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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Komisches gesagt?«
    »Ich glaube mich zu erinnern, dass Sie nicht immer ein so leidenschaftlicher Unterstützer Des Versprechens waren, Javral.«
    Pere lief bei der Anspielung auf seinen Part beim Überfall auf Moose Hill rot an. Dennoch wollte er nicht klein beigeben. »Es gibt keinen Widerspruch in meiner Position – nicht den geringsten. Die Gemeinschaft stimmte dieser Expedition unter der Voraussetzung zu, dass wir nur mit Rassen Kontakt aufnehmen, die nicht im Besitz eines Sternenantriebs sind. Offensichtlich aus dem Grund, weil wir bei einem unfreundlichen Empfang durch eine solche Rasse ihr System sofort verlassen könnten, und zwar in der Gewissheit, dass sie nicht zu folgen vermögen.
    Wer auch immer diese Signatur hinterlassen hat, besitzt Sternenschiffe. Wenn wir in der Lage sind, ihrer Hyperspur zu folgen, sind sie ohne Zweifel umgekehrt auch dazu imstande! Offen gesagt, die Möglichkeit, dass so etwas geschehen würde, war der Grund für die ursprüngliche Ablehnung dieser Expedition durch meine Regierung. Die Entscheidung, mit einer FTL-fähigen Rasse in Kontakt zu treten, tangiert die Sicherheit der ganzen Menschheit. Über diese Frage muss von den Behörden zu Hause entschieden werden und nicht hier in dieser Kantine.«
     
    Terra Braedon saß inmitten eines Gewirrs aus elektrischen Leitungen und Glasfaserkabeln und schaute angestrengt auf den Monitor einer Maschine, deren entfernter Vorfahr ein Oszilloskop gewesen war. Gleichzeitig stocherte sie vorsichtig mit einem Phasenprüfer auf einem farbcodierten Kabel herum. Die komplexe Wellenform auf dem Bildschirm blieb unverändert – kein gutes Zeichen.
    »Tut sich was?«, fragte sie.
    »Nichts«, erwiderte PROM. »Die Überlastung muss weiter oben sein.«
    »Ich wüsste nicht, wie das möglich sein soll.« Terra wandte den Blick von den Wellen auf dem Bildschirm ab und ließ ihn über den Edelstahlbunker vor sich schweifen. Der vier Meter durchmessende Zylinder ragte vom Boden bis zur Decke empor und war unversehrt bis auf das gezackte Loch, das in die Wölbung gefräst worden war. Die Ansammlung von Speicherkristallen, die PROMs Hauptprozessoren aufnahmen, lag hinter der Zylinderwand frei. »Ich habe die Kontinuität zwischen den Knotenpunkten Tau Sechzehn und Zeta Neun vor weniger als einer Stunde überprüft.«
    »Trotzdem muss einer dort sein. Ich bin auf jedem Deck achtern von Gamma völlig blind.«
    »In Ordnung, ich werde es noch einmal überprüfen.«
    »Hallo.«
    Terra wirbelte beim Klang der neuen Stimme herum. Sie sah Aeneas Spatz über sich stehen. »Auch Hallo. Wie ich sehe, hat man Sie ebenfalls zum Kabelaffen degradiert.«
    Er hatte einen Spannungsprüfer, der mit ihrem Instrument identisch war, in der Hand und sagte grinsend: »Sie meinen dieses Ding da? Ich saß gerade in der Messe und schlürfte eine Tasse Kaffee, als Chief Hanada reinkam und sagte: ›Ich brauche drei Freiwillige – Sie, Sie und Sie!‹ Ich war der Dritte.«
    »Sind Sie auf dem Weg hierher auch an der Offiziersmesse vorbeigekommen?«
    Spatz nickte.
    »Wie läuft die Konferenz?«
    »Sie stritten sich, als ich vorbeikam. Jedenfalls war das meine Interpretation des lauten Grummelns, das durch die schalldichten Türen drang.«
    »Wie lange ist das inzwischen her?«
    Spatz warf einen Blick auf das Chronometer am Schott. »Sechs Stunden, fast schon sieben.«
    Terras Antwort war ein leises Pfeifen. »Ich frage mich, wieso das so lange dauert.«
    »Gute Frage. Wie lange dauert es, um zu dem Schluss zu kommen, dass Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist?«
    »Ich verstehe nicht ganz?«
    »Alte irdische Redewendung«, erklärte er. »In diesem konkreten Fall bedeutet es ›zu wissen, wenn es Zeit ist, den Schwanz einzuziehen und die Flatter zu machen‹.«
    »Flatter machen?«
    »Wie ein Vögelchen. Sie haben PROMs Daten noch nicht gesehen, stimmt’s? Mein Chef hatte mir eine Nachtschicht aufgebrummt, die ich mit Korrelationen und Analysen verbrachte. Anhand meiner Ergebnisse kann ich die sichere Prognose stellen, dass ich nächstes Jahr um diese Zeit am Strand von Waikiki in der Sonne brutzeln werde.«
    Terra runzelte die Stirn. Irgendwie fühlte sie sich durch Spatz’ neckischen Ton provoziert. Wie alle anderen hatte auch sie schon die Gerüchte über die Sternenschiffsignaturen gehört. Bisher war der Zugang zu den Daten jedoch auf ihren Vater, ein paar Offiziere und leitende Wissenschaftler wie Horace Price und Colin Williams beschränkt gewesen.
    »Niemand macht

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