Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2
seufzte leise. »Ich teile Ihre Meinung, Lady Mendoza. Sav Rid Olanek ist wahnsinnig. Das Muster, das er ausstrahlt, ist mir bekannt; es entspricht dem von Personen, die Drogenmissbrauch betrieben haben. Eine Bellaquesa-Sucht zum Beispiel kann dieses Muster auslösen.«
»Besteht die Möglichkeit einer Heilung?« In der Stimme der Frau schwang Hoffnung mit. Verwundert sah Taam Olanek sie an.
Die Heilerin zögerte. »Nun … meine Fähigkeiten würde dies übersteigen.«
»Gäbe es denn andere Leute, die ihn heilen könnten, Lina?«, beharrte sie, und Taams Erstaunen wuchs.
»Vielleicht auf Liad. Aber es wäre ein langer, beschwerlicher Weg, dessen bin ich mir sicher.« Sie seufzte abermals. »Wenn Plemia es wünscht, kann ich geeignete Personen nennen und die ersten Kontakte knüpfen.«
»Sie sind sehr großzügig, Heilerin. Ich danke Ihnen.«
»Diese Liste werden Sie brauchen, Sir«, wandte sich Lady Mendoza an Taam. »Denn meine zweite Forderung lautet, dass Sav Rid Olanek sich einer Heilung unterzieht.«
»Thodelm«, entgegnete er würdevoll. »Diese Forderung ist überflüssig. Dem Jungen wird jede erdenkliche Hilfe zuteil.«
Sie beugte den Kopf. »Verzeihen Sie, Sir. Es sollte keine Beleidigung sein.«
»So hatte ich Ihre Bemerkung auch nicht aufgefasst, Thodelm. Darf ich erfahren, was Plemia noch tun muss, um seine Schulden zu begleichen?«
»An dieser Stelle sollte erwähnt werden«, warf yos’Galan ein, ehe Priscilla weitersprechen konnte, »dass mehrere Anschläge auf Lady Mendozas Leben stattfanden – was gleichbedeutend ist mit Attentaten auf ihr gesamtes Haus. Der erste Mordversuch wurde von Sav Rid Olanek angeordnet, der Dagmar Collier zu dieser Tat anstiftete. Die zweite und dritte Attacke gehen ebenfalls auf sein Konto, weil er nicht in der Lage war, die Schandtaten eines seiner Crewmitglieder zu verhindern.«
»Da gibt es auch noch ein paar Dinge praktischer Natur«, ergänzte Mr. dea’Gauss. »Nicht ausgezahlte Heuer, Vertragsgebühr, Auslagen für Kleidung, Gefahrenzulage, eine Entschädigung für all die Mühsalen, die Lady Mendoza auf der Daxflan erleiden musste, verloren gegangene Familienerbstücke …«
»Korval«, fiel yos’Galan ihm ins Wort, »wird für diese Erbstücke angemessenen Ersatz leisten, Sir. Denn alles deutet daraufhin, dass sie zerstört wurden, nachdem Captain yos’Galan gewisse Drohungen ausstieß.«
Mr. dea’Gauss machte sich eine Notiz. »Nun gut. Die Summe, die Plemia Lady Mendoza schuldet – vorausgesetzt, es ergeben sich nicht noch weitere Posten –, beläuft sich auf zwei Cantra.«
Plemia neigte sein Haupt. Es wunderte ihn, dass die Frau einen so niedrigen Lohn bezogen und offenbar so wenig an persönlicher Habe besessen hatte. »Plemia ist damit einverstanden, für die aufgeführten Dinge eine Entschädigung von zwei Cantra zu leisten.«
»Lady Mendoza«, ergriff Shan yos’Galan wieder das Wort, »hat es abgelehnt, ein Anrecht auf Händler Olaneks Leben zu fordern, als Entschädigung dafür, dass er versuchte, ihr das Leben zu nehmen. Laut Ratsbeschluss der Clans beläuft sich der Preis für das Leben eines Piloten Erster Klasse auf dreihundert Cantra. Man darf nicht vergessen, dass Lady Mendoza gegenwärtig ihre gesamte Familie und obendrein ihren Clan verkörpert. Und es ist davon auszugehen, dass jemand in ihrer Position den Wunsch hegt, eine solide Basis für ihr Haus zu schaffen. Ich denke, drei Kinder wären eine vernünftige Voraussetzung für die Gründung einer neuen Linie. Und man kann davon ausgehen, dass sie ihr Talent, das sie befähigt, eine Pilotin zu sein, an ihre Nachkommen vererbt. Das wären zusätzlich neunhundert Cantra für die Kinder, die noch geboren werden.«
Zwölfhundert Cantra.
»Ein fairer Betrag«, murmelte Plemia, obwohl sich in seinem Magen ein mulmiges Gefühl ausbreitete. »Uns ist daran gelegen, einen zufrieden stellenden Ausgleich zu erzielen. Mit Lady Mendozas Einverständnis möchte ich jedoch einen Alternativplan vorschlagen. Plemia zahlt eine Summe von fünfzehnhundert Cantra, verteilt über vier Standardjahre; das Geld wird von den erwirtschafteten Profiten der Daxflan … .«
»Nein!«, schnitt sie ihm brüsk das Wort ab. »Ich will kein Geld von der Daxflan.«
Müde blickte er sie an. »Lady, ich versichere Ihnen, nicht alle Geschäfte, die die Daxflan tätigt, sind illegal. Plemia garantiert Ihnen die Auszahlung von dreihundertfünfundsiebzig Cantra pro Standardjahr, selbst wenn es der Daxflan nicht
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