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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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den Ausführungen Eisenlohrs gegenüber verhalten. Als aber der Doktor einen eigenen Plan zu entwickeln begann, in dem viele jener Ideen enthalten waren, die vierundzwanzig Stunden früher Mr. Percy Hartford an demselben Tisch vorgetragen hatte, begann James Kelly Feuer zu fangen.
    Der Gedanke, andere amerikanische Bankengruppen hinzuzuziehen, zu denen Eisenlohr nach seinen eigenen Äußerungen ziemlich enge Beziehungen zu haben schien, war Kelly im höchsten Grade unsympathisch.
    »Ich denke, wir brauchen alle diese Leute nicht«, widersprach er den Vorschlägen Eisenlohrs. »Wir werden das besser allein machen.« Und nun entwickelte er, von Spranger unterstützt, seinen eigenen Plan, dessen Vorzügen sich Eisenlohr nicht verschließen konnte.
    Hin und her flogen Rede und Gegenrede, wobei Professor Braun und Dr. Holthoff stumme Zuhörer blieben. Noch kühner als Percy Hartford jonglierte James Kelly mit Millionen, so daß Professor Braun es kopfschüttelnd aufgab, seinen Ausführungen zu folgen. Im Handumdrehen stellte der Amerikaner einen Finanzierungsplan und ein Arbeitsprogramm auf, die auch schärfster Kritik standhielten.
    William Spranger, der die Gepflogenheiten seines Partners kannte, zog einen Schreibblock aus der Tasche und schob ihn ihm hin. In wenigen Minuten bedeckten sich die Seiten unter der Hand Kellys mit Namen amerikanischer Emissionshäuser und mit Zahlen. Beträge von Aktien und Vorzugsaktien wurden notiert. Schon zauberte der Bleistift in Kellys Hand auch das Direktorium und einen Verwaltungsrat für die künftige Gesellschaft auf das Papier. Dann lehnte sich Kelly in seinen Sessel zurück.
    »Ich denke, so werden wir’s machen, meine Herren«, erklärte er. »Morgen sehe ich mir noch Ihre anderen Versuchsfelder an. Dann machen wir hier einen Vorvertrag. In der kommenden Woche können wir in New York gründen.«
    Eisenlohr hatte die Aufzeichnungen Kellys aufgenommen und las sie noch einmal durch.
    »Einverstanden, Mister Kelly«, sagte er, während er sie wieder hinlegte. »Nur eine Kleinigkeit noch: Ich dachte daran, auch Professor Hartford aus Schenektady mit in den Verwaltungsrat zu nehmen. Er hat auf einem ähnlichen Gebiet gearbeitet wie wir und könnte uns in mancher Beziehung nützlich sein.«
    »Hartford? … Schenektady? Meinetwegen, Herr Doktor, wenn Sie besonderen Wert darauf legen.«
    Kelly notierte den Namen auf einem der Blätter, als es kräftig an der Tür pochte. Im nächsten Augenblick wurde sie aufgerissen; einigermaßen außer Atem und ersichtlich aufgeregt kam das alte Faktotum herein.
    »Was wollen Sie, Michelmann?« Eisenlohr warf ihm einen unwilligen Blick zu.
    »Wir haben ihn, Herr Doktor!«
    »Wen haben Sie, Michelmann?«
    »Den Schwindler, Herr Doktor! Den falschen Professor Hartford. Direkt in die Hände ist mir der Gauner gelaufen.«
    »Den falschen Professor Hartford? Ist doch kaum möglich, Michelmann«, sagte Eisenlohr zweifelnd.
    »Doch, Herr Doktor! Er ist’s. Auf dem Alten Markt in Ihlefeld habe ich ihn erwischt.«
    »Kann ich mir nicht denken. Er wird sich schwer hüten, wieder nach Ihlefeld zu gehen«, meinte Eisenlohr immer noch ungläubig; aber William Spranger widersprach ihm:
    »Warum sollte es nicht möglich sein? Wo haben Sie den Burschen?«
    »Unten im Wagen auf dem Hof, Mister Spranger.«
    »Hoffentlich ist der famose Kollege nicht schon wieder weggelaufen!« brummte Professor Braun dazwischen.
    »Kann er nicht. Dafür ist gesorgt«, sagte Michelmann und zog ein verschmitztes Gesicht.
    »Also gehen wir mal runter und sehen uns den Kerl an«, entschied Kelly und stand auf. Die übrigen folgten seinem Beispiel und eilten über die große Treppe nach unten. Lärm schlug ihnen entgegen, als sie die Tür zum Burghof öffneten.
    Stimmengewirr … in gebrochenem Deutsch ein empörter Protest gegen Freiheitsberaubung … Frechheit, Unverschämtheit!
    Andere Rufe dazwischen, die beruhigend wirken sollten und nur noch mehr Öl ins Feuer gossen.
    Als erster eilte Eisenlohr auf den Wagen zu, aus dem der Krach kam. Er wollte die Tür aufreißen, als sie schon von selbst aufsprang. Von einem kräftigen Faustschlag getroffen flog ein Mensch, in dem Eisenlohr einen seiner Waldarbeiter erkannte, heraus und rollte ihm vor die Füße. Im nächsten Augenblick tauchte der Kopf von James Hartford in der Türöffnung auf. Mit einem kräftigen Stoß warf er einen zweiten Mann, der ihn zurückhalten wollte, zur Seite und sprang aus dem Wagen ins Freie.
    »Verdammt!« rief

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