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Lebenslänglich

Lebenslänglich

Titel: Lebenslänglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Helme, Overalls und so was, außerdem Bleigürtel, Messer, Tragriemen und sonstige Reserveteile. Und natürlich Höhenmesser und Höhenwarngeräte …»
    Der Mann verstummte.
    Skaidaiwing?Ach, er meint Sky-Diving
    «Sie müssen begeisterte Fallschirmspringer gewesen sein», sagte Annika höflich.
    «David hat mich darauf gebracht. Er war ganz verrückt danach, ist jede freie Minute gesprungen. Wenn die Sache in Luleä nicht schiefgegangen wäre, hätte er nie damit aufgehört.»
    « Schiefgegangen ?»
    «Beim Schweden-Cup, er sprang Freestyle und ist bei der Landung völlig verkehrt aufgekommen. Dabei hat er sich den siebten Rückenwirbel gebrochen, hat ein Riesenglück gehabt, dass er nicht im Rollstuhl endete. Danach war Schluss mit dem Springen.»
    «Wie hat er es aufgenommen?»
    «Wie er es
aufgenommen
hat? Was glauben Sie wohl?»
    Verbittert nach Fallschirmunfall?
schrieb Annika.
    «David hat sich ja auch in anderen Bereichen sehr engagiert», sagte sie. «Unter anderem war er Bewährungshelfer und Vertrauensmann …»
    «Ja», sagte Christer Bure, «David wollte mehr leisten als nur Verbrecher fangen. Es gibt wenige Jungs, die es schaffen, diese Balance zu halten.»
    Hier könnten wir einen Ansatzpunkt haben.
    «Lag ihm das sehr am Herzen?», fragte sie leichthin.
    «Klar, sonst hätte er es ja nicht gemacht.»
    «Und diese Betreuungsfunktion hatte er bis zum Schluss inne?» Sie hielt den Atem an.
    «Natürlich», sagte Bure ohne Zögern. «Kurz vor seinem Tod hat er sich noch mit Filip Andersson getroffen.»
    Filip Andersson ? Wer ist das? Müsste ich den kennen?
    «Ach, Filip Andersson», wiederholte Annika und durchforstete fieberhaft ihr Gedächtnis,
Filip Andersson, Filip Andersson … ?
    «David hatte sich als Vertrauensmann angeboten, gleich nachdem das Urteil rechtskräftig wurde. Er war sicher der Einzige, der wirklich glaubte, dass Andersson unschuldig war. Das war typisch für ihn, sich einzumischen und jemanden zu unterstützen, der so verabscheut wurde …»
    Ja richtig, Filip Andersson, der Axtmörder von der Sankt Paulsgatan.
    Und David war sein Vertrauensmann gewesen?
«Hatte er zum Schluss noch andere Schützlinge, wissen Sie das?» «Warum wollen Sie das wissen?»
    «Er war ja auch Vertrauensmann für den Amerikaner in Tidaholm, dem diese Sache passiert ist…»
    «Dieses Schwein», sagte Bure. «Den hat David aufgegeben, als er nach Kumla verlegt wurde, mit dem Typ ging es einfach nicht mehr.»
    Annika notierte.
    Der Amerikaner sitzt in Kumla, danke sehr!
    «Da ist noch eine andere Sache, über die ich nachgedacht habe», sagte sie. «David und Sie haben Ihre Firma zusammen mit einem Mann geführt, der Algot Heinrich Heimer hieß …»
    «Ja …?», sagte Christer Bure, jetzt wachsam. «Wissen Sie etwas über die Umstände seines Todes?»
    Es blieb eine Weile still in der Leitung. «Tot?», fragte Bure. «Ich wusste gar nicht, dass er gestorben ist. Das ist ja traurig. Ist das erst kürzlich passiert?»
Er lügt.
    «Bitte verzeihen Sie», sagte Annika. «Es war nicht meine Absicht, Sie mit einer Todesnachricht zu überraschen. Er wurde am 9. Februar letzten Jahres erschossen, auf einem Parkplatz in Norrköping.»
    «Davon weiß ich nichts.»
    Er war jetzt sehr kurz angebunden; Annika sah ein, dass ihr nur noch wenig Zeit blieb, bis Christer Bure die Geduld mit ihr verlieren würde.
    «Ich habe die Voruntersuchungsberichte zu den Vorwürfen gegen David wegen Misshandlung gelesen», beeilte sie sich zu sagen. «Sie wissen, die Geschichten mit den jungen Männern vor zwanzig Jahren. Sie waren ja dabei.»
    Wieder wurde es still in der Leitung, Annika hörte, wie es rauschte und knisterte.
    «Hallo?»
    «Was zum Teufel soll das? Wo haben Sie denn den alten Mist ausgegraben?»
    Annika schluckte und umklammerte die Telefonschnur.
    «Was halten Sie von der ganzen Sache?»
    «Das war reine Dreckschleuderei, pure Verleumdung von diesem Gesocks. David wurde vollkommen rehabilitiert, die Klage wurde abgewiesen.»
    Er weiß ganz genau, was passiert ist.
    «Hat sich so etwas später noch einmal angedeutet?»
    «Was? Dass die Leute Scheiße geredet haben? Jeden Tag.»
    «Nein, ich meine, dass David zur Gewalttätigkeit neigte.»
    «Hören Sie, dieses Gespräch nimmt langsam eine Form an, die mir nicht besonders gefällt. Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?»
    «Ich finde, es gibt da ein paar seltsame Umstände …»
    «Hören Sie, wenn Sie vorhaben, irgendeinen Mist über David zu schreiben, dann ohne

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