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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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ihre Taille und hielten sie fest; er spürte, dass sie zitterte. Ja, dachte er plötzlich mit der Gewissheit eines erfahrenen Liebhabers, ohne dass die Symptome des Schiffsantriebs eine Rolle gespielt hätten. Ja, ja, ja und …
    Nein.
    Er rückte ein bisschen von ihr ab, blickte forschend in ihr Gesicht. Im weichen Schwung ihrer Lippen und tief in ihren Augen fand er, was er suchte. Blitzartig kam ihm die Erkenntnis, dass dieser Ausdruck schon seit geraumer Zeit dort gewesen war, doch sie selbst wusste nichts davon. Ihr ganzes Leben lang war Miri allein gewesen, und nun verstand sie nicht, was sich in ihrer Gefühlswelt abspielte, führte die Lust, die sie spürte, auf einen Nebeneffekt des Schiffsantriebs zurück …
    Er wich noch ein wenig mehr zurück. »Warte.«
    Sie versteifte sich und kniff die Lippen zusammen. »Ich bin wohl genauso aufdringlich wie Polesta, was?« Sie wirkte gekränkt, aber auch irgendwie erleichtert.
    »Ach, Miri …« Er drückte sein Gesicht in ihr warmes, glänzendes Haar, rieb seine Wange und die Stirn an der duftenden, weichen Mähne, zerzauste ihre Pony fransen und löste halb ihren Zopf auf. Seinen Rückzug zögerte er bis zur letzten Millisekunde hinaus; und er musste mehr Selbstdisziplin aufbringen, um seine Hände von ihrer Taille zu nehmen, als er gebraucht hatte, um Polestas Annäherungen abzuwehren, ohne ihr das Genick zu brechen.
    »Nun ja …« Sie verzog den Mund und wandte sich ab.
    Er griffnach ihrer Hand und wartete darauf, dass sie sich wieder zu ihm umdrehte und ihn ansah. »Wenn der Schiffsantrieb sich abschaltet«, schlug er vor.
    »Wie bitte?«, fragte sie verblüfft.
    »Wenn wir uns wieder im Normalraum befinden, können wir darüber reden.« Er legte den Kopf schräg und lächelte halbherzig. »Sei nicht böse auf mich, Miri.«
    Die Andeutung eines Lachens löste die Verspannung in ihrem Gesicht; sie entzog ihm ihre Hand und ging weiter. »Du bist wirklich total verrückt, mein Freund.«
    »Watcher.«
    »Ja, T’carais?«
    »Richte unserem Verwandten Selector aus, dass ich es sehr bedaure, wenn ich ihm durch mein Handeln Unannehmlichkeiten bereite. Aber ich muss Justin Hostro aufsuchen, und dich werde ich mitnehmen.«
    »Ja, T’carais.«
    »Sage unserem Verwandten auch, dass er, sollten wir nach drei Standardstunden nicht wieder zurück sein und uns auch nicht über das Kom bei ihm gemeldet haben, meinen Bruder, den T’caraisiana ab von diesem Vorfall unterrichten muss. Der T’caraisiana’ab soll dann nach eigenem Gutdünken handeln, wie er es für angemessen hält. Aber er darf getrost davon ausgehen, dass Justin Hostro vier Mitgliedern unseres Clans übel mitgespielt hat.«
    »Was?«
    »Möglicherweise neige ich zu Übertreibungen«, räumte Edger in milderem Ton ein. »Aber wenn man mit den Menschenclans zu tun hat, muss man sich auf Tricks und Betrügereien gefasst machen. Und nun führe aus, was ich dir aufgetragen habe. Wir brechen auf in fünfzehn dieser Zeiteinheiten, die man Minuten nennt.«
    Das Fleisch war zart gewesen, die Beute nicht der Rede wert. Aber die erfolgreiche Jagd hatte der Crew frischen Auftrieb verscharrt, und Commander Khaliiz, der sich freute, dass das Glück sich nun zu ihren Gunsten gewendet hatte, gab den Befehl, mit dem Schiff tief in den Weltraum abzutauchen.
    »Wohin jetzt?«, fragte Miri, als der Korridor sich verzweigte.
    Val Con, dessen Verstand nun wieder einwandfrei funktionierte, überlegte kurz und bestimmte: »Dort entlang.«
    »Du bist der Boss.« Sie folgte ihm durch den Gang, während sie mit grimmiger Miene die schwankenden, bunten Wände betrachtete, was keine gute Idee war. Ihr Blick heftete sich auf Val Cons Rücken, der vor ihr herging. In mancher Hinsicht war die Idee doch nicht so ideal, obwohl er einen angenehmeren Anblick bot als die tückischen Wände. Sie erinnerte sich noch lebhaft an die Wärme, die sein schlanker Körper abstrahlte, und wie sich seine Hände angefühlt hatten, als sie vielversprechend ihre Taille umschlangen. Sie biss sich so fest auf die Lippe, dass ein Blutstropfen austrat, während sie sich bemühte, gelassen zu bleiben, obwohl sie vor Verlangen zitterte.
    Er blieb stehen, trat dicht an eine Wand des Korridors heran und bückte sich, als nähme er etwas in Augenschein. Obwohl Miri sich nicht vorstellen konnte, was man bei dieser Flut an Sinnestäuschungen überhaupt herausfinden wollte. Sie lehnte sich an die andere Wand und wartete.
    Val Con legte die Hände gegen die Wand, und es

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