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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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zermarterte, um eine Lösung für das Problem zu finden, und schließlich auf den glücklichen Einfall kam, sich eine Lebensgefährtin zu suchen. Er kommt aus einer guten Familie, hat ein sicheres Auftreten, ein angenehmes Gesicht, ist eine elegante Erscheinung – kurz und gut, er stellt in jeder Hinsicht etwas dar. Es versteht sich wohl von selbst, dass jemand aus dem Hause Plemia wählerisch sein darf, wenn er Ausschau nach einer Partnerin hält.«
    Priscilla lächelte. »Und deshalb hielt er um Ihre Schwester an.«
    Der Captain grinste. »Nun ja, eigentlich hätte sich niemand darüber wundern dürfen, wissen Sie. Nova ist volljährig; sie darf sich ihren Ehemann oder Lebensgefährten selbst auswählen. Sie kommt aus einer guten Familie, hat ein sicheres Auftreten, ein hübsches Gesicht, ist eine elegante Erscheinung – und verfügt zufällig über ein nicht unbeträchtliches Vermögen. Es gab gar keinen Grund, weshalb den beiden nicht ein Happyend hätte beschieden sein können.«
    Amüsiert gluckste Priscilla in sich hinein. »Aber sie gab ihm einen Korb.«
    »Ja, das tat sie. Und sie blies ihm obendrein gehörig den Marsch. Aber Nova wurde aufs Heftigste provoziert. Sav Rid, der arme Tölpel, konnte sich nicht mit einem Nein abfinden und wiederholte unentwegt seinen Antrag. Beim letzten Mal suchte er sie an einem Vormittag auf, um sich ihr abermals anzubieten.« Er seufzte. »Keiner von uns ist mit einem sanften Gemüt gesegnet – die yos’Galans sind samt und sonders Hitzköpfe, und die yos’Pheliums sind noch schlimmer. Jedenfalls platzte Nova endgültig der Kragen, und sie warf den abgeblitzten Freier raus.« Er blickte sie ernst an. »Aber Sie sollten ihr dieses rüde Benehmen nicht verübeln, Priscilla. Meine Schwester hatte sich sehr um Höflichkeit bemüht, doch was zu viel ist, ist zu viel.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie richtig gehandelt hat. Es kann einen wirklich bis zum Äußersten reizen, wenn Leute einfach nicht akzeptieren wollen, was man ihnen sagt.« Ihr Lächeln erlosch. »Doch wenn es jetzt eine … Vendetta gibt, wäre Händler Olaneks Familie am Zug, nicht wahr, Captain? Angenommen, er fühlt sich von Ihrer Schwester Nova beleidigt, dann würde jemand aus seinem Clan versuchen, die Tat zu rächen, nicht wahr?«
    »Ich hätte Sie warnen sollen«, wandte der Captain ein; er griff nach seinem leeren Glas und seufzte. »Diese Geschichte ist sehr lang und verschlungen. Möchten Sie nicht doch noch einen Schluck Wein trinken? Reden macht durstig.«
    »Ich hätte gedacht, Sie seien daran gewöhnt.«
    »Sie verkennen mich, Priscilla; ich kann auch schweigen. Zum Beispiel spreche ich so gut wie nie im Schlaf.« Er ging zur Bar. Sie drehte sich im Sessel um und betrachtete ihn, wie er mit den Flaschen herumhantierte. Sie musterte sein gut sitzendes Hemd, den Gürtel aus feinstem Leder, die exzellent geschneiderte Hose. Der Captain war stets schlicht, aber tadellos gekleidet. Er trug nur Sachen aus erlesenen Stoffen, und ganz offensichtlich ließ er sie bei ausgezeichneten Schneidern anfertigen.
    Er wandte sich wieder ihr zu.
    »Sie erwähnten, Ihr Clan – Korval – sei vergleichsweise jung, und die Angehörigen gelten als Emporkömmlinge.« Sie unterbrach sich. Jede Menge Fragen lagen ihr auf der Zunge, aber sie wusste nicht, wie sie sie möglichst höflich und unaufdringlich formulieren sollte.
    Schmunzelnd reichte er ihr ein Glas. »Ach, wir gelten durchaus als achtbar. Immerhin gingen wir aus der Verbindung zwischen Torvin und Alkia hervor, und die Wurzeln unserer Häuser reichen zurück bis in die Alte Welt. Zwar trägt man uns nach, dass mein Vater so indiskret war und terranisches Blut in den Clan hereinbrachte, aber ich persönlich wüsste nicht, was daran so verwerflich sein soll. Terranisches Blut ist nicht schlechter oder besser als der Lebenssaft anderer Spezies. Puristen mögen die Nase rümpfen, aber es gibt nicht viele Clans, in deren Stammbaum nicht ein, zwei Terraner zu finden sind. Mein Bruder hat mir erzählt, dass die Clutchturtles vereinfachend sämtliche Sippschaften als ›Menschenclans‹ bezeichnen, das reicht ihnen vollauf. Sie behaupten, dass es ohnehin nicht mehr lange dauern wird – wobei sie allerdings ihre eigenen Zeitmaßstäbe zugrunde legen –, bis wir zu einer einzigen Rasse verschmolzen sind. Dann gibt es keine Terraner mehr, keine Liaden, keine Mischlinge.« Er führte sein Glas an die Lippen. »Sind Sie bereit, sich das zweite Kapitel

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