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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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»Du bist ein hoch geachtetes Mitglied unseres Clans, Val Con yos’Phelium Scout. Das darfst du niemals vergessen.«
    Val Con, der gerade im Begriffstand, sein Glas auf den Tisch zurückzustellen, hielt mitten in der Bewegung inne. Erst nach einer Verzögerung führte er langsam die Handlung zu Ende. »Du bist äußerst großzügig, Bruder. Deine Güte macht mich glücklich, und ich danke dir. Aber ich glaube nicht, dass wir auf euer Schiff zurückgreifen müssen, Edger.«
    »Nichtsdestotrotz«, beharrte der T’carais und schlürfte gierig sein Bier, »solltest du dir stets vergegenwärtigen, dass es dir gehört, falls ihr es doch braucht. Ein Wort von dir genügt, und es ist deines.«
    »Ich werde es nicht vergessen«, versprach Val Con ernst.
    »Es ist kein schlechtes Schiff«, meinte Edger. »Nun denn, wer begleitet mich zu diesem Feuerwerk?«
    »Ich komme mit, ältester Bruder«, erbot sich Handler und trank sein Bier in einem einzigen Zug aus.
    Miri unterdrückte ein Gähnen. »Es tut mir leid, Edger, aber ich bin so müde, dass ich Angst habe, ich schlafe mitten in der Vorstellung ein und falle ins Meer.«
    »Das könnte nicht passieren«, beruhigte Edger sie, »denn Sie wären von Ihren Brüdern umgeben, die gut auf Sie aufpassen würden. Aber wenn Sie sehr müde sind, wäre es sicher das Beste, Sie ziehen sich auf Ihr Zimmer zurück und schlafen. Es sei denn, Sie möchten dieses Wunder miterleben.«
    »Ein Feuerwerk? Ich habe schon viele Feuerwerke gesehen. Ich denke, dieses kann ich ausfallen lassen.«
    »Tatsächlich? Wenn das so ist, dann müssen wir morgen unsere Eindrücke austauschen. Sie erweisen mir doch hoffentlich die Ehre?« Er hievte seine gigantische Gestalt in eine stehende Position und streckte einen Arm aus, um Handler zu stützen, der offenbar einen Humpen Bier zu viel getrunken hatte.
    Miri unterdrückte abermals ein Gähnen und grinste zu dem hünenhaften Turtle hinauf. »Natürlich sprechen wir morgen über Feuerwerke. Warum auch nicht?«
    »Ausgezeichnet. Und was hast du vor, mein junger Bruder?«
    Val Con und Miri standen gleichfalls auf. Er half ihr, den Stuhl an den Tisch zurückzuschieben und zuckte kaum merklich zusammen, als sie seinen angebotenen Arm ignorierte. »Ich denke, ich gehe mit Miri in die Suite zurück«, sagte er zu Edger. »Ich bin auch müde.«
    »Dann sehen wir uns morgen wieder. Schlaft gut. Und angenehme Träume.«
    Miri sah zu, wie Edger und Handler auf ihre majestätische Art durch den mit Gästen vollgestopften Raum pflügten. Dass sie nicht mit irgendwelchen arglosen Feiernden zusammenstießen und jemanden versehentlich verletzten, war weniger auf ihre Gewandtheit zurückzuführen, sondern darauf, dass die Gäste den Marsch dieser Kolosse wachsam verfolgten, um schleunigst ausweichen zu können. Schmunzelnd wandte sie sich an Val Con.
    »Betrunken wie die Richter, würde man in meiner Heimatstadt sagen.«
    »Wieso Richter?«, wunderte er sich und ließ ihr den Vortritt, als sie um den Tisch herumgingen.
    »Wo ich herkomme, zäher Bursche, sind Suffköppe die einzigen Leute, die blöd genug sind, um Richter zu werden.«
    Wesentlich unauffälliger als die beiden angeheiterten Turtels fädelten sie sich durch das bunte Wogen der Gäste und erreichten den Südausgang zur selben Zeit wie Charlie Naranshek, der auf seiner zweiten Runde den Durchlass zwischen den beiden Bars passierte.
    »Na, so was, Roberta, Sie wollen doch nicht etwa gehen, ohne noch einmal mit mir getanzt zu haben?«
    Ihr »Bruder«, der neben ihr ging, drehte sich rasch um und fasste Charlie scharf ins Auge. Miri vollführte eine langsamere Drehung und schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Charlie, ich bin fix und fertig, groggy, erledigt.« Sie wedelte mit der Hand in Richtung der lärmenden Menge. »Ich schlage vor, Sie suchen sich eine etwas ausgeruhtere Tanzpartnerin.«
    »Werden wir uns wiedersehen?«, fragte er und legte einen möglichst sehnsuchtsvollen Ton in seine Stimme.
    Sie lachte, hängte sich bei ihrem »Bruder« ein und bugsierte ihn zur Tür. »Vielleicht – wenn Sie nach mir Ausschau halten. Geben Sie gut auf sich acht, Charlie.«
    »Und Sie auf sich, Roberta«, rief er ihr hinterher, doch seine Warnung verhallte im leeren Durchgang. Er machte kehrt und setzte seine Runde fort.

9

     
     
     
    Während ihrer Abwesenheit hatte jemand den Tisch im Gemeinschaftsraum, gedeckt, vor dem die beiden bequemsten Sessel standen. Es gab Kaffee, Tee und eine Schale mit Gebäck. Miri lachte,

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