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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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wollte nach ihrem Arm greifen.
    Sie wich ihm aus, ohne den Anschein zu erwecken, dass es mit Absicht geschah, und steuerte auf die still dastehende Gestalt am Rand der Fläche zu. »Tut mir leid, Charlie, aber mein Bruder wartet auf mich.« Sie entbot ihm ein freundliches Lächeln und hoffte, er würde nicht merken, wie verkrampft sie innerlich war – wünschte sich inbrünstig, er möge sie in Ruhe lassen und sich trollen.
    Doch er blieb beharrlich an ihrer Seite. »Ihr Bruder hat nicht den geringsten Anlass, wütend zu sein, oder? Außerdem möchte ich mich bei ihm entschuldigen, weil ich seine Schwester entführte, als er gerade mal wegschaute.«
    Zur Hölle, fluchte Miri stumm. Sie erreichten den Rand der Tanzfläche und den Mann mit dem kalten, verschlossenen Gesicht …
    Sie biss auf die Zähne, tat so, als würde sie stolpern, und umklammerte Val Cons Handgelenke. Er wankte nicht einmal, als sie mit ihrem ganzen Körpergewicht gegen ihn prallte; sie festigte ihren Griff, zerknitterte dabei die zarten Spitzenmanschetten und zwang sich zu einem atemlosen kleinen Lachen.
    »Hier ist mein Bruder, und wir können uns beide bei ihm entschuldigen«, wandte sie sich an Charlie, die Handgelenke kurz drückend, ehe sie sie losließ.
    »Danny, das ist Charlie Naranshek«, erklärte sie mit gekünstelter Heiterkeit, obwohl ihr ziemlich mulmig zumute war. »Während du fort warst, bat er mich um einen Tanz, und ich willigte ein. Entschuldige bitte, wenn ich vielleicht ein wenig eigenmächtig gehandelt habe. Ich hätte mir denken können, dass du dir Sorgen machst.« Sie legte den Kopf schräg und schaute direkt in seine kalt dreinblickenden grünen Augen.
    Charlie zog die Stirn kraus und betrachtete den vor ihm stehenden jungen Mann. Hübsch war er, daran bestand kein Zweifel. Aber sein Ohrring oder der grün blitzende Stein an seinem Finger strahlten mehr Wärme aus als die Augen, die ihn abschätzend zu mustern schienen. Um die peinliche Situation zu überspielen, zuckte er lässig mit den Schultern und setzte ein unechtes Grinsen auf.
    »Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich Ihren Unmut erregt habe, Mr. … Aber ich sah Ihre Schwester am Tisch sitzen, so hübsch und irgendwie ein bisschen verloren, da dachte ich mir, wir könnten vielleicht ein bisschen Spaß miteinander haben. Tanzen. Plaudern. Sie wissen schon.« Abermals lächelte er. »Ich kann gut verstehen, dass Sie beunruhigt waren, als sie zurückkamen und sie nicht mehr am Tisch vorfanden. Heutzutage kann man auf seine Schwester gar nicht genug aufpassen, das sage ich Ihnen aus Erfahrung. Aber ich hatte wirklich keinerlei Hintergedanken, und ich wollte ganz gewiss nicht, dass sie mit Ihnen Ärger kriegt.«
    Val Con hob ein ganz kleines bisschen eine Augenbraue, und sein Blick wirkte um eine Spur weniger kühl. »Meine Schwester ist sehr wohl imstande, auf sich selbst aufzupassen, Sir, und ich glaube nicht, dass es ihr etwas ausmacht, wenn ich mich über sie ärgere.« Er lächelte, und seine frostige Miene taute ein Stück mehr auf.
    »Falls Sie Ihnen Geschichten über meine Zornesausbrüche erzählt hat, so versichere ich Ihnen, dass ich zwar laut belle, aber nicht beiße.«
    Das wird ja immer besser, dachte Charlie zufrieden. »Nun, das höre ich gern. Es wäre mir wirklich sehr unangenehm gewesen, der Grund für ein Zerwürfnis zwischen Bruder und Schwester zu sein.« Er wandte sich an Miri. »Was halten Sie von einem zweiten Tanz?«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Nein danke, Charlie. Danny und ich haben unsere Freunde schon viel zu lange allein gelassen. Ich möchte um jeden Preis verhindern, dass sie sich eventuell beleidigt fühlen.«
    Charlie blickte zu dem Tisch hinüber, an dem die vier Turtles saßen; das lärmende Gespräch war verstummt. Schweigend beobachteten sie aus ihren riesigen Augen die Tanzfläche. Oder fixierten sie die beiden Männer und die Frau, die am Rand standen und sich unterhielten? Charlie war sich nicht sicher, aber bei der Vorstellung, eventuell den Unmut dieser Kolosse zu erregen, drehte sich ihm der Magen um.
    Vorsichtshalber verbeugte er sich; vor Miri machte er einen tiefen Diener, eine Hand auf sein Herz gelegt, Val Con bedachte er mit der Andeutung einer Verneigung, mit in Taillenhöhe gefalteten Händen. Die beiden Menschen verbeugten sich gleichfalls. Er sah ihnen hinterher, bis sie wieder ihre Plätze am Tisch eingenommen hatten, danach wandte er sich erneut seinen Pflichten als Rausschmeißer und

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