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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Osten der Stadt streifen.«
    Price strich sich über das weiße Haar. »Ob die Schöpfer vielleicht Pflanzenfresser sind?«
    »Nein. Das grundlegende Konzept des Bevölkerungszentrums ähnelt zu sehr einer menschlichen Stadt. Das ist ein Indiz für Wesen, die Allesfresser sind. Die paar Pflanzen fressenden Rassen, die wir kennen, neigen zum Nomadentum.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Braedon.
    »Ich glaube, dass die Stadt aufgegeben wurde, Robert.«
     
    »Natürlich! Das erklärt auch die Sternenschiffsignaturen!«, murmelte Aeneas Spatz vor sich hin, nachdem er die von den umkreisenden Scouts übermittelten Bilder studiert hatte.
    Colin Williams hörte die Bemerkung seines Assistenten und bedachte ihn mit einem verärgerten Blick. Der Chefwissenschaftler hatte dunkle Ringe um die Augen – was darauf zurückzuführen war, dass er die letzten beiden Schlafperioden fast nur auf einen Computermonitor gestarrt hatte. »Wovon zum Teufel sprechen Sie überhaupt?«
    »Offensichtlich haben die Schöpfer eingepackt und das System verlassen. Dadurch sind auch die Hypersignaturen zustande gekommen.«
    »Ein Wissenschaftler sollte sprunghafte Schlussfolgerungen grundsätzlich vermeiden, Doktor Spatz.«
    »Quatsch …«, maulte Spatz, bis er sich bewusst wurde, mit wem er sprach. »Äh, ich will damit sagen, Sir, dass alles passt! Sehen Sie es denn nicht? Sie sind ausgewandert. Eine ihrer Sonden ist schließlich zu ihnen zurückgekommen, und sie beschlossen, zu grüneren Weiden zu ziehen. Teufel, was hatten wir für ein Glück, über diese Flugpiste zu stolpern! Wenn man bedenkt, wie viele Schiffe erforderlich waren, um die komplette Spezies zu verlegen, muss dieser ganze Raumsektor von den Signaturen der Schöpfer -Sternenschiffe quasi schraffiert sein.«
    Williams runzelte die Stirn und ließ sich die Ausführungen des jüngeren Manns durch den Kopf gehen. »Eine interessante Theorie, Doktor Spatz. Bis Sie sie aber mit ein paar handfesten Beweisen untermauern, bleibt sie trotzdem nur eine Theorie.«
    »Wir haben die Hyperspuren! Welche Beweise brauchen Sie denn noch?«
    »Wie Sie selbst sagten, würde die Wanderung einer ganzen Spezies Millionen von Sternenschiffen erfordern. Sicherlich haben sie sie nicht aus dem harten Vakuum geschnitzt. Wo sind also die Bergwerke, aus denen sie das Metall holten? Wo sind die Schiffswerften, wo sie ihre Flotte bauten? Wo sind die Raumhäfen, von denen sie zu ihrer Wanderung aufbrachen?«
    »Dafür werde ich auch noch eine Erklärung finden«, sagte Spatz ungerührt und wandte sich wieder dem Computer zu. Nach kurzer Überlegung gab er Suchparameter für PROM ein.
     
    Wenn die Kartierung der Schöpfer -Welt für Colin Williams schon schwierig war, dann umso mehr für die Besatzungen der Scoutboote. Drei Boote waren nicht genug für alles, was getan werden musste. Die Piloten, Kopiloten und Bediener der elektronischen Ausrüstung taten ihr Bestes und verbrachten oft achtzehn Stunden ununterbrochen an die Sitze geschnallt. Die Mahlzeiten bestanden in der Regel aus kaltem Hefekonzentrat und ein paar Tage altem Kaffee; geschlafen wurde im Wechsel, und Duschen war reine Utopie. Die anfängliche Begeisterung, eine außerirdische Welt zu erforschen, war schnell einer zähen Entschlossenheit gewichen, den Job zügig zu erledigen.
    Als der zweite Planet zu Braedons Zufriedenheit kartiert worden war, erteilte er der Göttlicher Wind und der Caroline den Auftrag, die restlichen Planeten im System nach Spuren der Schöpfer -Zivilisation zu untersuchen. Wegen der Abwesenheit von zwei Dritteln der Scouts der Expedition war er schließlich damit einverstanden, dass die Procyon’s Promise die Schöpfer -Welt selbst beobachtete und befahl PROM, das Sternenschiff in einer fünfhundert Kilometer hohen Äquatorialbahn zu postieren. Zwölf Stunden später beorderte er die Sirenengesang zum Schiff zurück.
    »Was gibt’s?«, fragte Terra.
    »Eine kleine Änderung. Wir werden eure Sensoren wieder abmontieren.«
    »Beim Versprechen , wieso das denn?«
    »Ich werde es dir erklären, wenn du an Bord kommst. Warte nun die Koordinaten ab.«
    Vier Stunden später stiegen Terra, Jim Davidson und die drei Sensorentechniker der Sirenengesang müde die Leiter vom Dockgestell zum Hangardeck hinunter. Chryse Haller wartete an der Luftschleuse auf sie, die zum technischen Bereich führte.
    »Was geht hier vor?«, fragte Terra. »Was ist denn so wichtig, dass wir acht Stunden früher als geplant zurückgerufen

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