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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Tischkante und sah ihr zu.
    Sie legte einen Deckel auf die Schüssel, die in Bälde ein Pilzsouffle enthalten würde, nahm dann zwei Becher und reichte ihm einen.
    »In ungefähr fünfundvierzig Minuten ist das Abendessen fertig. Hoffentlich magst du Pilzsouffle, denn das ist das einzige Gericht, das der Container enthält. Wenn du Weintrinker bist, hast du Glück gehabt, denn der zweite Behälter ist voller Weinflaschen.« Sie grinste. »Tut mir leid, dass du den edlen Tropfen aus einem Becher trinken musst – Weingläser gibt es hier nicht.«
    »Das ist schon okay.« Er nippte und zog anerkennend eine Augenbraue in die Höhe.
    »Ich hatte befürchtet, dass der Wein richtig gut schmeckt«, kommentierte Miri trocken.
    »Er ist wirklich ausgezeichnet«, räumte er ein. »Koste mal.«
    Sie nahm einen vorsichtigen Schluck und seufzte. »Du hast recht. Das Problem ist, wenn man einmal mit richtig guten Sachen verwöhnt wurde, will man hinterher gar nichts anderes mehr trinken. Das verdirbt einem die Lust auf Kynak.«
    »Liz erzählte mir, du magst schöne Sachen.«
    »Liz sagte, ich würde mich an schönen Dingen berauschen!«, korrigierte sie ihn gereizt. »Dass ich glaube, alles, was schön ist, müsse auch gut sein. Die alte Leier.« Erbost funkelte sie ihn an.
    Er nippte ungerührt an seinem Wein.
    Nach einer Weile hob und senkte sie die Schultern. »Als ich einmal mit Edger über dich sprach, meinte er, du hättest ein weiches Herz und eine mitfühlende Art. Was sagst du dazu?«
    Sein Gesicht nahm einen schmerzerfüllten Ausdruck an. »Manche Leute mögen mich so einschätzen …«
    »Und? Haben sie recht?« Ihre Stimme hatte einen spöttischen Beiklang.
    Er fand, sie habe gute Gründe, an seiner Warmherzigkeit zu zweifeln.
    »Das müsstest du diese Personen schon selber fragen. Vielleicht erklären sie dir, wie sie zu dieser Einschätzung kommen.«
    »Und an wen genau soll ich mich wenden, damit ich so eine Art Leumundszeugnis von dir kriege?«
    Plötzlich verspürte er den Wunsch, die Namen der Personen laut auszusprechen, von denen er wusste, dass sie ihn liebten. »Edger«, begann er, »Shan, Nova, Anthora …«
    »Alles Verwandte«, kommentierte sie ironisch.
    »Daria …« Nachdem ihm der Name entschlüpft war, hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen. Doch es war zu spät.
    Miri wölbte die Augenbrauen. »Daria? Wer ist das? Deine Lehrerin in der ersten Schulklasse?«
    »Wir waren ein Paar. Wir haben uns geliebt.«
    »Bis sie deinen wahren Charakter erkannte?«
    Er trank einen großen Schluck Wein und starrte in den fast leeren Becher. »Sie starb«, antwortete er mit deutlicher Stimme.
    »Hast du sie umgebracht?«
    Er schnappte nach Luft; ruckartig hob er den Kopf, seine Augen blitzten empört. Um seine Mundwinkel zuckte es, und er zwang sich, ein paarmal tief durchzuatmen. »Nein«, versetzte er kühl, »noch bin ich nicht so weit, dass ich töte, was ich liebe.«
    Mit einem vernehmlichen Knall setzte er den Becher ab, rutschte von der Tischkante herunter und ging weg.
    Eine lange Zeit stand Miri wie erstarrt da. Nachdem sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte, nahm sie den Becher in die Hand und schickte sich an, Val Con zu suchen.
    Vier menschliche Bewacher bugsierten Watcher vor seinen T’carais; während Edger seinen jungen Verwandten demonstrativ links liegen ließ, bot er den Wachleuten Erfrischungen an. Mit knappen, wenn auch höflichen Worten lehnten sie die Einladung ab und erklärten, ihre Auftrag laute, gleich nach Ablieferung des jugendlichen Missetäters zum Shuttlehafen zurückzufahren.
    Sie verabschiedeten sich, und danach wandte Edger seine Aufmerksamkeit dem Sohn der Schwester seiner Schwester zu.
    »Kannst du dein Verhalten vor mir rechtfertigen?«, sprach er Watcher auf Trade an.
    »Verwandter«, begann Watcher in seiner Muttersprache.
    »Nein.« Edger winkte ab. »Wir werden uns in dem Idiom unterhalten, welches man Trade nennt, da du offenbar ein wenig aus der Übung bist.« Mit einer Geste bedeutete er Watcher, dass er ihm das Wort erteilte. »Was hast du mir zu sagen?«
    »Verwandter«, wiederholte Watcher in den barbarischen Kürzeln, die für Trade typisch waren, »ich schäme mich, weil ich mich von dem Benehmen der beiden Personen, denen du aus Dankbarkeit die Benutzung unseres Schiffs gestattet hast, so aus der Ruhe bringen ließ, dass ich Gewalt gegen eine Kreatur anwandte, die so viel schwächer ist als ich …«
    »Schweig still!«
    Watcher klappte den Mund zu und stand

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