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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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setzte sie sich wieder hin; als sie krampfhaft schluckte, merkte sie, dass ihre Kehle sich wie ausgedorrt anfühlte. Ihr Blick fiel auf den funkelnden Ring, der eine Schlange darstellte, die einen blauen Edelstein in ihren Fängen hielt. »Ich glaube nicht, dass du mir etwas antun würdest. Ich kann und will es nicht glauben!«
    Er wartete darauf, dass sie den Blick wieder hob, dann fragte er leise: »Miri, wie viele Menschen habe ich getötet, seit wir uns das erste Mal trafen?«
    Vor Staunen bekam sie runde Augen. »Hast du denn nicht mitgezählt?« Resolut schüttelte sie den Kopf. »Das waren Fremde. Und jedes Mal hast du in Notwehr gehandelt. Unter Kriegsbedingungen. Und was gestern Nacht passierte, war ein Sonderfall. Du warst nicht du selbst – du standest unter Schock. Kriegstrauma. So was hab ich nicht zum ersten Mal gesehen. Ich wusste, wenn du dich aus der Schockstarre löst, würdest du toben wie ein Tiger, der gegen einen Zyklon kämpft. Mein Fehler war, dass ich mir einbildete, ich könnte mich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Aber wir haben die verfahrene Situation gemeistert und sind beide am Leben, um darüber diskutieren zu können.«
    »Miri …«
    »Nein!«, schrie sie. Mit gedämpfter Stimme fuhr sie fort: »Nein. Ich will nichts mehr davon hören. Der einzige Weg, mich davon zu überzeugen, dass du mich töten wirst, besteht darin, die Tat wirklich auszuführen, accazi? Ich denke, du bist die verrückteste Person, die mir je begegnet ist – und das ist ein Kompliment. Außerdem glaube ich, dass dieses Implantat in deinem Kopf, diese verdammte Rechenmaschine, dafür verantwortlich ist, dass du dich mitunter gebärdest, als würdest du durchdrehen.
    Menschen sind keine Zahlen, und jede Situation, in der Menschen agieren, unterliegt dem Zufallsprinzip. Gewisse Dinge lassen sich nicht kalkulieren, sie sind halt unberechenbar. So vieles spielt eine Rolle, das man gar nicht berücksichtigen kann. Es gibt auch so etwas wie Pech oder glückliche Fügungen.« Sie strich sich mit den Händen über ihr Gesicht. »Sowie du dieses Implantat loswirst, bist du wieder vollkommen Herr deiner Handlungen und Gefühle. Schmeiß den Job als Spion hin und such dir eine Beschäftigung als Musiker … Spiel meinetwegen in irgendeinem feudalen Etablissement die Chora …« Sie ließ die Worte ausklingen und massierte wieder ihr Gesicht.
    Er sah sie an und wartete.
    »Ach, ich rede zu viel.« Sie stellte sich auf die Füße und wedelte mit der Hand in Richtung des Tisches. »Ich mache dir einen Vorschlag. Du zeigst mir, wo ich hier ein paar Lebensmittel finde, und ich mache uns was zu essen, einverstanden? Und während ich damit beschäftigt bin, suchst du um des Großen Panths willen nach einer Möglichkeit, dich dieses Zeugs zu entledigen!«

18

     
     
     
    Volmer.
    Der Preis, um diesen einen Namen herauszubekommen, war hoch gewesen, doch der Befehl lautete, keine Kosten zu scheuen. Nachdem Justin Hostro erfahren hatte, was man für sein Geld gekauft hatte, nickte er beifällig und erteilte noch mehr teure Instruktionen.
    Ein Schiff. Zwei Dutzend erstklassige Kämpfer. Waffen. Das alles sollte unverzüglich organisiert und nach Volmer befördert werden.
    Matthew verbeugte sich und sorgte dafür, dass Hostros Wünsche erledigt wurden.
    Am Ende schnürte er sein Hemd mit der Kordel wieder zu, zog die Stiefel an und stellte sich hin, um den Gürtel anzulegen. Von den Waffen nahm er sich das Wurfmesser, die Klinge, die Edgers Clan ihm geschenkt hatte und die Pistole. Beim Betrachten der Nadeln, Explosivstoffe und Säurekissen empfand er wieder die gleiche Abscheu wie damals, zu Anfang seines Trainings als Agent, und er schob das ganze Zeug zur Seite; nach kurzem Zögern griff er jedoch nach der Kreditkarte und einem Stück Draht.
    Den Rest der Sachen trug er zur hinteren Wand des Kontrollraums; er öffnete in der scheinbar fugenlosen Wand ein Fach, verstaute den Kram darin und schloss die Tür. Dann drückte er nacheinander auf zwei Schalter und nickte zufrieden, als er kurz darauf ein leichtes Vibrieren spürte.
    Miri war mit der Zubereitung eines Essens beschäftigt, doch als er an den Tisch zurücktrat, blickte sie hoch. »Was hast du gemacht?«
    »Ich habe den ganzen Krempel ins Weltall geschmissen. Mit diesem Zeug konnte ich mich ohnehin nie anfreunden.« Er zuckte die Achseln. »Als ich zum ersten Mal das kleine Kissen sah, das mit Säure gefüllt ist, hätte ich mich fast übergeben.« Er hockte sich auf die

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