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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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stumm da; während der T’carais ihn anstarrte, bemühte er sich, einen Rest persönliche Würde zu wahren.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Edger wieder sprach. »Vielleicht würde es die Situation ein wenig erhellen, wenn du mir schilderst, wie diese Personen sich verhielten, als sie an Bord kamen und das Schiff für sich beanspruchten. Und nun sprich.«
    »Sie kamen gleichzeitig an, T’carais. Ein Wesen besaß ein dunkles Fell, das andere ein hellrotes. Beide waren ziemlich klein. Das Wesen mit dem dunklen Pelz unterbrach mich, als ich mich vorstellen wollte. Es behauptete, die Zeit sei zu knapp für einen Austausch von Namen, und ich müsste ihm sofort die Steuerung des Schiffs beibringen …«
    »Die korrekte Bezeichnung lautet nicht ›es‹, sondern ›er‹, denn bei diesem Wesen, wie du dich auszudrücken beliebst, handelt es sich um einen Mann der menschlichen Spezies. Seine Gefährtin mit dem hellroten Fell ist eine Frau derselben Rasse, und nach den Regeln der Grammatik der Sprache, in der wir uns gerade unterhalten, benutzt du das Wort ›sie‹, wenn du über sie sprichst, ohne ihren Namen nennen zu wollen. Du darfst fortfahren.«
    Watcher wand sich innerlich, als er diese Demütigung über sich ergehen lassen musste; er wurde behandelt, als sei er gerade eben aus dem Ei geschlüpft. Doch da ihm nichts anderes übrig blieb, als sich zu fügen, nahm er die Schilderung der Ereignisse wieder auf.
    »Er, der Mann, verlangte von mir, sofort in die Steuerung des Schiffs unterwiesen zu werden, T’carais. Ich fing an, ihn zu unterrichten, und gab die Koordinaten für das gewünschte Ziel ein, den Planeten Volmer, der mit dem Kode V-8735-027-3 gekennzeichnet ist. Schließlich bat er mich, ich solle dir etwas von ihm ausrichten …« Er schaltete eine Pause ein und wartete auf die Erlaubnis, weitersprechen zu dürfen.
    Edger wedelte mit der Hand, das Zeichen, dass Watcher das Wort hatte.
    Watcher wiederholte Val Cons Nachricht, indem er sie wortgetreu und sogar mit derselben Betonung zitierte. Danach verstummte er abermals, bis der T’carais ihn aufforderte, mit dem Bericht fortzufahren.
    »Dann bat er mich zu gehen, und das in größter Eile, denn er wollte spätestens nach fünf Standardminuten mit dem Schiff abfliegen. Zu keiner Zeit, Verwandter«, schrie Watcher, die Beherrschung verlierend, »wurde ich mit der gebotenen Höflichkeit und Rücksichtnahme behandelt. Und diese Person, die mich hin und her scheuchte, hielt es nicht einmal für nötig, sich oder seine Gefährtin vorzustellen, oder nach meinem Namen zu fragen. Außerdem …«
    »Halt den Mund«, befahl Edger. Er schloss die Augen und klappte sie nach einer längeren Weile wieder auf.
    »Du bist noch jung«, verlautbarte er, »deshalb kann es sein, dass du gar nicht weißt, um welche Person es sich handelt, die an Bord unseres Schiffes ging. Das erklärt deine Empörung über die scheinbar schlechten Manieren besagter Persönlichkeit, obwohl allein die Tatsache, dass der Mann mein Bruder ist, dir hätte zu denken geben müssen.
    Und nun lass dich aufklären, du Unwissender, dass der volle Name dieser Person lautet: Val Con yos’Phelium Scout, Künstler des Vergänglichen, Töter des Ältesten Drachen, Messer-Clan vom Middle River Frühlingslaich des Farmers Greentrees von der Höhle der Speerschmiede, Zäher Bursche. Nimm außerdem zur Kenntnis, dass ich niemanden als meinen Bruder anerkenne, der es nicht wert ist, mein Verwandter zu sein. Und zu guter Letzt halte dir vor Augen, dass der Träger dieses Namens ein Alter hat, in dem er nicht einmal seinen allerersten Panzer tragen würde, gehörte er unserem Volk an.« Edger hielt inne, damit Watcher über das Gesagte nachdenken konnte.
    »Du musst in deine Überlegungen mit einbeziehen«, griff er den Faden dann wieder auf, »dass der Tenor der Botschaft, die du an mich weitergeben solltest, anzeigt, dass mein Bruder in Lebensgefahr schwebt. Und dennoch nahm er sich die Zeit, dir die Nachricht zu übergeben. Damit will er zum Ausdruck bringen, dass er mit seinem baldigen Ende rechnet, es jedoch nicht versäumen möchte, mir seine Liebe und Hochachtung zu versichern. Er hat sich verhalten, wie es sich für einen Bruder gehört. Val Con yos’Phelium hat sich keineswegs unhöflich oder rücksichtslos verhalten, im Gegenteil. Er benahm sich so, wie man es von einer ehrenwerten und großherzigen Person, ganz gleich, welcher Rasse, erwarten darf. Ich empfinde Scham bei dem Gedanken, dass ein

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