Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
Vom Netzwerk:
Tisch fließen. Vielleicht müssen sie ein Jahr lang bleiben, um all das Zeug saufen zu können.«
    Charlie tippte mit dem Finger an seinen Kopf. »Glaubst du, die sind nicht ganz richtig hier oben?«
    »Nee, die haben nur viel Spaß miteinander. Es geht ein bisschen laut zu, aber ich meine, Turtles können gar nicht anders … wenn man bedenkt, wie groß sie sind und so. Aber es ist schon ein bisschen unheimlich, wenn man an dem Tisch vorbeigeht. Der ganz Große brüllt das Mädchen auf Terranisch an, der etwas Kleinere schreit dem jungen Burschen etwas auf Trade ins Ohr, und die beiden anderen krakeelen in irgendeiner Sprache, bei der sich unsereins die Zunge verknoten würde!« Er lachte.
    »Richtig kosmopolitisch, was?« Auch Charlie grinste.
    »Es geht zu wie in einem Zirkus«, meinte Mark. »Aber es klingt nicht etwa aggressiv. Die machen alle einen gemütlichen Eindruck. Diese Unbekümmertheit finde ich sogar herzerfrischend. Sie benehmen sich, als hätten sie überhaupt keine Sorgen.« Er ließ seinen Blick über die Gäste wandern und hob eine Hand. »Ich dreh mal weiter meine Runden, Kumpel.«
    Charlie nickte und ging in die entgegengesetzte Richtung. »Wir sehen uns später noch, Junge.«
    Die Südecke füllte sich langsam, obwohl sich noch nicht viele Leute auf der Tanzfläche befanden. Zum Tanzen ist es noch zu früh, dachte Charlie; die Band hatte sich kaum warm gespielt. Er entdeckte eine Lücke im Gedränge um den Tisch mit den Horsd’oeuvres und schlängelte sich hindurch, auf die dahinter liegende Wand zusteuernd.
    Und dann sah er sie. Vier Turtles – lärmende Kolosse. Zwei Menschen. Sie hellhäutig und zierlich, in einem blauen Kleid, das das flammende Rot ihres Haares unterstrich. Er hatte braune Haare und eine eher schmächtige Statur. Das elegante weiße Hemd trug er mit einer Lässigkeit, als sei dies seine normale Alltagstracht. Jetzt beugte er sich vor, um der Frau etwas ins Ohr zu sagen. Sie lächelte und hob ihr Weinglas an die Lippen.
    Bewaffnet und gefährlich?, dachte Charlie. Dass ich nicht lache! Sein Blick huschte zur Tanzfläche, dann kontrollierte er die Bars, den Tisch mit den Snacks und den Haupteingang; danach spazierte er zur Wand zurück. Ihm fiel auf, dass der junge Mann von seinem Platz aus einen idealen Überblick über das Terrain hatte, und er fragte sich, ob es Zufall war oder eine bewusste Absicht dahintersteckte. Er schnaubte verächtlich durch die Nase und schüttelte den Kopf. Du bist schon zu lange Polizist, alter Knabe, dachte er sich. Langsam fängst du an, Gespenster zu sehen.
    Von einem Tisch in der Mitte des Raumes rief ein Bekannter ihn zu sich, und er blieb stehen, um eine Minute lang mit dem Mann zu plaudern; als er wieder hochblickte, sah er gerade noch, wie der junge Mann die Nische der Turtles verließ. Charlie verabschiedete sich von seinem Freund mit einem Kopfnicken, versprach, bald anzurufen, und nahm seine Wanderung wieder auf. Stirnrunzelnd fasste er die Rothaarige und den freien Stuhl neben ihr ins Auge.
    Rasch scannte er den Raum – die Tanzfläche, die Bars, den Ausgang, die Horsd’oeuvre-Tafel – und nickte zufrieden. Zielstrebig steuerte er den Alkoven der Turtles an. Es war Zeit für seine Pause.
    Miri lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und nippte gelegentlich an ihrem Wein, während sie das beruhigende Grollen der Turtle-Sprache über sich ergehen ließ. Mittlerweile kam ihr der Abend wie ein Traum vor, und sie wusste, dass dies nicht nur an dem genossenen Wein lag.
    Warum auch nicht? Alle bekannten Elemente, die ein romantisches Märchen ausmachten, waren vorhanden. Sie trug ein atemberaubendes Kleid, um den Hals ein prächtiges Collier, und an der Hand einen funkelnden Ring. Jedes einzelne Stück war mehr wert, als sie in einem Jahr hätte verdienen können -selbst wenn es reich an Erfolgszulagen gewesen wäre. All diese Sachen waren Geschenke eines Freundes, der unglaublich attraktiv war und obendrein ein charmanter Unterhalter.
    Und er war verrückt.
    Sie verscheuchte den Gedanken mit einem Schluck Wein; durch die im donnernden Tonfall geführte Konversation der Turtles hörte sie Schritte. Jemand näherte sich ihrem Tisch. Sie war ein wenig alarmiert – ihr Partner bewegte sich völlig geräuschlos, und ihr Kellner hatte einen anderen Gang. Sie setzte ihr Glas ab und drehte sich um.
    Ein großer, drahtiger Mann, mit einem fröhlichen Grinsen auf dem dunkelbraunen Gesicht, legte eine Hand auf sein Herz und verbeugte sich. »Mein

Weitere Kostenlose Bücher