alles verloren hat, etwas noch übrig lassen? oder gar dem Haarausraufen nichts in den Weg legen? –
Der Greis, der die Hüte empfing, ohne Zweifel selbst ein Spieler von Jugend auf, glich jetzt der Leidenschaft in ihrem letzten Stadium. Mit todkalter Gleichgültigkeit trug er vielleicht seine magere Besoldung am Tage selbst, wo er sie empfing, zur Bank. Auch lag in seinen Mienen, als er den Hut dem Jüngling abnahm, in welchem er vermutlich den Neuling sogleich erkannte, ein gewisser unerschütterlicher Spielergleichmut, über den Reue, Gewissensbisse und Verzweiflung so wenig mehr vermögen als die Peitsche über den alten, eingefahrenen Gaul, der nicht mehr sein Geleise verläßt. Die Vorsehung schien in ihm ein lebendiges Warnungsbild an die Schwelle des Lasters hingestellt zu haben. Aber der Jüngling achtete nicht darauf, achtete auf nichts; vielleicht weil, wie Rousseau sagt, der nur begreiflicherweise zum Spiele geht, der zwischen dem Tode und sich nur noch seinen letzten Taler sieht.
Jede Spielerszene hat etwas Gemeinpoetisches, das aber seine
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