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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Sichtkuppel ausübte, hatten die Konstrukteure der Promise die Kuppel auf einen Ankerring gesetzt. Die Ringbaugruppe bestand aus einer starken Silikondichtung, um die Kontaktfläche gegen Luftverlust abzudichten und die Belastung gleichmäßig auf das Glas zu verteilen.
    Als die Sternenantriebs-Subverbindungen versagten und die künstliche Gravitation sich umpolte, war die Kuppel mit einem Mehrfachen der normalen Kraft nach oben gedrückt worden. Diese zusätzliche Beanspruchung war schließlich zu viel für die Kuppeldichtung gewesen. Die Silikonmasse war gerissen, und die Luft auf der Brücke war schlagartig in den interstellaren Raum entwichen.
    Es hatte zwei Tage gedauert, um die Kuppel wieder abzudichten und die Brücke mit Druck zu beaufschlagen. Zusätzlich zur Reparatur der Kuppeldichtung hatte die Arbeitsmannschaft alles getan, was in ihren bescheidenen Kräften stand, um einen solchen Defekt für die Zukunft nach Möglichkeit auszuschließen. Infolgedessen hatte Braedon die Anweisung erteilt, dass das gesamte Personal künftig leichte Notfall-Raumanzüge anlegen sollte, bevor man sich auf der Brücke meldete. Eine Helmpflicht bestand nicht, solange der Helm griffbereit war. Nur beim Wechsel in und aus dem Hyperraum musste jedes Besatzungsmitglied dafür sorgen, dass es einen Zustand autonomer Druckintegrität aufrechterhielt.
    »Leutnant MacIntire meldet, dass er startbereit sei, Robert.«
    PROMs Stimme hallte in Braedons Ohren und riss ihn aus seinen Träumereien. »Bring ihn auf den Bildschirm.«
    Braedons Monitor erhellte sich und zeigte den Piloten des FTL- Cutters . Sein Gesicht war unter einem Raumanzugshelm verborgen, der die roten und grünen Lampen der Instrumentenbeleuchtung reflektierte. Braedon wusste, dass er ein ähnliches Bild für MacIntire abgab.
    »Statusmeldung, Leutnant.«
    »Alle Checklisten abgehakt, Kommodore. Brennstoffpegel ist hundertzehn Prozent. Unsere Speisekammer platzt aus allen Nähten, das Kraftwerk ist durch die Bank grün. Wir sind so bereit, wie wir nur sein können.«
    »Wiederholen Sie Ihre Anweisungen.«
    »Jawohl, Sir. Wir sollen zu Schutzstätte zurückkehren und die Flotte über PROMs Entdeckung und die Notwendigkeit informieren, die Golden Hind an der Grelsho-Sonne abzulösen. Vizekommodore Tarns soll in den nächsten hundertzwanzig Tagen keine Maßnahmen bezüglich der FTL-Hyperspuren ergreifen. Wenn Sie bis zum Ablauf dieser Frist nicht nach Schutzstätte zurückgekehrt sind, soll er nach eigenem Ermessen handeln.«
    »Haben Sie Ihren Flugschreiber noch einmal überprüft?«, fragte Braedon. In den zwei Wochen seit dem Unfall hatte die Procyon’s Promise ihren Kurs durch den Raum geändert und sich auf die Ansammlung der Hyperspuren ausgerichtet. Der Cutter würde deshalb eine Kursänderung um neunzig Grad durchführen müssen, um Schutzstätte anzuvisieren, und damit die Flugrichtung des Sternenschiffs zum Zeitpunkt der Explosion praktisch umkehren. Die Mission würde seine Brennstoffreserven stark strapazieren und schon beim kleinsten Astrogationsfehler würde er zwischen den Sternen stranden.
    »Jawohl, Sir. Wir sind startbereit.«
    »Sehr gut, Leutnant. Standby. PROM, öffne bitte die Hangartore.«
    »Die Hangartore öffnen sich, Robert.«
    Die Ansicht auf dem Computermonitor wechselte zu einer Kameraperspektive hoch über den Toren der Hangarbucht und fokussierte sich auf den Cutter , als die großen Metall-Blütenblätter sich zurückzogen.
    »Tore offen. Startbereit.«
    »Haben Sie gehört, Mac? Sie können starten.«
    »Starte jetzt, Sir.«
    Der plumpe Cutter , der im Licht der in der Hangarbucht montierten Scheinwerfer funkelte, erhob sich vom Hangardeck. Braedon sah, wie das kleine Schiff in einer engen Kurve abflog und sich vor das Sternenschiff setzte. Braedon wendete den Blick vom Bildschirm zum schwarzen Himmel jenseits der Sichtkuppel. Der Cutter war aber schon zu weit entfernt.
    »PROM, bring mich auf die allgemeine Schaltung und sorge dafür, dass der Cutter mich empfängt.«
    »Verbindung hergestellt, Robert.«
    »An alle!« Braedon hielt für einen Moment inne, während seine verstärkte Stimme durch die Gänge des Schiffs hallte. »Wir haben diese Suche begonnen, ohne genau zu wissen, was uns erwartet. Womit wir aber bestimmt nicht gerechnet hatten – und das wissen Sie alle -, war die Entdeckung der Existenz anderer Sternenfahrer. Es ist nun die Vermutung geäußert worden, dass wir durch Zufall auf die Ursprungszivilisation der

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