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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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er wütend. Dann sah er William Spranger und ging auf ihn zu, fragte, immer noch entrüstet: »Bin ich hier in ein Irrenhaus geraten, Mister Spranger?«
    Es bedurfte etlicher Minuten, bis Spranger den Aufgebrachten einigermaßen beruhigen und über die Verwechslung aufklären konnte, deren Opfer er geworden war. Und als der amerikanische Professor endlich begriff, was eigentlich geschehen war, daß sein verflossener Laborant hier an seiner Statt aufgetreten war und Leute wie Dr. Eisenlohr und Professor Braun tagelang hinters Licht geführt hatte, da stellte er sich hin und lachte, daß es von den Burgwänden zurück laut über den weiten Hof hallte. Ein befreiendes Lachen war es, aller Ärger und Verdruß, der eben noch aus James Hartfords Mienen sprach, löste sich in diesem Gelächter auf.
    *

Am nächsten Morgen war Professor Hartford nicht von den Karbidöfen fortzubringen. Den ganzen Vormittag steckte er mit Dr. Holthoff im Keller und ließ sich alles bis ins kleinste erklären, während Eisenlohr sowie Kelly und Spranger in der strahlenden Septembersonne über die Versuchsfelder wanderten.
    Am Nachmittag schlossen sie einen Vorvertrag.
    Acht Tage später gründete die Firma Kelly and Company in New York die »American Radiating Powder Company«. Im Laufe von vierundzwanzig Stunden war das Aktienkapital der neuen Gesellschaft zweimal überzeichnet. Professor James Hartford hatte sich bereit erklärt, in ihren Verwaltungsrat einzutreten.
    *

Am Waldhang stand Eisenlohr und sah zu, wie sich unter den Händen geschickter Werkleute ein schimmernder Bau in Glas und Eisen über den Teich zu wölben begann. Tief hing die Sonne bereits im Westen, als er sich fortwandte, um zur Burg zurückzukehren.
    In voller Kraft noch fielen ihre Strahlen zur gleichen Stunde auf die schäumenden stürzenden Fluten des Niagara. Sie brachen sich in den strömenden Wirbeln und beleuchteten auch die mächtigen Betonfundamente des ersten Werkes der Radiating Powder Company, das dort zwischen den Uferfelsen aus dem Boden wuchs.
    In Hadlow am rechten Ufer des Lorenzstromes gegenüber der Stadt Quebeck betrat ungefähr zur gleichen Zeit Monsieur François den Parlour-Room einer bescheidenen Cottage und sagte:
    »Eine bedauerliche Neuigkeit, Monsieur Bigot: Vor einer Stunde habe ich am Hafen Monsieur Hartford gesehen.«
    »Wir gehen nach Montreal, François«, entschied sich Bigot eine Minute später.
    »Ich möchte es Monsieur auch empfehlen«, sagte François.
    »Für uns drei wäre Quebeck zu klein.«
ENDE

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