Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
I-Massen-Generators sind durch den Gravitationsschwall leicht aus dem Takt geraten, aber nichts, was wir nicht wieder auf die Reihe bekämen. Meine Leute arbeiten daran.«
    »Wann wären Sie in der Lage, mit dem Cutter wieder Einsätze zu fliegen?«
    »Jederzeit, Sir. Soll ich meiner Crew befehlen, den Countdown zu beginnen?«
    »Warten Sie noch. Ich sondiere im Moment meine Optionen.« Braedon ließ den Blick über die versammelten Abteilungsleiter und Wissenschaftler schweifen. »Und was ist mit dem Rest von Ihnen?«
    Die Berichterstattung wurde reihum fortgesetzt. Das Bild, das sich daraus zusammensetzte, war das eines Schiffs und einer Besatzung, die zwar geschlagen, aber nicht besiegt worden war. Die Reparaturen waren längst angelaufen, aber es war trotzdem noch eine solche Menge Arbeit zu tun, dass man schier verzagen konnte.
    Als der letzte Statusbericht beendet war, ließen ein paar Wissenschaftler Anzeichen von Nervosität erkennen. Braedon deutete die Zeichen richtig und schlug vor, dass sie zum eigentlichen Thema der Sitzung kamen. »Deinen Bericht, bitte, PROM.«
    Der Holoschirm in der Offiziersmesse erhellte sich und zeigte die Schwärze des Raums und eine Zusammenballung von Sternen. Die Abbildung war ganz normal und ließ keine relativistische Verzerrung erkennen – was bedeutete, dass PROM sie durch eine Bearbeitungsroutine hatte laufen lassen, weil die Procyon’s Promise sich nämlich noch immer mit über 0,9 c in der allgemeinen Richtung der Grelsho-Sonne bewegte.
    »Meine erste Maßnahme, nachdem Ingenieur Gomez die Datenübertragungsfähigkeit wiederhergestellt hatte, bestand darin, alle noch funktionierenden Sensoren eine vollständige Hemisphärenabtastung durchführen zu lassen. Dies ist die Ansicht bei siebenundachtzig Komma sechzehn Grad Steuerbord unseres aktuellen Geschwindigkeitsvektors. Sie haben einen Blick auf die Szene, wie sie im Spektrum des sichtbaren Lichts bei relativer Bewegungslosigkeit erscheinen würde. Wie Sie sehen, gibt es auf den sichtbaren Wellenlängen keine Besonderheiten in diesem spezifischen Abschnitt des Himmels. Und nun betrachten Sie sich dieselbe Ansicht auf den Frequenzen der kosmischen Strahlung!«
    Auf dem Bildschirm trübten die Sterne sich ein und wurden bunt. Andere Lichtpunkte loderten an ihrer Stelle auf. Ein paar waren klar definiert, andere diffuse Strahlungswolken. Die Szene erinnerte Chryse an einen besonders hellen und dichten Sternencluster. PROM fuhr fort: »Was Sie hier sehen, sind zweitausendsechshundert separate Quellen energiereicher Strahlung, von denen jede das charakteristische Muster einer Sternenschiffsignatur trägt.«
    »Wie weit sind sie entfernt, PROM?«, fragte Gelehrter Price.
    »Die nächste Signatur ist ungefähr zwanzig Lichtjahre entfernt; die weiteste das doppelte.«
    »Irgendeine Idee, wo diese Hyperspuren entstehen?«
    »Ein paar Sternsysteme liegen in der Nähe der scheinbaren Bewegungsrichtung, aber keine schneidet sie. Der Ursprung könnte ein beliebiger von einem halben Dutzend Sterne sein.«
    »Wären wir eventuell in der Lage, ihren Weg entlang der Linie zurückzuverfolgen?«
    »Unter der Voraussetzung, dass wir alle paar Lichtjahre in den Normalraum zurückfallen und Peilungen vornehmen; aber im Prinzip könnten wir die Quellen zurückverfolgen.«
    Braedon wandte sich an Chefingenieur Reickert. »Wie sieht’s aus, Hans? Würde der Antrieb die Strapaze so vieler Ausbrüche überstehen?«
    »Kein Problem, wenn wir das System richtig kalibrieren, Sir.«
    Javral Pere beugte sich mit einem mürrischen Ausdruck im Gesicht vor.
    »Kommodore Braedon, Sie wollen dieses Schiff doch nicht ernsthaft auf eine solche Fahrt ins Blaue schicken!«
    »Ich glaube nicht, dass es eine Fahrt ins Blaue wäre, Bürger Pere.«
    »Aber welchen Zweck sollte sie haben?«
    »Offensichtlich den, die dafür Verantwortlichen zu finden!«, sagte Braedon und wies auf die Konstellation der diffusen Strahlungswolken in den Tiefen des Holoschirms.
    »Es tut mir Leid, Sir, aber ich muss gegen einen solchen Plan energisch protestieren. Meine Regierung hat sich einverstanden erklärt, bei der Suche nach den Schöpfern zu helfen, aber nicht, einem Phantom nachzujagen. Wir haben die Verpflichtung, an unserer Suche festzuhalten, bis Das Versprechen erfüllt wurde …«
    Peres Protest wurde plötzlich durch das Gelächter einer Frau unterbrochen. Die Urheberin war – Chryse Haller.
    Er drehte sich mit finsterem Blick zu ihr um. »Habe ich vielleicht etwas

Weitere Kostenlose Bücher