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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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über versuche, Ihnen zu erklären. Ich, Priscilla Mendoza, stelle für Sie eine Gefahr dar. Aber Sie … Sie nehmen alles auf die leichte Schulter und benehmen sich … nun ja, Sie benehmen sich, wie man es von Captain yos’Galan erwarten würde. Da Sie sich offensichtlich darüber im Klaren sind, dass heute ein Anschlag auf Ihr Leben verübt wurde, bitte ich Sie noch einmal: Lassen Sie mich gehen! Je eher ich von hier fort bin, umso besser. Wenn ich mich nicht länger an Bord der Passage befinde, gibt es für gewisse Leute keinen Grund mehr, Sie zu töten …«
    »Nein, warten Sie.« Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Priscilla, bitte, tun Sie mir den Gefallen. Setzen Sie sich hin … hier ist Ihr Wein. Und jetzt erzählen Sie mir in aller Ausführlichkeit, was heute im Hafen vorgefallen ist.«
    Sie setzte sich, nahm das Weinglas und trank einen Schluck; sie bemühte sich, ruhig zu atmen und ihre Gelassenheit wiederzugewinnen. Doch ihr Herz hämmerte wie wild. »Sie wissen selbst, was passiert ist, Captain. Sie waren doch dabei.«
    »Richtig, ich war dabei«, stimmte er zu und nahm wieder auf der Schreibtischkante Platz. »Aber ich bin ein Liaden. Sie sind Terranerin. Nach allem, was Sie sagten, hat es den Anschein, als hätten wir zwei völlig verschiedene Dinge beobachtet. Offenkundig stimmen unsere Sichtweisen nicht überein.« Er beugte sich vor und blickte sie forschend an. »Schildern Sie mir die Situation aus Ihrer Perspektive, Priscilla.«
    Sie stärkte sich mit einem weiteren Schluck und sah ihm offen ins Gesicht. »Heute hat jemand versucht, Sie umzubringen. Jemand richtete ein Transportfahrzeug auf Sie, schaltete den Motor an, verkeilte das Steuerhorn und sprang dann ab. Der Göttin sein Dank, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt in Ihrer Nähe aufhielt und das Schlimmste verhüten konnte.« Sie holte tief Atem. »Ich glaube – obwohl mir die Beweise fehlen –, dass Dagmar Collier hinter diesem Mordversuch steckt. Und ich hege den starken Verdacht, dass sie auf den Befehl von Sav Rid Olanek hin handelte, der Sie aus dem Weg räumen wollte, weil Sie mir auf Ihrem Schiff Zuflucht gewährten. Wenn ich also die Passage verlasse, hat Sav Rid Olanek keinen Grund mehr, Ihnen nach dem Leben zu trachten.«
    »Na so was«, entgegnete er leise, während seine Brauen sich ein wenig zusammenzogen. »Damit meine Sicherheit gewährleistet ist, möchten Sie sich opfern, Priscilla. Vorausgesetzt natürlich, Sie haben mit Ihren Mutmaßungen Recht.«
    »Ich habe Sie in Gefahr gebracht«, beharrte sie. »Und deshalb ist es nur gerecht, wenn ich mich so weit wie möglich von Ihnen entferne, um das Risiko für Sie zu minimieren. Für mich ist das die einzig ehrenhafte Vorgehensweise.«
    »Finden Sie?« Er hob sein Glas, schien sich anders zu besinnen und senkte es wieder. »Ich fürchte, hier tritt eine Konfliktsituation ein. Der Ehrenkodex, dem ich mich aufgrund meiner Erziehung beugen muss, sieht nämlich Folgendes vor: Da ich durch eigene Unachtsamkeit nicht in der Lage war, mich selbst zu schützen, und Sie einspringen mussten, um mein Leben zu retten, stehe ich tief in Ihrer Schuld. Abgesehen von der Tatsache, dass ich billigend Ihren Tod in Kauf nähme, wenn ich Sie von Bord gehen ließe – falls ich Dagmar Colliers Charakter richtig einschätze –, bin ich als Ihr Captain für Ihr Wohlergehen verantwortlich. Ich muss alles in meiner Macht Stehende tun, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten – und das kann ich nur, wenn ich Sie an Bord dieses Schiffes behalte. Sie einfach Ihres Weges ziehen zu lassen – ungeschützt und unvorbereitet –, um meine eigene Haut zu retten, wäre glatter Wahnsinn. Und höchst unehrenhaft. Es ist viel vernünftiger – und entspricht obendrein den Begriffen von Ehre und Pflichterfüllung –, wenn Sie hier bleiben, wo Sie relativ sicher sind, und durch Ihren Arbeitseinsatz Wiedergutmachung leisten, sollten Sie glauben, dass Sie der Passage etwas schulden.« Wieder führte er sein Glas an die Lippen, und dieses Mal kostete er genüßlich von dem Wein. Dann senkte er das Glas und schüttelte den Kopf.
    »Tatsache ist, dass Sie die Spielregeln nicht kennen, Priscilla. Ich gestehe, dass das Spiel in gewissem Maße geändert wurde, indem man Sie und Ms. Collier hineinzog, aber im Grunde sind die Modifikationen nicht relevant. Die wichtigsten Punkte bleiben konstant. Klingt das, was ich sage, verrückt genug, oder soll ich mich in einen Umhang hüllen und irre kichern?«
    »Könnten

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