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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Name ist Charlie Naranshek«, stellte er sich vor. »Ich sah Sie hier sitzen und fragte mich, ob Sie nicht Lust hätten zu tanzen.«
    Sie musterte ihn aufmerksam, sah die reich verzierte Pistole an dem fantasievollen Gürtel, die mit glitzernden Silberfäden durchschossene schicke Tunika und blickte ihm dann wieder ins Gesicht. Er grinste immer noch, und seine dunklen Augen strahlten. Sie lächelte.
    »Klar«, erwiderte sie. »Warum nicht?«
    Er half ihr beim Aufstehen und führte sie am Arm zur Tanzfläche. »Vorsicht«, warnte er sie. »Dieses Ding kann einem dumme Streiche spielen, bis man den Bogen raushat – hier herrschen nur ungefähr sechs Zehntel der normalen Schwerkraft.«
    Sie blickte ihn von der Seite her an und schmunzelte. »Ich denke, ich komme zurecht.«
    Charlie hielt sie fest, als sie die Fläche mit der geringen Schwerkraft betraten, und machte sich darauf gefasst, sie stützen zu müssen. Doch er hatte sich verrechnet, gestand er sich mit einem Anflug von Selbstironie ein, als sie sich problemlos an die reduzierte Gravitation anpasste.
    »Waren Sie öfter im Weltraum?«, erkundigte er sich, als sie begannen, sich im Takt der Musik zu wiegen.
    Sie lachte und drehte eine Pirouette. »Eigentlich nicht. Doch ich war sehr häufig auf solchen Tanzflächen.«
    »Wirklich?«, fragte er, als sie wieder zusammenkamen. »Aber nicht hier auf Lufkit. Dies hier ist nämlich die einzige Tanzfläche mit niedriger Schwerkraft auf dem gesamten Dreckklumpen, der sich Planet schimpft.«
    Sie deutete auf ihren Tisch, an dem die vier Turtles sich mit Donnergetöse unterhielten. »Bei dieser Crew können Sie sich sicher vorstellen, dass wir mächtig viel unterwegs sind.«
    Charlie grinste; er hatte nicht vor, sich von ihr ablenken zu lassen, und griff nach ihrem Arm, um die nächste Tanzfigur einzuleiten. »Wieso? Sie könnten doch auch nur Freunde von auswärts sein, oder? Und Sie und Ihr … Ehemann? … haben sie zu einem vergnüglichen Abend eingeladen.«
    »Mein Bruder.« Sie legte den Kopf schräg. »Haben Sie darauf gewartet, dass er vom Tisch wegging?«
    »Allerdings, ich geb’s zu«, räumte er ein. »Obwohl Sie so hübsch sind, dass es sich lohnen würde, sich um Sie zu duellieren …«
    Lachend drehte sie sich von ihm weg, weil das Muster des Tanzes es erforderte.
    Val Con kam durch den Südeingang zurück; er ging an den beiden Bars und dem Horsd’oeuvre-Tisch vorbei, zügig, aber ohne Hast. Der Blick in den Alkoven war durch eine Menschentraube versperrt. Als er sich durch die Menge zwängte, hörte er Edgers dröhnendes Organ, und plötzlich war der Blick in die Nische frei.
    Er erstarrte; ihm drehte sich der Magen um. Automatisch holte er tief Luft und fing an, den Raum eiskalt und völlig nüchtern nach Miri abzusuchen. Auf der Tanzfläche erhaschte er inmitten der sich zur Musik bewegenden Paare einen Blick auf ein blaues Kleid, sah eine kleine blasse Hand, die sich in eine größere, braune Hand legte, und stellte sich demonstrativ an den Rand des Feldes mit der geringen Schwerkraft. Dort wartete er.
    Die Tanzformation ließ sie wieder aufeinander zu schweben.
    »Sie haben mir noch gar nicht Ihren Namen genannt«, hakte Charlie nach.
    »Roberta.« Sie nahm seine Hand, ließ sich von ihm zu einer vollen Drehung herumwirbeln, und als sie dann vor ihm stand, verneigte sie sich. »Mein Bruder heißt Danny. Wenn Sie die Namen der Turtles wissen wollen, dann sollten wir besser irgendwohin gehen, wo wir uns setzen können, denn die Litanei wird eine Weile dauern.«
    »Das muss nicht sein.« Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe, als er bemerkte, dass sie leicht zusammenzuckte. »Was ist los?«
    »Nichts.« Sie lächelte ihn an. »Ich wäre um ein Haar gestolpert.«
    »Was! Und so was passiert einer alten Raumfahrerin?«
    Sie setzte ein schiefes Grinsen auf und entschwebte in einer Drehung zur letzten Tanzfigur. Wieder rückte Val Con ins Blickfeld, der am Rand der Tanzfläche stand und das Treiben mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und höflichem Interesse beobachtete.
    Sie vollendete die Pirouette, beugte sich vor und richtete sich wieder auf. In Gedanken verwünschte sie sich, weil sie sich von dem Wein, der Musik und den Träumereien hatte berauschen lassen. Zum letzten Mal berührte sie Charlies Hand, und dann verstummte die Musik.
    Lächelnd schickte sie sich an, die Tanzfläche zu verlassen. »Danke. Das hat Spaß gemacht.«
    »Hey! Wie wär’s mit noch einem Tanz?« Er holte sie ein und

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